Die Kryptomärkte sind aktuell hoch volatil.

Kryptomärkte schwanken stark – was für Chancen bietet das?

Noch im ersten Quartal sah es so aus, als würden die Kryptomärkte nur eine Richtung kennen: steil nach oben! Nach der Mega-Korrektur geht es hoch volatil weiter. Was sollten Anleger jetzt tun?

Minus 10 Prozent Rendite heute, plus 10 Prozent Rendite morgen – diese Kursschwankungen gehören im Kryptomarkt zur Realität. Besonders seit Juni scheint die Volatilität ein neues Level erreicht zu haben. Die Anlageklasse ist jung, ihre Anleger noch unerfahren.

Die Europäische Union plant eine schärfere Regulierung, sowie die Einführung des digitalen Euros. China verbietet das Mining von Bitcoin. Elon Musk sorgt mit seinen Tweets für Unsicherheit. Am Ende des Tages stellt sich vielen Anlegern die Frage, ob sich ein Investment aktuell überhaupt noch lohnt?

Ich nehme Ihnen eines schon mal vorweg. Kryptowährungen sind die aus meiner Sicht spannendste Anlageklasse. Das Wachstumspotenzial ist riesig, die Risiken hingegen auch. Woher die hohe Volatilität kommt und wie Sie trotzdem erfolgreich in Kryptowährungen investieren, zeige ich Ihnen im Beitrag.

Woher kommt die Volatilität?

Die Volatilität am Kryptomarkt beruht auf zahlreichen Faktoren, die sich gegenseitig bedingen. Das größte Risikofeld bleibt zweifelsohne das politische und regulatorische Umfeld. Das aggressive Vorgehen Chinas gegen Bitcoin-Mining setzte die Kurse zuletzt kräftig unter Druck. Auch zukünftige, stromintensive Projekte werden jetzt schärfer geprüft. Offizielles Ziel der Regierung ist eine Senkung des Energieverbrauches aus fossilen Quellen. Auch die Ankündigung der Europäischen Union, Kryptowährungen schärfer zu regulieren, sorgt für Unsicherheit bei Anlegern.

Ein Blick auf die Historie zeigt zudem eine große Abhängigkeit der Kurse vom Nachrichtenzyklus. Ein Tweet von Elon Musk genügt, um die Märkte in eine Aufschwungs- oder Abschwungsphase zu lenken. Steigt der Kurs plötzlich stark an, realisieren viele Anleger ihre Gewinne, was die Kurse wiederum fallen lässt. Der Markt ist noch sehr unreif und viele Investoren betrachten Kryptowährungen als reines Spekulationsobjekt. Das erhöht die Marktvolatilität.

Außerdem verstärken gerade unerfahrene Anleger Kursschwankungen. Sie reagieren bei solchen Fluktuationen im Markt häufig mit Panikverkäufen. Dadurch fallen und steigen die Kurse wesentlich stärker als bei „klassischen“ Anlageklassen. Das Rückgrat des Marktes bilden Langzeitinvestoren, die Vertrauen in die Blockchain-Technologie haben und Chancen sowie Risiken von Kryptowährungen verstehen.

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Geduld als Schlüssel zum Erfolg

Prinzipiell gehe ich davon aus, dass die Volatilität in den kommenden 2-3 Jahren nicht abnehmen wird. Erst mit einem zunehmenden Verständnis für die Technologie und einer höheren Adaptionsrate kann mehr Stabilität in den Markt kommen. Das erfordert Ausdauer von Anlegern. Wer diese nicht mitbringt, sollte die Finger von Kryptowährungen lassen.

Die Attraktivität von Kryptowährungen steigt zudem mit der sinkenden Attraktivität klassischer Anlageformen. Strafzinsen (im Bankjargon auch „Verwahrentgelt“ genannt) sorgen für schlechte Aussichten bei Sparern, die vermehrt nach Alternativen suchen. Auch die Entstehung von Sparplanmodellen wird die Nachfrage nach Kryptowährungen beflügeln, da sie einen sukzessiven und automatischen Zugang zur Anlageklasse ermöglichen. Indexing-Modelle wie bei Bitpanda oder coindex * ermöglichen zudem den Aufbau eines diversifizierten Krypto-Portfolios – das ist gerade für risikobewusste Anleger eine solide Option.

Eine strengere Regulierung der Kryptomärkte betrachte ich zudem auch als Chance. Kurzfristig wird dadurch die Volatilität zwar steigen, langfristig sollten globale Standards jedoch die Markstabilität fördern. Welche Kryptowährung am Ende das Rennen macht, ist unklar. In einer erst kürzlich veröffentlichten Mitteilung der globalen Investmentbank Goldman Sachs wurde Ethereum als die „Kryptowährung mit dem höchsten realen Nutzungspotenzial“ bezeichnet.

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Dieser Einschätzung stimme ich grundsätzlich zu, da sie aktuell die beliebteste Entwicklungsplattform für Smart-Contract-Anwendungen darstellt und technisch die signifikanteren Sprünge macht. Ein Wechsel der Marktführerschaft (sog. Flipping) ist nicht auszuschließen, sollte Ethereum seinen Wachstumskurs gerade im dezentralen Finanzinstrumenten (DeFi) und NFT (Non-Fungible-Token) fortsetzen.

Kryptomärkte: Wie sollten Anleger reagieren?

Anleger sollten sich fragen, ob sie bereit sind, hohe Kursschwankungen zu akzeptieren. Seit dem Höchststand bei knapp 65.000 Euro im April, hat sich der Bitcoin-Kurs mehr als halbiert. Im vergangenen Monat schwankte der Kurs besonders stark zwischen 31.000 Euro und 25.000 Euro. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg? Das kann Ihnen ex-ante niemand sagen. Erst im Nachhinein stellt sich heraus, ob die Kurse steigen oder fallen. Es existieren keine Bewertungsstandards wie bei Aktien oder Anleihen.

Der Markt befindet sich in einem Reifeprozess. Das Potential ist real und auch die zunehmende Adaption wird für mehr Stabilität sorgen. Interessierte Anleger sollten (aus meiner Sicht) ihre Portfolios sukzessive mit Kryptowährungen anreichern und maximal fünf Prozent ihres Depotvolumens umschichten. Bereits kleine Anteile an Bitcoin, Ethereum & Co. können aufgrund des asymmetrischen Risikoprofils (extreme Renditen sind im Vergleich zu Aktien wahrscheinlicher, Verlust ist auf Totalausfall begrenzt) einen erheblichen Einfluss auf Ihre Performance ausüben. Auch die geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen verbessert Ihre Diversifikation.

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Müssen Sie die Funktionsweise einer Blockchain verstehen, um in die Kryptomärkte zu investieren? Absolut nicht. Die wenigsten Menschen können die technische Infrastruktur hinter dem Internet beschreiben – und trotzdem investieren sie in Technologieunternehmen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Anlageentscheidungen mit Ihrem Risikoprofil in Einklang bringen. Denken Sie dran: Der optimale Einstiegszeitpunkt liegt in der Regel in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft – je länger Sie mit einem Investment zögern, desto mehr Potenziale lassen Sie liegen.

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