8. März 2023
Kyptowährungen: Regulierer bremst die Banken aus

Kyptowährungen: Regulierer bremst die Banken aus

Eigentlich wollten die Banken beim Thema Kryptowährungen schnell sein. Doch offenbar werden diese wohl vom Regulierer eingebremst.

Selbst traditionsbewusste deutsche Institute stellten bereits einen Antrag, Kryptoassets verwahren zu dürfen. Zuletzt erst wieder die sparkasseneigene Deka-Bank. Doch die regulatorischen Hürden scheinen hoch: Noch hat keine Bank die Lizenz erhalten. 

Fintechs gelten als schneller, sie konzentrieren sich auf ein Geschäft, greifen die Finanzinstitute mit niedrigeren Preisen und oder besserer Leistung an. Letztlich sorgen sie dafür, dass die Finanzindustrie effizienter wird, weil sie manch einen Spieler zwingen, lieb gewonnene Margen und wohligen Speck abzugeben. Manche Bank schnappt sich dann einen der jungen Wilden und nutzt Knowhow und Kundenorientierung für sich.

Banken und Kryptowährungen

In aller Regel war es aber doch so, dass die Fintechs im Hintergrund immer eine Bank brauchten, die eine Lizenz für die Bereiche aufweist, die das Fintech nicht selbst betreiben kann oder will. Bei der Verwahrung von Kryptoassets ist das erstmals anders: Hier hat sich die Traditionsbank Hauck & Aufhäuser das Startup kapilendo einverleibt. Wohl wissend, dass diese bereits die Lizenz zur Verwahrung von Kryptoassets aufweisen und so der Bank den Zugang zu einem regulierten Geschäft ermöglicht.

Alles gut in einer neuen Welt also?

Vielleicht nicht ganz. Denn bei aller Liebe zu den Fintechs, die die Banken zum Abspecken zwingen: Es handelt sich oft um junge Häuser mit wenig Erfahrung und wenig finanzieller Stabilität. Oft mit dem Kapital von Venture-Capitalist finanziert, sollen sie vor allem eines: erst schnell wachsen, dann teuer an die Börse. Was danach damit geschieht, ist den Investoren nicht mehr so wichtig. Vielleicht wäre es aus Verbrauchersicht gar nicht so schlecht, wenn die ein oder andere bestehende, ältere, reifere Bank eine solche Lizenz bekäme.

Die Zukunft des Finanzmarktes

Interessanter ist, dass sich die Banken überhaupt um diese Lizenzen bewerben. Es scheint vielen klar zu sein, dass ein nennenswerter Teil des Geschäfts abwandern könnte. Denn klar ist: Hier geht es nicht nur um die Verwahrung von Kryptowährungen, Coins und Token. Es geht um den Finanzmarkt der Zukunft und wer welchen Anteil daran bekommt.



Bereits heute ist es möglich, bestimmte Wertpapiere rein auf der Blockchain zu begeben. Manch einer der bislang mitarbeitenden Mittler fällt weg, es wird einfacher und günstiger. Perspektivisch werden auch Aktienemissionen in großem Stil auf die Blockchain wandern. Hier wollen sich die Banken ihren Anteil sichern.

Tipp: Hier findest du eine übersichtliche Liste aller 50 Kryptowährungen, über die du dich jetzt auf unseren Krypto-Profilseiten informieren kannst.

Der Umbau der Finanzindustrie hat also begonnen, er scheint so interessant, dass alle daran teilhaben wollen. Die Krypto- und Blockchain-Technologien werden einen immer größeren Teil der Finanzindustrie bestimmen. Für Anleger kann das vor allem besseren Zugang und geringere Kosten bedeuten. 

Über den Autor: Uwe Zimmer

Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der z-invest GmbH in Köln