17. April 2020
Die Gründer von Trade Republic.

Low-Cost-Broker Trade Republic erhält eine saftige Finanzspritze

Trade Republic * erhält nach einer Finanzierungsrunde weitere 62 Millionen Euro. Das liegt nicht zuletzt am stetig wachsenden Kundeninteresse. 

Der Berliner Broker Trade Republic * zieht Anleger wie Investoren an. Elf Monate nach Start unterhalten die bereits mehr als 150.000 Depotkunden knapp eine Milliarde Euro an Kapital über Trade Republic. Das Fintech ist damit Europas führender sogenannter Low-Cost-Broker. Das weckt das Interesse von Investoren.

Trade Republic hat so eine 62 Millionen Euro schwere Series B Runde angeführt von Accel und Founders Fund abgeschlossen. Das sei der nächste Schritt zum weiteren Aufbau einer europäischen Plattform für mobiles Sparen, Investieren und Handeln.

Erstes Indizes für die europaweite Ausbreitung ist das noch junge Engagement in Österreich. Der jüngste Deal ist durchaus ein Fingerzeig: Trade Republic schließt bereits neun Monate nach der Series A eine der größten Series B Finanzierungsrunden eines europäischen Fintechs ab. Mit Accel und Peter Thiels Founders Fund gewinnt Trade Republic zwei der weltweit renommiertesten Technologieinvestoren für sein Ziel, den Zugang zum Kapitalmarkt für mehr Menschen in Europa zu öffnen. Übrigens: Peter Thiel war ein Facebook-Investor der ersten Stunde.

Ziel: Demokratisierung der Kapitalmärkte

„Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, seine Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic. „Etwa 85 Prozent des Vermögens europäischer Haushalte liegt auf Bankkonten mit größtenteils Null- oder sogar Negativzinsen. Mit unserer App befähigen wir Menschen, ihr Geld sicher, schnell und verständlich anzulegen. Auf diese Weise demokratisieren wir den Zugang zum Kapitalmarkt. Mit der intuitiven Trade Republic App kann jeder einfach und provisionsfrei sparen, investieren und handeln.“

Tipp: In der Extra-Magazin-Ausgabe Juni/Juli 2020 testen wir die App von Trade Republic und zeigen, wie man dort einen ETF-Sparplan anlegt und Einmalkäufe tätigt. Das Heft erscheint Ende Mai 2020. Jetzt ein Abonnement sichern.

Das einfach gehaltene Angebot spricht durchaus auch Anfänger an. „Mehr als ein Drittel unserer Kunden kaufen dabei ihre allererste Aktie im Leben bei Trade Republic. Damit ermöglichen wir vielen Menschen zum ersten Mal mit ihrem Geld am Kapitalmarkt zu partizipieren, die von bisherigen Angeboten nicht erreicht wurden“, erklärt Christian Hecker weiter.

Trade Republic Finanzierungsrunde

Zurück zur Investorenseite von Trade Republic: Angeführt wird die Finanzierung von den renommierten Technologieinvestoren Accel und Founders Fund. Accel aus dem Silicon Valley gilt als einer der erfolgreichsten VC-Investoren weltweit. Er beteiligte sich bereits an Tech-Größen wie Facebook, Slack oder Spotify, die nachhaltig ganze Industrien verändert haben. „Das Team von Trade Republic hat uns mit seiner Vision, seinem intuitiven Produkt, seinem starken Wachstum und dem klaren Potenzial, der europäische Category Leader für mobiles Investieren zu werden, beeindruckt. Uns begeistert vor allem der Fokus auf das langfristige Sparen und der einfache Zugang zum Kapitalmarkt für mehr Menschen, der durch Trade Republic für viele einfacher und bezahlbar wird“, sagt Luca Bocchio, Partner bei Accel.

Founders Fund, hinter dem Peter Thiel steht und der bereits in Firmen wie Palantir, AirBnB oder SpaceX investierte, tätigt mit dem Series B Investment in die Trade Republic Bank sein größtes Investment in Deutschland der vergangenen Jahre. „Das rasche Wachstum der Trade Republic in Deutschland zeugt von der Stärke ihrer Technologie gegenüber den bisherigen Angeboten. Das Unternehmen ist auf dem besten Weg, ein wichtiger Akteur im europäischen Bankenmarkt für Privatkunden zu werden“, sagt Peter Thiel, Partner bei Founders Fund.

„In dieser Finanzierungsrunde haben wir es geschafft, einige der weltweit führenden Technologieinvestoren zu gewinnen. Sie bringen die nötigen finanziellen Mittel und Netzwerke mit und ermöglichen uns damit, über die kommenden Jahre den europäischen Markt für Geldanlage nachhaltig zu verändern“, erklärt Mitgründer Thomas Pischke.

Die zusätzlichen Mittel unterstützen nun das dynamische Wachstum des Unternehmens. Basierend auf der eigenen Technologieplattform entwickelt Trade Republic neue Produkte, um noch mehr Menschen den einfachen und kostenlosen Vermögensaufbau am Kapitalmarkt zu ermöglichen. Dazu wird das Unternehmen in den nächsten Monaten und Jahren europaweit expandieren. Nach erfolgreichem Launch der Warteliste in Österreich ist die Aufnahme des Handels dort in den kommenden Monaten geplant. Getragen werden diese Entwicklungen vom stark wachsenden Trade Republic Team, das bald 100 Mitarbeiter zählt. „Wir wollen als Technologieunternehmen wachsen und weiterhin die klügsten Köpfe für unser Team gewinnen“, freut sich Thomas Pischke.

Personelle Änderungen

Im Zuge der Finanzierungsrunde ergibt sich auch eine Änderung in der Geschäftsführung der Trade Republic. Andreas Willius, ehemaliger Vorstand der Börse Stuttgart, unterstützt als neuer Geschäftsführer das Gründerteam und folgt kurzfristig auf Ingo Hillen, der seit April 2018 Geschäftsführer war. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Andreas unser Geschäft weiter auszubauen“, sagt Christian Hecker. „Ingo danken wir für sein außergewöhnliches Engagement, insbesondere in der Gründungs- und Markteinstiegsphase. Er hat vom ersten Moment an unsere Vision geglaubt und gemeinsam mit uns maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung von Trade Republic beigetragen.“

Ingo Hillen resümiert: „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Gründer und das dynamische Team in den letzten drei Jahren auf dem äußerst spannenden Weg tatkräftig unterstützt zu haben. Ich bin sehr stolz auf das bisher Erreichte.“ Ingo Hillen wird weiterhin als Mitglied des Beirates die Entwicklung von Trade Republic begleiten.

Wallstreet Online steigt bei Trade Republic aus

Eine weitere Änderung ergibt sich bei Trade Republic auf geschäftlicher Ebene. So hat die Wallstreet Online AG die Veräußerung ihrer Minderheitenbeteiligung an der Trade Republic Bank GmbH in Höhe von rund 3,3 Prozent bekanntgegeben. Hintergrund ist die Fokussierung auf den eigenen Low-Cost-Broker Produkt Smartbroker *, dass in Kooperation mit dem Tochterunternehmen Wallstreet Online Capital AG betrieben wird. Insofern scheint der Verkauf nur konsequent, da man mit dem besagten Smartbroker ein sehr ähnliches Unternehmen betreibt. Der Veräußerungserlös soll in etwa 3,5 Millionen Euro betragen, was zu einem außerordentlichen Ertrag in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro führen wird.