13. April 2016
Nettomittelzuflüsse europäischer ETFs im Abwärtstrend

Lyxor-ETF-Barometer: Europäische Zuflüsse deutlich zurückgegangen

Im März 2016 verzeichnete der europäische ETF-Markt eine Trendwende. Die Nettomittelzuflüsse summierten sich im Verlauf des Monats auf 4,1 Mrd. EUr. Die Nettomittelzuflüsse seit Jahresbeginn betragen 5,7 Mrd. EUR und liegen damit um 80 Prozent unter den Zuflüssen des ersten Quartals 2015. Das ergibt sich aus dem aktuellen Lyxor-ETF-Barometer. Das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen sei hingegen im Vergleich zum Jahresende 2015 um drei Prozent auf nun 439 Milliarden Euro gefallen, bei einem negativen Markteinfluss von -3,1 Prozent. Vor allem Schwellenländer- und Unternehmensanleihen-ETFs hätten von einem insgesamt risikofreudigeren
Marktumfeld profitieren können.

Marktbreite Aktien-ETFs auf Schwellenländer wieder gefragt

Bei Aktien-ETFs kam es laut Amundi-ETF-Barometer– im zweiten Monat in Folge – mit -2 Mrd. EUR zu Rückflüssen, nachdem diese im Februar -2,4 Mrd. EUR betragen hatten. Sowohl europäische als auch japanische Aktien-ETFs sei von diesen Rückflüssen betroffen gewesen, da Investoren zunehmend die Wirksamkeit der geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken bezweifelten. Europäische ETFs hätten mit Rückflüssen in Höhe von 3,4 Mrd. EUR den zweiten negativen Monat in Folge verzeichnet. Auch asiatische Aktien-ETFs hätten Rückflüsse von -571 Mio. EUR verbucht. Auf der anderen Seite sei es bei Aktien-ETFs der Schwellenländer mit Zuflüssen in Höhe von 1,3 Mrd. EUR, was einem 1-Jahres-Rekord entspreche, zu einer deutlichen Trendwende gekommen. Dabei hätten sich die Flüsse vor allem auf marktbreite und regionale Indizes konzentriert: „Marktbreite Schwellenländer-ETFs verzeichneten Zuflüsse in Höhe von einer Milliarde Euro, während regionale ETFs, die sich auf asiatische Schwellenländer, Lateinamerika oder Osteuropa beziehen, Zuflüsse in Höhe von 239 Mio. EUR verzeichneten. Dies könnte bedeuten, dass Investoren durch die geldpolitischen Maßnahmen der FED vorsichtig wieder in diese Regionen investieren, dabei jedoch marktbreite bzw. regionale ETFs gegenüber Einzelländerindizes bevorzugen. Bemerkenswerterweise kam es bei Smart Beta-ETFs im zweiten Monat in Folge zu signifikanten Zuflüssen in Höhe von 807 Mio. EUR, welche sich vor allem auf defensive Strategien konzentrierten“, so Amundi.

Europäische Unternehmensanleihen und Staatsanleihen aus Emerging Markets bevorzugt

Mit 1 Jahres Rekordzuflüssen von 5,7 Mrd. EUR ist es im Anleihen-Bereich zu einer klaren Trendwende gekommen: Interessanterweise konzentrierten sich die Zuflüsse in Staatsanleihen ETFs vor allem auf die Schwellenländer, die mit Zuflüssen in Höhe von 850 Millionen Euro einen neuen 1-Jahres-Rekord erreichten, während es bei Staatsanleihen ETFs entwickelter Märkte zu Rückflüssen in Höhe von 776 Millionen Euro kam. Der Ankauf von Corporate-Schuldtiteln aus dem Investmentgrade-Bereich durch die EZB beflügelte das gesamte Unternehmensanleihen Segment (sowohl den Investmentgrade- als auch den Hochzinsbereich) und führte zu 1-Jahres-Rekordzuflüssen von 3,1 Mrd. EUR bzw. 1,6 Mrd. EUR. Die Zuflüsse in inflationsindexierte Anleihen ETFs hielten mit 380 Millionen Euro an, so dass die Zuflüsse in diesen Bereich im ersten Quartal 2016 insgesamt 774 Mio. EUR betrugen und damit um 74 Prozent über dem ersten Quartal 2015 lagen. Die Zuflüsse in diesem Segment konzentrierten sich vor dem Hintergrund einer ansteigenden Inflation in den USA vor allem auf US-amerikanische und globale Indizes.

Gold glänzt wieder

Die Zuflüsse bei Rohstoffen erreichten mit +351 Mio. EUR einen 1-Jahres-Rekord; dabei betrugen die Zuflüsse in Gold 201 Millionen Euro und in marktbreite Indizes 149 Millionen Euro, unterstützt von einem wieder ansteigenden Ölpreis.