9. September 2020

Megatrend Künstliche Intelligenz: Welcher KI-ETF ist der Beste?

Der Zukunftstrend KI ist längst mittels ETFs investierbar. Doch diese thematischen ETFs unterscheiden sich stark. Wir haben die Produkte von vier Anbietern für Sie unter die Lupe genommen. Welcher ETF ist der Beste?

Künstliche Intelligenz (KI) gilt in vielen Industrien als „Game Changer“. Die Experten von PwC haben deutsche Unternehmen gefragt und schockierende Ergebnisse erhalten: Nur vier Prozent der Unternehmen in Deutschland setzen Künstliche Intelligenz ein. Ganze 48 Prozent halten die Technologie gar für nicht relevant für das eigene Unternehmen. Für PwC ist das fatal: „Dass fast die Hälfte der Befragten KI als nicht relevant für das eigene Unternehmen ansieht, kann dazu führen, dass etliche dieser Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit verlieren“, sagt Hendrik Reese, Lead Responsible AI und Trust in AI bei PwC.

Wie schon beim Trend der Digitalisierung, deutet sich auch bei Künstlicher Intelligenz ein Technologiestau an, der irgendwann aufgelöst werden muss – sonst droht der Verlust von Marktanteilen. Unternehmen, die schon heute KI-Lösungen bieten, dürften in dem Fall von der erhöhten Nachfrage aus anderen Branchen profitieren.

Schon heute gibt es eine ganze Reihe spannender Gesellschaften. Selbst das Angebot an passenden Themen-ETFs ist groß. Inzwischen gibt es bereits vier Produkte, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, Unternehmen rund um KI zu bündeln und für Anleger investierbar zu machen. Doch wie unterscheiden sich die KI-ETFs? Wir stellen die vier Vertreter vor und benennen die wichtigsten Unterschiede.

1.    Amundi Stoxx Global Artificial Intelligence UCITS ETF

Der ETF von Amundi (WKN: A2JSC9) ist der einzige synthetisch replizierende KI-ETF und zugleich derjenige, mit den meisten enthaltenen Unternehmen: Aktuell deckt der ETF 276 Titel ab. Mit dabei sind Unternehmen wie Sunrun, Infinera, Tesla oder Square. 63 Prozent der Unternehmen kommen aus den USA, der Rest aus Japan, Taiwan, Korea und weiteren Ländern. 2020 legte der Index um knapp zwei Prozent zu. Bei Anlegern scheint der KI-ETF von Amundi besonders gefragt zu sein: Aktuell sind 187 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote ist mit 0,35 Prozent die geringste aller vier KI-ETFs.

2.    Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF

Bei den Kosten mithalten kann lediglich der KI-ETF aus dem Hause Xtrackers (WKN: A2N6LC). Besonders bemerkenswert ist dabei, dass der ETF von Xtrackers seinen Index physisch repliziert, was das Kontrahentenrisiko eliminiert und in der Regel sogar etwas teurer ist, als synthetisch-replizierende ETFs. Der Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF besteht aus 98 Positionen und hat mit Groupon, AMD oder auch Salesforce oder Twitter bekanntere Namen im Portfolio. 2020 erzielte der ETF bislang eine Rendite von 5,5 Prozent.

3.    L&G Artificial Intelligence UCITS ETF

Dass es bei Indizes nicht immer unbedingt auf die Größe ankommt, beweist der ETF von L&G (WKN: A2PM50). Mit seinen 73 Positionen repräsentiert der Index einen kleineren Teil des KI-Marktes und legt zudem den stärksten Akzent auf Unternehmen aus den USA (75,7 Prozent). Auch hier finden sich wieder bekannte Namen, wie etwa Tesla, Salesforce, Square, aber auch Nvidia oder Amazon. Bei der Performance hängt der ETF von L&G die Konkurrenz ab und schaffte 2020 eine Traum-Rendite von knapp 27 Prozent. Angesichts dieser Leistung fallen auch die Kosten von 0,5 Prozent kaum ins Gewicht.

4.    Wisdomtree Artificial Intelligence UCITS ETF

Gemessen am investierten Kapital ist der KI-ETF von WisdomTree der zweitbeliebteste: Immerhin 109 Millionen Euro stecken im Fonds (WKN: A2N7KX ). Auch Wisdomtree verfolgt einen eher konzentrierten Ansatz und deckt nur 52 Positionen ab. Bekannte Namen sind unter den Top 10 eher selten, stattdessen finden sich spezialisierte Player wie Cerence, Cadence Design Systems, Synopsys oder ServiceNow. Regional geht der Index diversifiziert vor und hat neben den USA (58,5 Prozent) auch mehr als 20 Prozent in asiatische Unternehmen investiert. Mit 17,8 Prozent kann sich die 2020er-Rendite durchaus sehen lassen. Die Gesamtkostenquote von 0,4 Prozent erscheint günstig.

Fazit: Dies ist der beste KI-ETF

Von marktbreit bis spezialisiert ist bei KI-ETFs alles dabei. Anleger sollten darauf achten, dass der Index weniger bekannte Tech-Größen und dafür mehr spezialisierte KI-Unternehmen im Portfolio hat. Das gelingt vor allem WisdomTree und Amundi gut. Letzterer ETF ist aber derart breit engagiert, dass der Kurs noch nicht so wirklich zünden konnte. Hier hat Wisdomtree die Nase vorn. Die anderen beiden ETFs auf Künstliche Intelligenz haben neben wenigen kleineren Gesellschaften vor allem auch große Namen im Portfolio. Zwar ist Tesla im weitesten Sinne auch ein KI-Unternehmen, doch sollten Anleger bei den ETFs von L&G und Xtrackers in Kombination mit anderen ETFs auf Klumpenrisiken achten.

Unterm Strich macht der Wisdomtree Artificial Intelligence UCITS ETF den besten Eindruck: Er deckt eine Nische ab, repräsentiert kleinere Unternehmen und punktet 2020 zu fairen Konditionen mit einer ordentlichen Rendite.

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