9. Februar 2021
So sparen Sie beim Kauf von ETFs.

Mit diesem Kniff sparen Sie beim Kauf von ETFs mehrere tausend Euro

ETFs sind eine günstige Form der Geldanlage. Trotzdem können Sie über längere Laufzeiten mehrere tausend Euro Ersparnis herausholen, wenn Sie beim Kauf von ETFs einige Aspekte beachten. Worum es sich handelt. 

ETFs stellen für Privatanleger die günstigste Methode dar, breit in den Markt zu investieren. Ob globaler Aktienindex, Staatsanleihen oder spezifische Brancheninvestments – mit ETFs wird Diversifikation zum Kinderspiel. Aus dem Grund erfreut sich der Markt in den vergangenen Jahren eines enormen Wachstums.

Nichtsdestotrotz bestehen zahlreiche Möglichkeiten, um beim Kauf von ETFs noch mehr Geld zu sparen. Worauf genau Sie achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kauf von ETFs großer Vorteil

Im Durchschnitt liegen die  Kosten zwischen 0,10 und 0,80 Prozent pro Jahr. Einige ETF-Einsteiger vergessen dies häufig, weshalb sie bei der Auswahl der Kostenquote zu wenig Beachtung schenken. Ein schmerzhafter Fehler, wie das folgende Beispiel beweist.

An dieser Stelle vergleichen wir drei fiktive Fonds, die sich lediglich in ihrer Gebührenstruktur unterscheiden. Die letzten beiden Varianten (1,5 Prozent sowie 2 Prozent) sind typische Sätze für Vjährliche Verwaltungsgebühren von aktiven Fonds. Die Unterschiede in den Endwerten machen die Relevanz von Kosten bei der ETF-Auswahl nochmal deutlich. Wir gehen von einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent aus (ohne Inflation) bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro.

Anlagejahr0 Prozent Kosten0,5 Prozent Kosten1 Prozent Kosten1,5 Prozent Kosten2 Prozent Kosten
110.600 Euro10.547 Euro10.494 Euro10.442 Euro10.390 Euro
311.910 Euro11.733 Euro11.559 Euro11.388 Euro11.219 Euro
513.382 Euro13.053 Euro12.732 Euro12.419 Euro12.113 Euro
1017.908 Euro17.039 Euro16.211 Euro15.423 Euro14.674 Euro
2032.071 Euro29.032 Euro26.281 Euro23.789 Euro21.532 Euro
Quelle: eigene Berechnungen

Über die Jahre verteilt erkennt man große Unterschiede in den jeweiligen Endwerten. Allein ein Anstieg der Kosten von 0 auf ein Prozent sorgt nach 20 Jahren für einen Vermögensunterschied von fast 6000 Euro. Aus dem Grund sollten Anleger in jedem Fall beim Kauf von ETFs auf die Gebühren achten. Im Vergleich zu der Rendite kann man Kosten bis zu einem gewissen Grad kontrollieren. Sie fallen sicher an, während erwartete Renditen unsicher sind und lediglich auf Prognosen basieren.

Wie groß ist die Total-Expense-Ratio (TER)?

Es gibt verschiedene Kennzahlen, mit denen Sie die laufenden Kosten eines ETFs bewerten können. Die wohl beliebteste aller Kennzahlen ist die TER (oder „Gesamtkostenquote“). Sie gibt die laufenden Kosten pro Jahr an. Das Problem an der Kennzahl ist, dass sie nicht alle Kosten abbildet. Steuern auf die Erträge und Spreads bei den Transaktionen von ETFs bleiben unter anderem unberücksichtigt.

Die sogenannte Total-Cost-of-Ownership (TCO) bietet Anlegern eine bessere Orientierung. In ihr sind alle relevanten Kosten enthalten, auch wenn eine genaue Prognose der tatsächlich anfallenden Kosten nicht möglich ist. Auch hier gibt es jedoch ein Problem: Mangels geregelter Standards, existiert noch keine einheitliche Berechnung, sodass die meisten ETF-Anbieter auf eine Angabe verzichten.

Unabhängig von den oben genannten Schwächen gilt zunächst einmal: „Je niedriger, desto vielversprechender der Kauf des entsprechenden ETFs.“

Tipp: Nutzen Sie auch unsere Wissensseiten.

Je kleiner die Tracking-Difference (TD), desto besser

Wer es genau mag, ist mit der TD am besten bedient. Sie zeigt Anlegern, wie stark die Performance des ETFs von der des Referenzindizes abweicht. Je niedriger die TD, desto besser. Warum? Schauen Sie sich einmal das folgende Beispiel an:

Angenommen Sie haben zwei ETFs auf den MSCI-World zur Auswahl mit den folgenden Spezifikationen:

ETF Nummer 1:

  • TER: 0,20 Prozent
  • TD: 0,35 Prozent

ETF Nummer 2:

  • TER: 0,30 Prozent
  • TD: -0,10 Prozent

Wer nur auf die TER achtet, wird den ersten ETF wählen. Das wäre in diesem Fall jedoch ein Fehler, denn der zweite ETF erscheint auf den ersten Blick zwar teurer, gleicht diesen Kostenblock jedoch mit einer deutlich besseren Performance als der Referenzindex aus. Das spricht wiederum für den zweiten ETF. Achten Sie bei der ETF-Auswahl also neben den Kosten also auch auf die TD.

Wählen Sie einen günstigen Broker?

Bei manchen Anbietern (insbesondere Filialbanken) sind Ordergebühren auf einen Aktien oder ETF-Kauf von 10 Euro immer noch traurige Realität. Bei Direktbanken oder spezialisierten Online-Brokern zahlen Sie im Normalfall nur einen Bruchteil dieser Gebühren. Das wiederum schont Ihre langfristige Rendite.

Achten Sie bei Einmalkäufen unbedingt darauf, keine zu niedrigen Beträge zu investieren. Wer beispielsweise 50 Euro investiert und 10 Euro auf die Transaktion zahlt, verliert direkt 20 Prozent seines Investments. Wie viel müssen Sie an Rendite wieder einfahren, um die Kosten zu kompensieren? Stolze 25 Prozent! Setzen Sie also entweder auf höhere Einmalinvestments oder auf ETF-Sparpläne, die bei vielen Brokern sogar kostenlos sind. Informieren lohnt sich.

Tipp: Hier finden Sie den richtigen Broker sowie den passenden ETF-Sparplan.

Einmal pro Jahr zum Depot-Check

Kennen Sie die Börsenweisheit: „Hin und Her macht Taschen leer“? Nehmen Sie sich dieses Prinzip zu Herzen. Viele Anleger beginnen gerade in turbulenten Börsenphasen damit, impulsiv zu handeln und verlieren den Fokus auf ihre Transaktionskosten. Schon lange ist klar, dass langfristiges und passives Investieren eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Vermögensaufbau ist.

Das heißt nicht, dass Sie Ihr Portfolio nicht umschichten sollten. Planen Sie z.B. eine 40-Prozent-Anleihenquote zur Stabilisierung Ihres Vermögensaufbaus, dann sollten Sie dieses Verhältnis einmal im Jahr wiederherstellen. Laufen die Aktienmärkte sehr gut und Ihre Anleihenquote sinkt auf 10 Prozent, dann sollten Sie dieses Missverhältnis in jedem Fall korrigieren, da Sie ansonsten abseits Ihres Risikoprofils investieren. Führen Sie zum Anfang des vierten Quartals (Oktober) einen Depot-Check durch und stellen Sie ihre Zielgewichtung wieder her. Lassen Sie sich von kurzfristigen Turbulenzen nicht ablenken.