26. Juni 2019
Der Indexanbieter MSCI nimmt bei den Schwellenländern Maß.

MSCI: Größte Umstellung im Emerging-Markets-Index

Der Indexanbieter MSCI baut den Emerging-Markets-Index mächtig um. Nach Saudi-Arabien und Argentinien kommt bald Kuwait dazu.

Wer über einen ETF in Schwellenländer investiert, tut das in aller Regel auf Basis des Emerging-Market-Index von MSCI. Bereis Ende Mai kam es zu Änderungen durch den Indexanbieter. Das ist zunächst nicht ungewöhnlich, denn das geschieht alle sechs Monate. Diesmal stand jedoch nichts Geringeres an als die größte Änderung in der Geschichte, das berichtet zumindest der ETF-Betreiber SPDR.

Das Ausmaß ergibt sich aus mehreren Änderungen an der Indexzusammensetzung.  Im Rahmen dieser kommen neue Länder hinzu und die Gewichte anderer Länder werden erhöht.

Kuwait kommt dazu

Die neuste Änderung im MSCI Emerging Markets ist die Hinzunahme von Kuwait. MSCI hat angekündigt, das Emirat am Mai 2020 im Schwellenländerindex zu führen. Die anfängliche Gewichtung soll bei rund 0,5 Prozent liegen.

Saudi-Arbabien ist nun auch dabei

Die wichtigste Änderung bei allen MSCI-Standardindizes ist die Neuaufnahme von Saudi-Arabien.  Die Einbeziehung von Saudi Arabien in den MSCI Emerging Markets Index erfolgt allerdings schrittweise. Zunächst beträgt das Gewicht lediglich 1,4 Prozent. Im August soll es dann bis auf 2,7 Prozent steigen. Saudi-Arabien würde damit zum achtgrößten Land des Index aufsteigen. Diese Einbeziehung dürfte zu einmaligen Zuflüssen von 6,5 Milliarden Dollar führen.

Vor diesem Hintergrund ist auch nachzuvollziehen, warum der ETF-Anbieter iShares kürzlich zwei ETFs auf den MSCI Saudi Arabia aufgelegt hat. 

Argentinien ist ein MSCI-Schwellenland

Argentinien wurde ebenfalls in MSCI-Indizes aufgenommen. Allerdings geschieht das zu einer deutlich niedrigeren Gewichtung als bei Saudi-Arabien. Das südamerikanische Land macht nach dem Rebalancing Ende Mai nur 0,3 Prozent des MSCI Emerging Markets aus.

Immer mehr chinesische A-Aktien

MSCI erhöhte zudem den Anteil von chinesischen A-Aktien im Index. So soll der Inklusionsfaktor von fünf auf zehn Prozent klettern.  Dies erhöht das Gesamtgewicht von chinesischen A-Aktien im Index von 0,8 auf 1,6 Prozent. Das könnte einmalige Zuflüsse von 3,8 Milliarden US-Dollar bedeuten.

MSCI EM Indexgewichtung
Geschätztes Indexgewicht der MSCI Emerging Markets Länder per Ende Mai 2019.

Zusatzinformation: Eine A-Aktie bezeichnet jene Beteiligungen, die an der Börse Shanghai oder Shenzhen in Renminbi, der Währung Chinas, gehandelt wird. Ursprünglich waren diese Aktien nur für den Handel durch chinesischen Staatsbürger bestimmt.