3. März 2022
MSCI schmeißt Russland aus Indizes – was heißt das für Anleger?

MSCI schmeißt Russland aus Indizes – was heißt das für Anleger?

Anfang der Woche wurde bekannt, dass Finanzdienstleister und Index-Anbieter MSCI Russland aus seinen Indizes nehmen will. Nun ist es tatsächlich passiert. Was bedeutet das für deinen ETF?

Die Entscheidung trifft Anlegerinnen und Anleger auf der ganzen Welt. ETFs, die sich auf einen MSCI-Index beziehen, gehören zu den beliebtesten Anlageprodukten überhaupt. Nun ändert sich bei jenen, die bislang Russland enthalten haben, die Zusammensetzung.

Umklassifizierung zu standalone markets

Konkret bedeutet das, dass Russland von „emerging markets“ zu „standalone markets“ umklassifiziert wird. Der Umklassifizierungsbeschluss wird in einem Schritt auf allen MSCI-Indizes, einschließlich Standard-, angepasster und abgeleiteter Indizes, vollzogen und erfolgt zu einem Preis von effektiv Null zum Börsenschluss am 9. März 2022.

„MSCI erhielt Rückmeldungen von einer Vielzahl von Investoren, darunter Vermögensverwaltern, Broker-Händlern und Börsen, die mit überwältigender Mehrheit bestätigten, dass der russische Aktienmarkt derzeit nicht investierbar ist und dass russische Wertpapiere aus den MSCI Emerging Market Indizes entfernt werden sollten“, so die Begründung von MSCI.

Die Entscheidung bedeutet, dass alle ETF-Anbieter, die den MSCI nachbilden, ihre russischen Titel nun ebenfalls aus ihren Produkten werfen müssen.

FTSE streicht Russland ebenfalls

FTSE Russell hatte am Mittwoch ebenfalls Pläne angekündigt, russische Aktien aus allen betroffenen Indizes zu entfernen. „Russland wird mit Wirkung vom Montag, den 7. März, aus allen FTSE Russell Equity Indizes gestrichen“, teilte das Unternehmen mit.

Kein Risiko für diversifizierte Portfolios

Anlegerinnen und Anleger, die breit investiert sind, müssen sich ob der Entscheidung keine Sorgen machen. Wer etwa lediglich in einen ETF auf den MSCI World investiert ist, wird nichts merken – denn trotz des Namens sind russische Titel hier nicht vertreten.

Im MSCI All Country World war Russland mit gerade einmal 0,4 Prozent vertreten und sogar im MSCI Emerging Markets, welcher nur Schwellenländer enthält, lagen russische Aktien bei nur 3,3 Prozent. Es ist also nicht nötig, Sparpläne umzuschichten oder gar auszusetzen. Die Schwankung dürfte nicht stärker spürbar sein, als jede andere auch.

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Wer sich dennoch Sorgen macht, kann einen Teil des Portfolios beispielsweise in kurzlaufende Anleihen umschichten, sofern diese eine hohe Bonität aufweisen.