12. Oktober 2021
Nachhaltige Geldanlagen: Das ist dran an den Vorurteilen

Nachhaltige Geldanlagen: Das ist dran an den Vorurteilen

Nachhaltige Geldanlagen boomen wie nie. Dennoch gibt es auch einige Vorurteile, die Anlegerinnen und Anleger zu hören bekommen. Doch was ist wirklich dran an ihnen und wie können Sie am besten nachhaltig investieren?

Vorurteil 1: Viele angeblich grüne Fonds sind gar nicht grün

Derzeit gibt es noch keine verbindlichen Kriterien für ESG-Produkte. Doch langsam kommt Bewegung in die Regulierung. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin will nachhaltige Fonds strenger regulieren als bisher. Fonds sollen nur dann als nachhaltig angeboten werden dürfen, wenn sie eine Mindestinvestition in nachhaltige Vermögensgegenstände einhalten, eine nachhaltige Anlagestrategie klar verfolgen und/oder einen nachhaltigen Index abbilden. Die Mindestinvestitionsquote soll 75 Prozent betragen.

Diese Assets müssen dazu beitragen, ESG-Ziele zu erreichen. Darüber hinaus gelten Höchstgrenzen, zum Beispiel von zehn Prozent für den Einsatz fossiler Brennstoffe. Die neuen Vorgaben sollen allerdings nur für Fonds gelten, die in Deutschland zugelassen sind, und auch nur für Produkte, die neu aufgelegt werden. Bestehende Produkte sollen einen Bestandsschutz erhalten. Noch ist nichts entschieden. Doch mit den neuen Anforderungen soll so genanntem Greenwashing vorgebeugt werden. Immerhin: Seit März 2021 müssen Finanzinstitute laut einer EU-Verordnung offenlegen, wie nachhaltig ihre Finanzprodukte sind. Ein Anfang.

Vorurteil 2: Nachhaltige Finanzprodukte sind teuer

Viele Finanzprodukte, die grün sind oder zumindest grün sein wollen, sind tatsächlich etwas teurer, weil die Managementfee oder andere Kostenkomponenten etwas höher sind. Es ist ratsam, Produkte und Leistungen zu vergleichen.

Wer vor allem auf die Kosten schaut, ist mit ETFs meist gut beraten. Sie sind im Vergleich zu Fonds deutlich kostengünstiger. Wem Outperformance und Nachhaltigkeit im Fondsmanagementprozess wichtig ist,  wird eher bei den aktiven gemanagten Fonds fündig. Wichtig ist Transparenz, damit es am Ende kein böses Erwachen gibt: Produktanbieter sollten offenlegen, wofür welche Kosten anfallen. 

Vorurteil 3: Nachhaltigkeit geht zu Lasten der Rendite

Ja, Nachhaltigkeit kann Performance kosten, denn je mehr Nachhaltigkeit gefordert wird, desto weiniger Einzeltitel (Aktien, Anleihen, etc.) können in einen Fonds aufgenommen werden. Im Durchschnitt zeigt sich daher, dass nachhaltigere Fonds weniger Outperformance liefern als solche, die keinen oder geringeren Nachhaltigkeitsvorgaben unterliegen.

Doch es geht auch anders! Hier kommt es auf eine intelligente Auswahl an. Fonds, die nicht nur nach ESG-Kriterien ausgewählt werden, sondern denen klare Fakten wie Finanzkennzahlen zu Grunde liegen, schneiden deutlich besser ab als Fonds ohne Finanz-Rating. Mit der richtigen Kombination von ESG- und Finanzrating lassen sich also durchaus Fonds finden, die anspruchsvollen Nachhaltigkeitskriterien genügen und dennoch zu den Outperformern gehören.

Vorurteil 4: Nachhaltige Geldanlagen haben ein hohes Risiko

Jedes Investment an den Kapitalmärkten birgt Risiken. Doch sie sind bei nachhaltigen Geldanlagen auch nicht höher als bei anderen. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall: Nachhaltige Geldanlagen sind häufig mit geringeren Umwelt- oder Unfallrisiken verbunden, oft sind nachhaltige, etwas defensivere Geschäftsmodelle außerdem mit weniger Marktrisiken verbunden. Wie immer kommt es auch hier vor allem auf eine breite Risikostreuung an. 

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Vorurteil 5: Nachhaltige Geldanlagen sind kompliziert

Die Möglichkeiten, nachhaltig zu investieren, sind vielfältig. Anleger müssen sich deshalb fragen: Will ich nachhaltig anlegen und mit welchem Schwerpunkt? Die in dem Akronym ESG zusammengefassten Begriffe Environment, Social und Governance, also Umwelt- und Klimaschutz, soziale Verantwortung und ethische Unternehmensführung, decken eine große Bandbreite an Aspekten ab, die ganz unterschiedliche Ansätze und Lösungen haben. Tatsächlich ist es also nicht ganz unkompliziert und Anleger müssen aktuell noch einen genauen Blick auf das jeweilige Produkt werfen, um zu verstehen, worum es sich genau handelt. Aber es gibt Hilfsmittel, die die Sache etwas erleichtern.

Ratingagenturen wie Morningstar, ISS ESG oder MSCI haben sich darauf spezialisiert, nachhaltige Finanzprodukte zu bewerten und zu filtern. Außerdem sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein guter Anhaltspunkt.

Nachhaltig investieren mit Robo-Advisor

my-si ist ein Robo-Advisor, der sich auf nachhaltige Geldanlage mit sozialem Engagement spezialisiert hat. Das Unternehmen achtet auf Nachhaltigkeit durch ESG-geprüfte Fonds mit einem ISS ESG Fondsrating von mindestens vier Sternen und investiert damit in die 30 Prozent der durch ISS bestbewerteten ESG Fonds. „Wir wollen durch die Fokussierung auf nachhaltige Fonds in my-si zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen und gleichzeitig attraktive Renditen bei angemessenem Risiko erzielen“ sagt Dr. Tobias Schmidt, Gründer von my-si und CEO der f-fex AG.

Um den CO2-Fußabdruck des Portfolios auch wirklich nach unten zu bringen, werden Fonds, die deutlich (mehr als 50%) über dem durchschnittlichen CO2-Fußabdruck alle Vergleichsfonds liegen, ausgeschlossen. Durchschnittlich sparen die Portfolios von my-si deswegen 50% CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlich zusammengestellten Portfolios.

Tipp: Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs wissen müssen.