12. Januar 2016
Baupläne Baustelle

Niedrigzinsprofiteure Immobilienaktien

Anleger in Deutschland stürzen sich seit Jahren auf Immobilien. Das Problem bei Wohnungen oder Häusern: sie sind ziemlich teuer. Auch kommt beim Kauf einer einzelnen Immobilie die Diversifikation zu kurz. Die drei Hauptkriterien von Immobilienexperten lauten auch heute noch „Lage, Lage, Lage“. Wer als Amateur auf einem gereiften Markt aufs falsche Pferd setzt, kann auch in einer Marktphase, in der scheinbar alle Immobilien im Wert zulegen, daneben liegen. Hinzu kommen die geringe Flexibilität, Unterhaltskosten und der Ärger mit lästigen Mietern. Doch es gibt Alternativen zur Investitionsimmobilie.

Immobilien: Besser im großen Stil

Real Estate Investment Trusts (REITs) sind börsennotierte Immobiliengesellschaften, die große Mengen Wohnimmobilien verwalten und bewirtschaften. Diese Gesellschaften können sich Marktexperten leisten und Immobilien im großen Stil kaufen. So können Fehler, wie sie Privatanleger machen, vermieden werden. Hinzu kommt, dass derart große Immobilienportfolios von vielen tausend Wohnungen auch Synergie-Effekte bringen. Die Objekte können zentral verwaltet und bewirtschaftet werden. Hausmeisterdienste fallen bei einer so großen Anzahl an Objekten kaum ins Gewicht. Hinzu kommt der Streu-Effekt: Macht ein Mieter Probleme, ist das dem Aktionär einer Immobilien-Gesellschaft egal. Ein weiterer Pluspunkt: Bei REITs können Anleger genau so viel Geld investieren, wie sie wollen.

REITs im Paket, clever ausgewählt

Doch machen auch REITs Fehler. Immobilien werden auf Kredit gekauft und beim Jonglieren mit großen Immobilienbeständen kann man auch Fehlentscheidungen treffen. ETFs, die börsennotierte Immobiliengesellschaften bündeln, können diese Risiken wiederum senken.

Der iShares European Property Yield UCITS ETF (WKN: A0HG2Q) partizipiert am FTSE EPRA/NAREIT Europe ex-UK Dividend Index. Er umfasst börsennotierte Immobiliengesellschaften und REITs mit einem Schwerpunkt in Europa, die mindestens eine Dividendenrendite von zwei Prozent in Aussicht gestellt haben. Der Index umfasst aktuell 56 Aktien. Stark vertreten sind Titel aus Frankreich, Deutschland und Schweden. Sie sind vor allem in den Bereichen Immobilienverwaltung und –erschließung tätig, viele sind auch Retail REITs oder Industrial & Office-REITs.

Etwas breiter diversifiziert ist der Amundi FTSE EPRA/NAREIT Developed Europe ETF (WKN: A0X9S1), der stark auf britische Immobilien setzt. Stark im Index vertreten sind auch Immobiliengesellschaften und REITs aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich. Zu den Top-Positionen im Index gehören Unibail-Rodamco, Vonovia und Land Securities. Alternative auf denselben Index ist ein Produkt der Deutschen AWM (WKN: DBX0F1).

Nur auf Immobilien der Eurozone hingegen setzt der FTSE EPRA Eurozone THEAM Easy UCITS ETF (WKN: A0ERY9). Stark im Index vertreten sind Werte aus Frankreich, Deutschland und Spanien. Die größten Positionen sind Unibail-Rodamco, Vonovia und Deutsche Wohnen.