24. Oktober 2022
Pandemie, Krieg, Inflation: Wie sich Krisen auf unsere Geldanlage auswirken

Pandemie, Krieg, Inflation: Wie sich Krisen auf unsere Geldanlage auswirken

Was sind das bitte schön für Zeiten? Gefühlt geraten wir von einer Krise in die nächste. Die Corona Pandemie ist noch nicht vorüber, da findet unvorstellbar mitten in Europa ein Krieg statt.

Per se sind wir Deutschen nicht unbedingt die größten Fans der Aktienmärkte und finden immer wieder Ausreden, warum wir gerade jetzt nicht investieren sollten. Doch nun trifft es uns von allen Seiten. Die Produktions- und Lieferengpässe hervorgerufen durch die Lockdowns der Pandemie, in Verbindung mit stark ansteigenden Preisen auf Güter und Dienstleistungen, katapultieren unsere Inflation in Richtung zehn Prozent – so hoch, wie seit ca. 70 Jahren nicht mehr.

Steigende Zinsen – gut oder schlecht?

Und nun kommt es ganz dicke, zwar heben die Notenbanken in ihrem Kampf gegen die Inflation die Zinsen an, diese kommen aber nur zum Teil bei den Banken. Nämlich nur zu diesem Teil, wo auch die Banken mal wieder die Nutznießer sind. Also, nicht auf unserem Konto, so dass wir von einer Guthabenverzinsung profitieren, dafür aber wenn wir uns Geld bei den Banken leihen und eine Finanzierung benötigen.

Somit wird der Deutschen liebstes Kind – nach dem Sparkonto – die Immobilie, für viele von uns wieder unattraktiver. Zum einen scheinen die Preise von Wohnungen und Häuser ihren Zenit erreicht zu haben und beginnen langsam zu sinken, zum anderen steigen die Zinsen für deren Finanzierung an. Und dies nicht unerheblich. Konnte man noch Anfang des Jahres einen Betrag von 400.000 Euro mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent und somit monatlich 500 Euro finanzieren, liegt die Finanzierung jetzt bei vier Prozent und somit fast dreifach höher mit einer monatlichen Belastung von über 1.300 Euro.

Dies macht für viele Familien den Traum vom Eigenheim zunichte und die Kapitalanlage für Anleger durch eine geringere Rendite unattraktiver. Also bleibt uns im Kampf gegen die eigene Teuerungsrate nur eine einzige Alternative, nichts wie rein in die Aktien. Und ausgerechnet vor diesen Anlagen haben die Deutschen einen so großen Respekt, dass sie in Zeiten, wie diesen, gefangen im Weltuntergangsszenario sind.

Langfristig geht es immer bergauf

Doch, wenn die Welt nicht untergeht …. und davon gehen wir mal aus, weil wir uns sonst sowieso keine Gedanken über Altersvorsorge und Inflationsausgleich machen müssen …. Sind DAS aktuell genau die Zeiten, die uns die besten Renditen gewähren werden.

Die vergangenen 100 Jahre der weltweiten Aktienmärkte haben gezeigt, dass 99 Prozent aller Krisen keine Relevanz auf unsere langfristige Geldanlage hatten. Selbst wenn ich exakt einen Tag vor der Lehman-Pleite in den Markt eingestiegen wäre und meine Aktien gehalten hätte, würde ich heute eine solide Rendite von ca. 200 Prozent erzielt haben (US-Markt, Dow Jones). Wer die Gelassenheit und den Ratio besitzt, in Zeiten von Krisen und korrigierenden Aktienmärkten zu investieren, wird langfristig mit hohen Renditen belohnt.

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Konsumgüter sind eine sichere Bank

Natürlich müssen wir uns die Frage stellen, mit welchen Unternehmensbeteiligungen wir uns am sichersten fühlen und in Krisenzeiten bewegen wollen. Und bei der Beantwortung dieser Frage hilft unser ganz normaler Menschenverstand. Aktuell sind fast acht Milliarden Menschen auf der Welt. Solange diese Menschen leben, werden sie Essen, Trinken und somit Konsumieren …. das ist gewiss!

Es stellt sich daher sicherlich nicht die Frage, ob internationale Großkonzerne, wie Coca Cola, Johnson&Johnson, Apple, Colgate-Palmolive, Amazon, Nestlé, Unilever, L’oreal etc. dem Untergang geweiht sind, sondern vielmehr eine aussichtsreiche Alternative für die private Altersvorsorge darstellen.

Langfristig betrachtet gibt es daher keinen falschen Zeitpunkt in derartige Unternehmen zu investieren … man kann nur einen Fehler machen ….. nicht investiert zu sein!

Über die Autorin: Petra Ahrens

Petra Ahrens ist Vorstand der MAIESTAS Vermögensmanagement AG in Köln