Plötzlich Millionär – So würde ich das Geld anlegen.

Plötzlich Millionär – So würde ich das Geld anlegen

Was ist, wenn von heute auf morgen mehr als eine Million Euro auf dem Konto liegen? Diese Anlagemöglichkeiten gibt es als Millionär.

Haben Sie sich schon mal gefragt, was Sie mit einem Lotto-Gewinn anstellen würden? Würden Sie das Geld für den schnellen Konsum ausgeben oder eher clever investieren? Egal wen ich frage, die Bandbreite an Antworten ist unendlich groß. Das ist spannend – und zwar so sehr, dass ich mich selbst gefragt habe, wie ich ein Millionen-Vermögen anlegen würde.

Mit steigendem Vermögen, steigen auch die Möglichkeiten in exotischere Anlageklassen vorzudrängen. Aber es muss ja nicht immer kompliziert sein. Im nachfolgenden Beitrag zeige ich Ihnen meinen (fiktiven) Plan.

Plötzlich Millionär: Der Großteil fließt in Aktien-ETFs

Ein Großteil des Kapitals wird in Aktien-ETFs fließen. Dabei orientiere ich mich an der sogenannten Core-Satellite-Strategie, nach der um eine ETF-Basis herum in spezifische Themen-ETFs oder Einzelwerte investiert wird. Das Fundament (ca. 45 Prozent des Depotwertes) bildet ein nachhaltiger MSCI-World ETF, sowie ein Schwellenländer-ETF. Weitere zehn Prozent des Vermögens fließen in einen Blockchain-ETF, einen Healthcare-Innovation-ETF von iShares und in einen Clean-Energy-ETF. In Einzelaktien investiere ich aktuell nicht – sämtliche interessante Unternehmen sind bereits in den oben genannten ETFs enthalten. Dopplungen mag ich nicht, da sie Klumpenrisiken auslösen.

Tipp: Hier finden Sie spannende Themen-ETFs. Nutzen Sie auch unsere ETF-Empfehlungslisten. Die Tools helfen natürlich auch, wenn Sie (noch) kein Millionär sind.

Da es sich um einen erheblichen Geldbetrag handelt, verteile ich das Investment auf zwölf Monate. Wir befinden uns in volatilen Zeiten. Die zeitliche Staffelung ist rein psychologischer Natur – einen finanzmathematischen Vorteil sehe ich nicht. Bei der Auswahl meiner ETFs achte ich auf eine günstige Gesamtkostenquote, eine physische Replikation, ein hohes Fondsvolumen und darauf, dass es sich um einen thesaurierenden ETF handelt.

Ertragsstarke Immobilien

Immobilien finde ich nach wie vor als Anlageklasse spannend. Was mich bislang vom Einstieg in den Immobilienmarkt abhält, ist der mit dem Kauf einhergehende Verwaltungsaufwand. Mieter haben regelmäßig Rückfragen, Reparaturen können immer wieder anfallen und das passt in Summe nicht zu meinem aktuellen Lebensstil. In Zukunft kann ich mir ein größeres Engagement (max. 20 Prozent meines Vermögens) jedoch vorstellen, da Immobilien an wachstumsstarken Standorten für ein attraktives Nebeneinkommen (zzgl. Wertsteigerungen) sorgen können.

Bis dahin steige ich potentiell über Immobilien-ETFs oder über Tokenisierungs-Plattformen (z.B. Finexity) in den Markt ein. Ein zusätzlicher Einkommensstrom erfordert kein physisches Eigentum, wie so oft gedacht.

Ausbau von Rücklagen und Vorsorge für Nachwuchs

Das gesamte Kapital wird natürlich nicht nur investiert, sondern auch zum Aufbau finanzieller Rücklagen genutzt. Der Notgroschen sollte danach so groß sein, dass meine Familie sich problemlos zwei Jahre damit finanzieren kann. Diese Flexibilität kostet zwar Rendite, bereitet mir jedoch ein wertvolles Gefühl von Freiheit und Sorgenlosigkeit – das darf man nicht unterschätzen.

Außerdem ist in den kommenden Jahren auch Nachwuchs geplant und dieser soll ein Leben voller Möglichkeiten genießen. Bei der Auswahl der Schule, bis hin zu Auslandsaufenthalten und Universitäten sollen unsere Kids das maximale Potenzial ausschöpfen. Mit ein wenig Geld im Rücken lässt sich dies natürlich leichter realisieren. Das hierfür gedachte Kapital wird sehr ausgewogen investiert. Aktuell tendiere ich zu einer 50/50-Aufteilung in Aktien- und Anleihen-ETFs.

Interessante Statistik: Das Statistische Bundesamt hat in einer umfangreichen Studie berechnet, wie teuer ein Kind bis zum 18. Lebensjahr ist – stolze 150.000 Euro. Wer vorbereitet ist, lebt entspannter.

Wachstumskapital für junge Unternehmen

Bereits seitdem ich 18 Jahre alt war und zum ersten Mal die amerikanische TV-Show „Shark Tank“ gesehen habe, stand für mich fest: Ich will später auch einmal in junge Start-ups investieren. Der Wunsch ist nach wie vor da und aus dem Grund würden rund zehn Prozent vom Gesamtkapital in die Finanzierung junger Unternehmen fließen, mit denen ich mich identifizieren kann.

Diese Anlageklasse nennt sich nicht ohne Grund „Wagnis- oder Risikokapital“ – aus dem Grund wäre ich nur bereit in Unternehmen zu investieren, bei denen nicht nur das Geschäftsmodell zukunftsfähig ist, sondern bei dem auch die Mission zu meinen Werten passt. Das praktische an dieser Form von Investment ist, dass das Geld über einen längeren Zeitraum gebunden ist. Dadurch werden Anreize eliminiert, bei Marktturbulenzen seine Investments zu verkaufen. Private Equity genießt gerade wegen des Mangels an Liquidität eine große Beliebtheit bei vermögenden Anlegern. Wer clever investiert, kann Renditen weit über dem Marktdurchschnitt erzielen.

Fazit für den Millionär

Die Optionen, die einem mit einer Million zur Verfügung stehen, sind vielfältig. Wie bei vielen anderen Dingen, gehe ich auch in diesem Fall rational vor und setze auf eine breite Diversifikation. Aktien, Anleihen, Immobilien und Start-ups werden ihren Weg in mein Portfolio finden.

Ein kleiner Teil des Geldbetrages wird natürlich auch in die ein oder andere Reise investiert – mein Hauptziel ist jedoch aus diesem Vermögen passive Einkommensströme zu generieren, mit denen meine Familie sich diese schönen Dinge leisten kann. Klar ist, dass Vermögensaufbau nicht mehr im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Wertsicherung.