30. November 2010

Produktlösungen dürften zunehmend in den Fokus treten

In dieser Rubrik stehen Profis der ETF-Industrie Rede und Antwort. Diesmal stellt sich Thorsten Winkler, Senior Fondsmanager bei Veritas Investment Trust, unseren Fragen.

Seit wann beschäftigen Sie sich mit ETFs?

Auf die Vorteile und das enorme Potenzial von ETFs wurde ich während meines Studiums aufmerksam.

Was fasziniert Sie an ETFs?

Bereits mit einer geringen Anlagesumme erhalten Investoren einen effizienten Zugang zu Märkten.

Welche Trends sehen Sie in der ETF-Industrie?

Produktlösungen, die Asset Allocation mit ETFs abbilden, dürften zunehmend in den Fokus treten. Die Etablierung von einheitlichen Branchenstandards zur Erhöhung der Transparenz ist wünschenswert.

Welche ETFs fehlen derzeit?

ETFs, die globale Branchenindizes replizieren, wären eine Bereicherung. Für Privatinvestoren könnten auch währungsgesicherte ETFs z. B. für den amerikanischen Aktienmarkt interessant sein.

Haben Sie selbst ETFs in Ihrem Portfolio?

Über ein Investment in den ETFDACHFONDS bin ich indirekt in einer Vielzahl von ETFs investiert. Welchen

ETF sollte man unbedingt im Depot haben?

ETFs betrachte ich als Werkzeuge. Je nach Aufgabenstellung benötigt man in der Werkstatt einen Hammer oder einen Bohrer – analog benötigt man für unterschiedliche Investmentziele verschiedene ETFs.

Auf welche ETFs könnte man verzichten?

Auf ETFs, die einen Index replizieren, dessen Berechnungsmethode aber von einer Vielzahl der Investoren nicht verstanden wird.

Über welchen Handelsplatz kauft man am besten ETFs?

Der Handel an der Börse bietet einen großen Vorteil hinsichtlich der Transparenz – der außerbörsliche Handel ist bei großem Ordervolumen ggfs. die bessere Alternative.

Welches Thema wird die Börse in einem halben Jahr beschäftigen?

Das gleiche Thema von gestern, heute und morgen: Geht es an der Börse rauf oder geht es runter?

Leserfragen an den Experten:

Was sind die größten Herausforderungen beim Portfoliomanagement mit ETFs?

Sebastian Reiter aus Braunschweig, per E-Mail

Thorsten Winkler: Die größte Herausforderung liegt in der Bestimmung einer Marktmeinung, um daraus eine für die Marktlage angemessene Vermögensaufteilung des Portfolios abzuleiten. Für diese Analyse verwenden wir einen markttechnischen Modellansatz. Im zweiten Schritt werden die ETFs selektiert, die zur Umsetzung unserer Investmentstrategie geeignet sind.

Welche Punkte sind für Sie wichtig, wenn Sie einen ETF in Ihren ETF-Dachfonds kaufen?

Sabine Renz aus Iserlohn, per E-Mail

Thorsten Winkler: Essenziell wichtig ist für uns das Verständnis der Zusammensetzung des Index, der von dem ETF repliziert wird. Abgesehen davon stehen bei unserer ETF-Analyse die Genauigkeit der Indexabbildung (Tracking Error) sowie die Liquidität primär im Fokus.