28. März 2008

Richtig in Öl investieren

Mit ETCs kann einfach und flexibel auf steigende Ölpreise gesetzt werden. Was Anleger bei einer Investition in Rohstoffe beachten sollten.

Obwohl Rohstoff-Futures schon seit vielen Jahrzehnten gehandelt werden, haben Privatanleger erst seit wenigen Jahren Zugang zu dieser spannenden Anlageklasse. Insbesondere Exchange Traded Commodities (ETCs) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie entsprechen dem Wunsch nach einer börsengehandelten, transparenten und günstigen Anlage, um an der Entwicklung an den Rohstoffmärkten zu partizipieren.

Auf Futures setzen

ETCs auf Öl oder Gas beziehen sich nicht auf den Spotpreis sondern auf Futures. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Im Gegensatz zu Edelmetallen wie Gold, kann Rohöl nicht oder nur mit erheblichen Aufwand (unbefristet) gelagert werden. Futureskontrakte lösen das Problem. Sie berechtigen, den Rohstoff zu einem heute festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen. Um am Laufzeitende des Futures den physischen Kauf zu vermeiden, müssen diese Kontrakte jeweils rechtzeitig, bevor also die Lieferung des Rohstoffs erfolgen würde, am Markt verkauft werden. Das aus dem Verkauf erlöste Kapital wird dann in länger laufende Kontrakte auf den gleichen Rohstoff angelegt.

Rollproblematik

Damit bleibt der Anleger immer voll investiert. Allerdings kann sich dieses fortlaufende Rollen in den nächsten Kontrakt positiv (Rollgewinn) oder negativ (Rollverlust) auswirken. Folglich kann eine Anlage in Erdöl-Futures (oder Erdöl-ETCs) eine Rendite erzielen, die über oder unter der Kassakurs-Performance liegt.

Contango

Wenn der Markt allgemein davon ausgeht, dass der Futureskontrakt zum Liefertermin der folgenden Kontraktfälligkeiten teurer sein wird als zum aktuellen Liefertermin, so wird sich dies in der Forwardkurve als Contango-Formation niederschlagen. Dazu ein Beispiel: Notiert der im April fällige Kontrakt bei 100 US-Dollar und der Mai-Kontrakt bei 110 US-Dollar, bedeutet dies, dass der Markt einen Anstieg des Ölpreises von 100 auf 110  US-Dollar bereits vorweggenommen hat. Der Anleger gewinnt in diesem Beispiel nur, wenn der Ölpreis bis Ende Mai tatsächlich über 110 Dollar steigt. Sollte es lediglich zu einem Anstieg um bis zu zehn US-Dollar kommen, wird keine positive Rendite erzielt.

Backwardation

Das Gegenstück zu Contango ist Backwardation. In diesem Fall liegt der Preis für die später fälligen Futures nicht über, sondern unter dem aktuellen Kontrakt. Diese Konstellation lässt sich zum Beispiel mit temporären Förderengpässen, saisonalen Nachfrageschüben oder spekulativen Überhitzungen erklären. Aus Anlegersicht bedeutet dies, dass in billigere Futures gerollt wird. Ein gleich bleibender Ölpreis oder sogar ein Rückgang, der geringer ausfällt als der vom Terminmarkt erwartete Preisverfall, würde für den ETC-Inhaber demnach einen Gewinn bedeuten.

Fazit: Investieren per ETC

Rohstoffanlagen bieten Anlegern zusätzliche Streuungsmöglichkeiten, die Wertentwicklung eines Portfolios zu verbessern. Die Kurse von ETCs hängen von den zugrunde liegenden Futures-Märkten ab. ETCs ermöglichen Privatanlegern den Zugang zu den ältesten Märkten der Welt. Sie sind einfach konzipiert, flexibel handelbar und kostengünstig.