13. Mai 2016
Gebührensenkung bei Robo-Advisors

Robo-Advisors fintego und VisualVest senken Gebühren

Die Meldung erreichte die Redaktion leider nicht mehr rechtzeitig für unseren Robo-Advisor-Test, dafür ist sie für Anleger und Kunden von fintego * umso erfreulicher. Der Robo-Advisor senkt rückwirkend zum 01.01.2016 die Gebühren und modifiziert zudem die Anlagebetragsklassen. Das Angebot ist damit nicht nur für Beträge ab 50.000 € wesentlich attraktiver als zuvor.

Auch der noch weniger bekannte Anbieter VisualVest * hat die Gebührenstruktur modifiziert. Zuvor gab es für Anlagekonten unter 6.000 € eine monatliche Mindestgebühr von 3 Euro pro Monat. Diese entfällt künftig. Alle Anlageguthaben werden künftig mit einer pauschalen Gebühr in Höhe von 0,60 Prozent belastet.

Im Gespräch mit Franz Linner, Leiter der Finanzportfolioverwaltung bei fintego erläutern wir die neuen Gebühren und welche Herausforderungen vor Robo-Advisors in den kommenden 12 Monaten liegen. Zudem gibt er einen Einblick, wie der typische Robo-Advisor-Kunde bei fintego aussieht.

fintego Gebührenstruktur (rückwirkend ab 01.01.2016)

Anlagebetrag (ALT) Anlagebetrag (NEU)
bis 50.000 € 1,25 % p.a. bis 10.000 € 0,95 % p.a.
bis 100.000 € 1,00 % p.a. bis 50.000 € 0,75 % p.a.
bis 250.000 € 0,75 % p.a. über 50.000 € 0,45 % p.a.
ab 250.000 € 0,50 % p.a.

Herr Linner, fintego senkt rückwirkend die Gebühren. Warum?

Wir arbeiten bei fintego konsequent daran, das Angebot durch technologische Weiterentwicklungen noch kundenfreundlicher und attraktiver zu gestalten. So resultiert unsere Preissenkung aus einigen Prozessoptimierungen, die wir im Laufe der letzten Monate umgesetzt haben. Beispielsweise nutzen die Kunden inzwischen neben dem PostIdent-Verfahren zunehmend die neue Möglichkeit der Video-Legitimation mit digitaler Willenserklärung, die den Anmeldevorgang für den Kunden bequemer gestaltet und unseren internen Eröffnungsprozess wesentlich vereinfacht. Die Anpassung der Betragsgrenzen der Preisstaffel haben wir vorgenommen, um unseren Sparplankunden, die mit fintego den Vermögensaufbau verfolgen, einen früheren Übertritt in eine günstigere Preisstaffel zu ermöglichen.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit fintego gemacht. Wie sieht ein typischer fintego Kunde aus?

Nach unseren Erfahrungen machen Kunden mit einem Robo-Advisor erst mal eine „Probefahrt“. Sie legen für ein Jahr ein paar Tausend Euro an, um den Anbieter und das Produkt anzutesten. Sind sie dann nach einer gewissen Zeit von dem Angebot überzeugt, investieren sie größere Summen. Hinsichtlich des typischen fintego Anlegers zeigt sich übrigens auch Spannendes: Bei fintego zählt die Generation 50+ zu den First-Movern. Die Auswertung der Kundencharakteristika zeigt, dass die Nutzer der digitalen Vermögensverwaltung mit durchschnittlich 46 Jahren deutlich reifer sind als wir zunächst vermutet haben. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass fintego auch Anleger anzieht, die 70 Jahre und älter sind.

Wie schätzen Sie den Markt für Robo-Advisor in den nächsten 12 Monaten ein? Worin liegen die Herausforderungen?

Eine zentrale Herausforderung der Robo-Advisor liegt unserer Meinung nach darin, die richtige Balance zwischen Mensch und Maschine zu finden. Wir spüren bei unseren Kunden trotz Digitalisierung ein starkes Bedürfnis nach persönlichem Kontakt. So rufen beispielsweise immer wieder Kunden oder Interessenten bei uns an, um sich zu vergewissern, dass es bei fintego neben der „Robo-Komponente“ auch echte menschliche Kümmerer gibt. Neben all den Bestrebungen, den besten Algorithmus zu programmieren, wird es bei den Robos auch darum gehen, eine vertrauensbildende menschliche Komponente zu definieren.

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