17. März 2014
Analyse-Artikel

Rohstoff-ETPs erstmals wieder mit leichten Zuflüssen

Die ETF-Branche verzeichnete im Februar weltweit laut ETF Market Review der Deutschen Bank eine starke Nachfrage. Die globalen Nettozuflüsse beliefen sich auf 29 Mrd. USD. Im Januar hatte die globale ETF-Branche noch Nettoabflüsse in Höhe von 5,8 Mrd. USD hinnehmen müssen.

Die größten Nettozuflüsse entfielen danach auf Renten-ETFs (19,8 Mrd. USD). Aktien-ETFs verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 8,7 Mrd. USD. Auch Rohstoff-Produkte verbuchten global leichte Nettozuflüsse.

Der amerikanische ETF-Markt verbuchte laut dem Report mit 18,2 Mrd. USD die größten Zuflüsse. Hier seien vor allem Fixed-Income-Produkte gefragt gewesen. Die ETF-Märkte in Europa und Asien hätten immerhin noch 6,5 bzw. 4,3 Mrd. USD zugelegt. Aktien-ETFs seien in diesen beiden Regionen die beliebtesten Produkte gewesen.

Europäischer ETF-Markt Zu-/Abflüsse

Aktien:

Im europäischen ETF-Markt wurden laut dem Deutsche Bank-Report vor allem Aktien-ETFs gesucht. Die Zuflüsse lagen danach insgesamt bei 2,9 Milliarden Euro und damit leicht über dem Vormonat Januar. Parallel zu der positiven Performance der europäischen Aktienmärkte hätten Aktien-ETFs auf Industriestaaten Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,9 Milliarden Euro verzeichnet. Aus den Produkten auf Emerging Markets seien dagegen 400 Millionen Euro abgeflossen. Beliebt seien im Februar auch Themen-ETFs gewesen. Das Segment habe Zuflüsse von 230 Millionen Euro verzeichnet. Beliebt seien im Februar erneut auch Aktien-ETFs auf südeuropäische Staaten gewesen. Seit der deutlichen Verbesserung der konjunkturellen Frühindikatoren im Oktober hätten ETFs auf die Aktienmärkte in Spanien, Italien, Griechenland und Portugal im Durchschnitt monatliche Nettozuflüsse in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro verzeichnet.

Die Analyse von Deutsche Bank Research zeigt dabei generell eine starke Korrelation zwischen dem PMI-Einkaufsmanagerindex in Europa und den Mittelzuflüssen in europäische Aktien-ETFs. Eine weitere Feststellung der Analysten: Seit etwa Mitte 2013 verschieben die europäischen ETF-Investoren eindeutig ihre Präferenz von US-Aktien hin zum Aktienmarkt Europa. Auch das hängt den Analysten zufolge mit der konjunkturellen Erholung in Europa ab dem 2. Quartal 2013 zusammen.

Renten

Deutliche Zuflüsse am europäischen ETF-Markt konnten im Februar laut dem ETF Review der Deutschen Bank auch Renten-ETFs verbuchen. Ihnen flossen danach 1,9 Milliarden Euro zu, nach 1,5 Milliarden Euro im Januar. Stärkste Segmente seien wie bereits in den Vormonaten Unternehmens- und vor allem Staatsanleihen gewesen. Aus Geldmarkttiteln seien dagegen 94 Millionen Euro abgeflossen.

Rohstoffe

Rohstoff-ETPs konnten dagegen laut dem Deutsche Bank-Report ihren Abwärtstrend im Februar stoppen. Nach zwölf Monaten mit Mittelabflüssen seien nun den Produkten 200 Millionen Euro zugeflossen. Gold-ETPs hätten hingegen erneut leichte Abflüsse verbucht, obwohl der Goldpreis sich weiter deutlich erholt habe. Doch Zuflüsse in Silber-Produkte und in breite Indizes hätten dies mehr als ausgeglichen. Erfolgreichster Rohstoff-ETP war laut dem Bericht der ETFS Physical Silver (WKN: A0N62F). Zu den wenigen Gold-Produkten, die im Februar Zuflüsse verzeichnet hätten, habe der db Physical Gold Euro Hedged ETC (WKN: A1EK0G)gehört.

Beliebteste Indizes

Auf der Aktienseite standen laut dem Bericht vor allem ETFs auf breit gestreute Indizes wie den S&P 500 oder den EuroStoxx 50 im Fokus der Anleger. Erfolgreichster Aktien-ETF war danach der UBS ETF auf den Euro Stoxx 50 (WKN: 794357). ETFs auf den MSCI Emerging Markets hätten dagegen überwiegend auf den Verkaufslisten gestanden. Bei den Renten-ETFs hätten Indizes auf Unternehmensanleihen sowie Staatsanleihen die höchsten Zuflüsse verzeichnet. Auf großes Anlegerinteresse stieß laut dem Report vor allem der iShares J-P. Morgan USD Emerging Markets Bond UCITS ETF (A0RFFT). Geldmarkt-ETFs und einige Staatsanleihen-ETFs seien dagegen von den Investoren verkauft worden.