21. März 2017
ETF Securities Rohstoffbericht

Rohstoffbericht KW 11: Zuflüsse bei Gold- und Rohöl-ETPs

„Bei Edelmetall-ETPs kam es mit 99 Mio. USD zu hohen Zuflüssen, da die Fed keine Änderungen am Dotplot-Streudiagramm vornahm. Die Zuflüsse in Rohöl verstärkten sich in der vergangenen Woche. Grund hierfür ist der Rückgang der US-Lagerbestände.         Nach den Wahlen in den Niederlanden wurden bei Euro-ETPs Gewinne mitgenommen“, so fasst ETF Securities das Marktgeschehen der vergangenen Woche im Rohstoffbericht KW 11 zusammen.

Unverändertes Dotplot-Streudiagramm der Fed verleiht Edelmetallen Auftrieb

„In der vergangenen Woche kehrte sich bei Gold-ETPs (A0LP78) die Richtung der Kapitalströme um. Nachdem in den zwei Vorwochen 71 Mio. USD abgeflossen waren, kam es in der vergangenen Woche zu Zuflüssen in Höhe von 84,5 Mio. USD. Die Fed hob wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte an. Am sogenannten Dotplot-Streudiagramm, das heißt ihrer eigenen Zinsprognose, nahm sie jedoch keine Änderungen vor. Selbst rechnet sie also wie bisher mit drei Zinsanhebungen in diesem Jahr gefolgt von drei weiteren im Jahr 2018. Auch die Wachstums- und Inflations­prognosen blieben weitgehend unverändert“, so ETF Securities im Rohstoffbericht KW 11. Der unerwartet expansive Ausblick habe zur Folge gehabt, dass der US-Dollar und die zehnjährigen Renditen der US-Staatsanleihen Einbußen hinnehmen mussten, die den Goldpreis stützten. „Nach der Ankündigung der Fed legte der Goldpreis um 1,7 Prozent zu. Unseren Erwartungen zufolge wird er bis Jahresmitte noch um 5 bis 6 Prozent steigen, dann aber zum Jahresende wieder auf das aktuelle Niveau absinken“, ergänzt Jan-Hendrik Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Rohstoffbericht KW 11: Zweite wöchentlichen Rohöl-ETP-Zuflüsse in Folge

„Bei Rohöl-ETPs (A0KRJX) verzeichneten wir die zweiten wöchentlichen Zuflüsse in Folge, die nach 10 Mio. USD in der Vorwoche diesmal 60,5 Mio. USD betrugen“, berichtet ETF Securities. „Die Rohölpreise erholen sich, da die Lagerbestände in der letzten Woche zum ersten Mal seit Anfang Januar wieder leicht gesunken sind. Zugleich hat Saudi-Arabien seine Bereitschaft erklärt, die Förderkürzung auf die zweite Jahreshälfte auszudehnen, wenn sich die globalen Bestände weiter über dem Fünfjahresdurchschnitt halten“, sagt Hein.

Erfreuliche Überraschungen in China und der schwächere US-Dollar stützen die Metallpreise

Bei Industriemetall-ETPs (A0SVX7) seien Zuflüsse in Höhe von 51 Mio. USD verzeichnet worden, wovon nach positiven Überraschungen in China 29 Mio. USD auf Kupfer-ETPs (A0KRJU) entfallen seien. „Die chinesische Industrieproduktion und die Investitionen in Sachanlagen übertrafen im Februar die Erwartungen. Im Jahresvergleich stiegen sie um 6,3 Prozent beziehungsweise 8,9 Prozent, nachdem sie sich im Januar noch auf 6,0 Prozent beziehungsweise 8,3 Prozent belaufen hatten“, berichtet Hein.

Anleger setzten verstärkt auf fallenden Euro

Bei Euro-ETPs wurden laut dem Rohstoffbericht KW 11 Gewinne mitgenommen. „Wir stellen bei EUR-ETPs eine Verringerung der Long-Positionen um 26 Mio. USD und einen Anstieg der entsprechenden Short-Positionen um 23 Mio. USD fest, seit sich der Euro nach dem letzten EZB-Treffen am 9. März um 1,6 Prozent verteuerte“, berichtet ETF Securities im Rohstoffbericht KW 11. Es werde erwartet, dass die EZB eine weniger expansive Geldpolitik verfolgen werde. Auch die Wahlniederlage des europakritischen Rechtspopulisten Geert Wilders habe den Druck vom Euro genommen. „Wir erwarten, dass der Euro bis zur Jahresmitte um rund 3 Prozent aufwerten wird“, so Hein.