Wettrennen um Tagesgeld: Scalable Capital bietet Spitzenzins
Das Wettbieten um die besten Tagesgeld-Zinsen ist in Gange. Nach ING *, Trade Republic * und Consorsbank * steigt nun Scalable Capital * mit einem Spitzenzins ein.
Die Zeiten, in denen du Zinsen mit der Lupe suchen musstest, sind vorbei. Ein jahrzehntelanger Abwärtstrend ist endgültig gestoppt. Deutschlands größte Direktbank ING hat zunächst vorgelegt: zwei Prozent für vier Monate, allerdings nur für Neukunden. Bei Konkurrent Consorsbank sind 2,1 Prozent aufgerufen, jedoch auch nur für handelsfreudige Neukunden und zeitlich befristet. In einer anderen Liga spielt da schon das Angebot von Trade Republic. Die Berliner verlangen nichts für Depot und Verrechnungskonto und schreiben jedem zwei Prozent gut – auch Bestandskunden und ohne zeitliche Befristung.
Bei Justtrade * hat man bereits abgewinkt. Wie uns Justtrade-Geschäftsführer Michael Bußhaus jüngst berichtete, sei ein verzinstes Tagesgeld bei Justtrade kein Thema. Solche Angebote sprächen eher die Gruppe der Tagesgeld-Hopper an. Gemeint sind Anleger, die stets den besten Tagesgeld-Angeboten hinterherhecheln. Anders sieht man das offenbar bei Sclabale Capital. Die Münchner reagierten prompt auf die jüngsten Entwicklungen im Broker-Sektor und werben nun mit „dem höchsten Zins * in Deutschland“. Das stimmt auf dem ersten Blick auch, es gibt – du ahnst es vielleicht schon – einen Haken.
Scalable Capital ist jetzt Tagesgeld-Spitzenreiter
Wohl kein deutscher Anbieter bietet zum 1. Februar höhere Tagesgeld-Zinsen als Scalable Capital. Die variable Verzinsung von 2,3 Prozent pro Jahr beginnt ab dem ersten Euro auf Guthaben bis zu 100.000 Euro, wird quartalsweise ausgezahlt und gilt bis auf Weiteres. Die Einlagen sind bis 100.000 Euro in der gesetzlichen Einlagensicherung und darüber hinaus durch den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken geschützt. Die Konten und Depots werden in Deutschland bei der Baader Bank geführt. Die Abgeltungsteuer wird automatisch abgeführt. Das ist die gute Nachricht.
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Jedoch anders als bei Trade Repulic braucht es bei Scalable Capital dazu das bezahlpflichtige Depotmodell „PRIME+“. „Wir machen die PRIME+ Mitgliedschaft so attraktiv, dass es quasi unverantwortlich ist, nicht Mitglied zu werden“, sagt Erik Podzuweit, Gründer und Co-Geschäftsführer von Scalable Capital. Das dürfte für Nutzer des kostenlosen Modells ein schwacher Trost sein, denn diese gehen beim Tagesgeld leer aus.
Broker geben Notenbank-Politik weiter
Der ursprüngliche Grund für die großzügigeren Tagesgeld-Offerten sitzt in Frankfurt am Main. Denn seit Sommer 2022 steigt der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) kontinuierlich wieder an. Die letzte Erhöhung davor fand am 7. Juli 2011 statt. Das lässt erahnen, wie sehr die Sparnation Deutschland nach höheren Zinserträgen lechzt. Führende Direktbanken und Neobroker geben die Zinsentwicklung nun an ihre Kundschaft weiter. Das begrüßen wir, doch angesichts der derzeit hohen Inflation sollte dir klar sein: Solche Angebote sind zwar ein nettes Zuckerl, ersetzen aber nicht die Anlage in ein ETF-Weltportfolio. Nur so zündest du langfristig gesehen den Renditeturbo für deinen Vermögensaufbau.