19. Juli 2013
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Schwellenländer noch wenig in Anlegerdepots zu finden

Anlagen in Emerging Markets sind in den Wertpapierdepots der Bundesbürger immer noch die Ausnahme. Bei 96,5 Prozent der deutschen Anleger bleiben diese laut jüngsten Emerging-Markets-Investmentbarometer von J.P. Morgan Asset Management unberücksichtigt.

„Das liegt allerdings nicht daran, dass sie das Risiko solcher Investitionen für ungewöhnlich hoch halten würden oder dass sie kein Interesse daran hätten“, so J.P. Morgan. Der Studie aus dem Juni zufolge geben 42,9 Prozent der hiesigen Bevölkerung an, dass sie den Begriff Emerging Markets in Bezug auf Finanzen schon einmal gehört haben bzw. ihn kennen. Das sei zwar ein leichter Rückgang gegenüber der Umfrage vor drei Monaten, als dieser Wert bei 44,7 Prozent gelegen habe. Dafür sei der Anteil derer, die den Begriff sogar „gut kennen“, auf 18,9 Prozent gestiegen. Das wiederum sei der höchste Wert der vergangenen anderthalb Jahre. Gleiches gilt für das Thema Interesse: 7,0 Prozent der Investmentbesitzer bezeichneten sich als „sehr interessiert“ an Investitionen in Schwellenländer, im März seien es lediglich 4,6 Prozent gewesen. „Eine der positiven Erkenntnisse der jüngsten Erhebung ist, dass einige Anleger das Thema Emerging Markets bewusster wahrnehmen. Das ist nicht verwunderlich, weisen diese Regionen doch schon seit Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Diese Dynamik sollte aufmerksamen und renditeorientierten Anlegern tatsächlich nicht entgehen“, sagt Jean Guido Servais, Leiter des kontinentaleuropäischen Marketings von J.P. Morgan Asset Management.

Bislang nur gering in Emerging Markets investiert

Laut der jüngsten Ausgabe des Emerging-Markets-Investmentbarometers von J.P. Morgan Asset Management, dem jeweils eine deutschlandweite Befragung von rund 2.000 Bundesbürgern durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zugrunde liege, setzten die Anleger ihre Kenntnisse über das Thema Emerging Markets allerdings noch nicht in Investitionen um. Unter denjenigen, die den Begriff kennen würden, liege der Anteil derer, die in Schwellenländer investiert sind, nur bei 3,4 Prozent. Das sei gegenüber der vorangegangenen Umfrage ein Rückgang von 0,6 Prozentpunkten.

Risikoeinschätzung bleibt hoch

Daran dürfte sich nach Meinung von J.P. Morgan auch in den kommenden Monaten wenig ändern. So liege der Anteil derjenigen, die planten, in den nächsten sechs Monaten in Emerging Markets zu investieren, bei 3,2 Prozent, im März seien es noch 4,4 Prozent gewesen. Jean Guido Servais führt die Zurückhaltung der Anleger auf die Situation am Gesamtmarkt zurück: „Die Volatilität der Märkte hat Anleger in den vergangenen Wochen verunsichert. Das ist aber grundsätzlich festzustellen und gilt nicht ausschließlich für Emerging Markets“, so Servais. Seine Einschätzung werde auch dadurch gestützt, dass die Anleger in der jüngsten Umfrage das Risiko von Investitionen in die Schwellenländer für nicht wesentlich größer halten würden als im vergangenen Emerging-Markets-Investmentbarometer. So seien für 73,2 Prozent der Befragten Anlagen in Emerging Markets genauso risikoreich oder risikoreicher als Euro-Staatsanleihen – dieser Wert habe im März nur marginal darunter (73,1 Prozent) gelegen.

Wachstum in den Emerging Markets macht Investition attraktiv

Servais hält die Zurückhaltung der Anleger in Sachen Emerging Markets denn auch für zeitlich begrenzt. „Zwar verlangsamt sich das Wachstum der Schwellenmärkte, während das der Industrieländer zulegt. Doch in absoluten Zahlen liegen die Emerging Markets in diesem Punkt immer noch deutlich vor den etablierten Märkten. Darauf werden sich früher oder später auch die Anleger besinnen“, so Servais abschließend.