18. April 2016
Giraffen vor Sonnentuntergang

Schwellenland-Investments: EMEA statt BRICS

Lange Zeit waren die Emerging Markets (EM) total abgeschrieben: Die Rohstoffpreise fielen, die Finanzierungsbedingungen verschlechterten sich, und der Welthandel verlor an Dynamik. Dazu kamen hausgemachte Probleme wie etwa der Korruptionsskandal in Brasilien. All diese Gründe führten zu teils hohen Verlusten bei EM-Aktien und -Anleihen. Doch in diesem Jahr könnten Schwellenland-Investments zu neuer Blüte erwachen. Denn seit Mitte Februar hellt sich die Lage auf. Die Emerging Markets werden als Anlageregion wieder attraktiver. Investoren sollten aber weniger auf die „BRICS“-Länder setzen, sondern vielmehr die EMEA-Region zur Grundlage ihres Investment-Engagements machen. Experten trauen einigen dieser Länder der Region Europa, Naher Osten und Afrika deutlich mehr Performance zu als vielen Industriestaaten. So wird etwa für Polen in diesem Jahr ein Wachstum von vier Prozent erwartet.

Binnenkonsum bringt Wachstum

Die Kurse von Aktien und Anleihen aus den Schwellenländern sind in den vergangenen Wochen zum Teil deutlich gestiegen. Wichtigster Treiber war die Erholung der Rohstoffpreise. Hinzu kommt, dass es zuvor zu massiven Kursabschlägen gekommen war, sodass einige Investoren taktisch auf eine Gegenbewegung gesetzt hatten. Auch die Notenbanken haben ihren Teil beigetragen, um die Stimmung zu heben. In China, Japan und in der Eurozone wurde die Geldpolitik weiter gelockert, während die US-Notenbank die Zinsen wohl nur sehr sanft erhöhen wird. „Der Druck auf die Schwellenländer dürfte damit nachlassen, da die Kosten für die Beschaffung von ausländischem Kapital niedrig bleiben“, sagt Irina Miklavchich, Leiterin für Schwellenländeraktien bei Columbia Threadneedle. „Insbesondere Länder, die nicht von Rohstoffexporten abhängig sind und deren Zahlungsbilanzen sich in den vergangenen Jahren verbessert haben, dürften gut positioniert sein, um vom Wachstum auf dem Binnenmarkt zu profitieren“.

Überdurchschnittliche Renditechancen

Viele Investoren fürchten sich weiterhin vor Schwellenländer-Aktien und lassen sich dadurch attraktive Renditechancen entgehen, heißt es von der US-Investmentboutique AB. Doch andere Experten warnen auch: Die Emerging Markets bleiben anfällig. Ein stark fallender Ölpreis oder ein schneller Zinsanstieg in den USA könnten ebenso schnell wieder Druck auf die Schwellenländermärkte ausüben. Auch dass es für Länder wie Russland in der aktuellen Situation noch immer nicht rosig aussieht, ist unbestritten. Anleger brauchen also ein gehöriges Maß an Risikotoleranz, wenn sie dort investieren wollen. Dem können sie mit einer breiten Streuung entgegentreten. Für die EMEA-Region bietet sich der db x-trackers MSCI EM EMEA Index UCITS ETF (WKN: DBX1EA) an. Dieser Index ist darauf ausgelegt, die Wertentwicklung der Aktien von bestimmten Unternehmen aus Schwellenländern in Europa, Nahost und Afrika, nämlich Ägypten, Israel, Marokko, Polen, Russland, Südafrika, Tschechische Republik, Türkei und Ungarn, abzubilden. Im laufenden Jahr erzielte der ETF bereits eine Rendite von 10,20 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent.

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