15. Juni 2019
Sieben Anlagefehler kosten Rendite.

Sieben Anlagefehler, die Profis nicht machen (sollten)

An der Börse kommt man nicht ohne Disziplin aus. Sobald es sich um das eigene Geld handelt, ist das leichter gesagt als getan. Unser Gehirn kennt jede Menge Psychotricks, die uns schon länger als der Homo ein Sapiens ist, vor Verlusten aller Art schützen sollen. Was also tun, um die typischen Anleger-Fehler zu umgehen?

  1. Panik vermeiden: Sie haben sich ein Renditeziel gesetzt. Das ist nur unter Schwankungen zu erreichen. Wenn die Kurse bergab gehen, ist das der schlechteste Zeitpunkt zu verkaufen. Hier ist es wichtig, die Nerven zu behalten, um seine Verluste nicht zu realisieren. Nach Regen kommt wieder Sonne – das wissen wir und werden dennoch nervös, wenn das eigene Vermögen abzuschmelzen droht.
  2. Gier ignorieren: Wenn es Zeit ist, Gewinne mitzunehmen, tun Sie es. Warten Sie nicht auf die nächsten zwei, drei Punkte. Zügeln Sie Ihren Renditehunger, sonst können Sie sehr schnell wieder bei 1) landen.

  3. Schauen Sie nicht täglich auf das Börsenbarometer: Lassen Sie Ihr Portfolio ruhen wie einen leckeren Kuchenteig und schauen Sie nur hin und wieder nach dem Rechten. Zeit und Geduld sind hier die entscheidenden Erfolgsfaktoren.

  4. Wenn Sie ein oder zwei Lieblingsaktien haben, ist das schön. Achten Sie aber darauf, ob sich die Rahmenbedingungen ändern – so wie gerade mit dem Zukauf von Monsanto durch Bayer. Selbst das bequemste Paar Schuhe ist irgendwann einmal durchgelaufen.

  5. Halten Sie nicht dogmatisch an einem Kursziel fest, sondern bleiben Sie flexibel. Insbesondere wenn 4) eintritt ist es Zeit, das eigene Portfolio zu überprüfen.

  6. Bewahren Sie sich Ihren globalen Blick. Gerade wenn es brenzlig zu werden droht, neigen wir zu selektiver Wahrnehmung: Wir hören nur noch die Negativ-Nachrichten, die alle unsere Befürchtungen zu bestätigen scheinen. Meistens ist es besser, einige Schritte zurückzutreten, um – wie bei einem Gemälde von Monet – einen besseren Gesamteindruck zu bekommen.

  7. Bitte keinen blinden Aktionismus! Wenn der Wirbelsturm schon an den Dachziegeln zerrt, sollten Sie nicht rauslaufen und die Gartenmöbel festzurren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie mit dem Schirm wegfliegen. Suchen Sie sich lieber ein sicheres Plätzchen und warten Sie ab, bis sich die Lage beruhigt hat.

Das sind alles altbekannte Wahrheiten, aber Hand aufs Herz: Haben Sie sich immer so gut im Griff?

Über den Autor: Thomas Buckard

Thomas Buckard ist Vorstand der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen AG in Wuppertal.

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