29. März 2023
So lange musst du in Deutschland für eine Eigentumswohnung arbeiten

So lange musst du in Deutschland für eine Eigentumswohnung arbeiten

Der Traum von der Eigentumswohnung? Wie viel Geld bzw. Arbeitszeit für eine Immobilie nötig ist und wie man mittels ETFs in den Markt einsteigen kann.

Der Immobilienmarkt hat sich im vergangenen Jahr mit den steigenden Zinsen verändert. Finanzierungen sind schwieriger oder jedenfalls deutlich teurer geworden. Wie lange wir aktuell für Eigentum arbeiten müssen, zeigt eine Auswertung der Immobilienplattform ImmoScout24.

So lange arbeitest du in den einzelnen Bundesländern für die Eigentumswohnung

In Bayern beispielsweise müssen die Menschen etwa 16.000 Stunden, also rund acht Jahre, arbeiten, um sich eine neue Dreizimmerwohnung kaufen zu können. Der Durchschnittspreis liegt hier bei 390.797 Euro. In Baden-Württemberg sind es sogar 18.000 Stunden oder auch acht Jahre. Hier geht man von einem Neubau-Preis von rund 374.266 Euro aus. Für etwas günstigere Bestandswohnungen sind in beiden Bundesländern etwa sechs Jahre Arbeit nötig.

Schneller geht’s vor allem im Saarland (Preis für Dreizimmer-Neubau etwa 262.306 Euro) und den östlichen Bundesländern. In Sachsen (258.780 Euro), Sachsen-Anhalt (262.227 Euro) und Thüringen (254.346 Euro) sind zwischen 12.000 und 13.000 Arbeitsstunden nötig, bis der Traum von der Eigentumswohnung in greifbare Nähe rückt. Abhängig ist dieser Zeitraum nicht nur von den Angebotspreisen in den jeweiligen Bundesländern, sondern auch vom Lohnniveau. Laut der Befragung von ImmoScout24 fallen die Nettolöhne in den drei genannten östlichen Ländern nicht gravierend viel niedriger aus als im Süden. Entsprechend schneller lässt sich ein Kauf realisieren.

München ist die teuerste Stadt Deutschlands

Richtig teuer wird es in den sieben Metropolen Deutschlands. In München sind für eine Dreizimmerwohnung 14 Jahre Arbeit nötig (Preis für Dreizimmer-Neubau rund 752.841 Euro), in Köln, Hamburg und Berlin sind es etwa 10,5. Hier kostet eine entsprechende Wohnung jeweils etwa zwischen 450.000 und 480.000 Euro. Düsseldorfer, Stuttgarter und Frankfurter müssen rund 11 Jahre für die Neubauwohnung arbeiten und etwa 500.000 Euro bezahlen.

Einstieg mit Immobilien-ETFs

Wer dafür nicht die Geduld hat, kann den ersten Schritt in die Welt der Immobilien mit einem ETF machen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele Immobilien-ETFs enthalten Anteile von etwa Baufirmen, Wohnungskonzernen oder auch Maklern, daneben gibt es noch sogenannte REIT-ETFs, die zumeist Immobiliengesellschaften beinhalten, die ihre Gewinne mit Vermietungen, Verpachtungen oder Bewirtschaftung von Immobilien erzielen. Sie weisen oft eine hohe Dividenenausschüttung auf, was sie für Anlegerinnen und Anleger sehr attraktiv machen kann.

Ein ETF, der beides vereint, ist der SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF (Dist) (WKN: A1J3PB). Er setzt auf weltweit gehandelte Unternehmensanteile von REITs und REOCs (Real-Estate-Operating-Companies) und beinhaltet derzeit 249 Positionen, welche zu 69,06 Prozent in den USA ansässig sind. Während 2022 und auch das aktuelle Jahr dem ETF (bislang) keine Rendite bescheren konnte, zeigt sich auf einen Dreijahres-Zeitraum ein Plus von 30,67 Prozent.

Der ETF schüttet vierteljährlich aus, im März, Juni, September und Dezember. Die Ausschüttungsrendite lag 2022 bei 2,19 Prozent, die Prognose für 2023 liegt derzeit bei 3,14 Prozent.

Risiken beachten

Es ist für Anlegerinnen und Anleger aber wichtig zu beachten, dass Immobilien-ETFs aufgrund ihres thematischen Schwerpunkts und der hohen Volatilität des Immobilienmarktes auch ein höheres Risiko aufweisen als etwa breiter gestreute ETFs. Sie eignen sich daher vor allem als Beimischung zu einem gut diversifizierten Portfolio, nicht als Einzelposition oder als stärkste Position im Depot.