23. Januar 2023
Value ist wieder gefragt: Ist das der richtige ETF für dein Portfolio?

So realisierst du eine defensive Anlagestrategie mit einem globalen Value-ETF

Obwohl vielen technologielastigen Aktienindizes in den vergangenen Wochen ein kräftiger Rebound gelungen ist, scheint angesichts der zahlreichen Krisenherde die Zeit für eine generelle Entwarnung noch nicht reif zu sein. Vor diesem Hintergrund ist eine relativ defensive Anlagestrategie sinnvoll.

Aktieninvestoren sollten deshalb ihr Risiko unbedingt streuen. Dies kann einerseits über eine Diversifikation auf verschiedene Länder erfolgen und andererseits durch eine unternehmensspezifische Vorauswahl erfolgen. Investmentstrategien kann man zum Beispiel in die beiden folgenden Ansätze einteilen: Value oder Growth.

Vereinfacht ausgedrückt kann man behaupten, dass die erstgenannte Anlagestrategie bei der Analyse von Unternehmen besonders viel Wert auf Substanz (Value) legt, während sich der Growth-Investmentansatz in erster Linie auf Titel mit starkem Wachstum konzentriert. Häufig verfügen Growth-Aktien über ein hohes Umsatz- bzw. Gewinnwachstum, wobei Verluste nicht als Ausschlusskriterium fungieren. Aktien dieses Genres zeichnen sich häufig durch eine hohe Kursschwankungsintensität (Volatilität) sowie relativ geringe Rentabilitätskennzahlen hinsichtlich ihrer Gewinne bzw. Dividenden aus.

Anlagestrategie: Value oder Growth

Aktien, die man der Kategorie Value zuordnen kann, gelten häufig als wenig volatil und zeichnen sich zudem durch ihre attraktiven Kennziffern hinsichtlich der erwirtschafteten Gewinne bzw. ihrer ausgeschütteten Dividenden aus. Solche Unternehmen stammen in der Regel aus klassischen Branchen, deren Geschäftsmodelle sich in der Vergangenheit bewährt haben.

In Hausse-Phasen werden solche Titel jedoch häufig vernachlässigt, weil sie nicht auf neue Technologien oder Geschäftsideen setzen, die in den Medien ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit genießen. In Baisse-Phasen erfreuen sie sich meist einer wachsenden Beliebtheit. Zum einen, weil sie oft weniger Fremdkapital benötigen als Wachstumsunternehmen, deren Fantasien stellen sich häufig als ziemlich kostspielig herausstellen. Zum anderen können Aktien mit Substanz steigende Finanzierungskosten dank ihrer soliden Gewinne leichter erwirtschaften.

Diversifiziert und möglicherweise unterbewertet

Zahlreiche aktiv gemanagte Aktienfonds sind auf der Suche nach unterbewerteten Value-Aktien, um diese dann im Portfolio aufzunehmen. Diese Dienstleistung lassen sie sich dann aber meist gut bezahlen – teilweise mit lediglich mäßigem Erfolg. Mit ETFs auf speziell konzipierte Indizes wie den Edge MSCI World Value Factor ETF können Anleger diversifiziert in weltweite Blue Chips investieren, die sich durch hohe Dividendenrenditen und/oder niedrige Kurs/Gewinn-Verhältnisse (KGV) auszeichnen. Aktuell enthält der Teilindex des MSCI World rund 400 Titel, die die Aufnahmekriterien erfüllen. Die Dividendenrenditen der fünf am stärksten gewichteten Einzeltitel (Pfizer, Intel, Broadcom, Cisco und Royal Dutch Shell) reichen bspw. von über drei bis zu fünf Prozent p.a. und verfügen teilweise über KGVs im einstelligen Bereich, was als Indiz für eine Unterbewertung interpretiert wird.

Weniger US-lastig als der MSCI World

Aufgeteilt nach Regionen stammen bei der Value-Variante des MSCI World aktuell 40,0 Prozent der Indexmitglieder aus Nordamerika und 32,9 Prozent aus Europa. Relativ prominent vertreten sind auch Titel aus Asien (25,1 Prozent), während der Raum Pazifik (0,9 Prozent) und Lateinamerika (0,3 Prozent) kaum eine Rolle spielt. Zum Vergleich: Der übergeordnete MSCI World besteht zu mehr als 70 Prozent aus nordamerikanischen Aktien, was den Wunsch nach einem globalen Investment eher behindert als fördert.

Der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF (WKN: A12ATG) eignet sich aufgrund seiner attraktiven Gebührenstruktur (TER: 0,3 Prozent p.a.) und seiner hohen Marktkapitalisierung in Höhe von fast 3,9 Milliarden Euro ideal als Kerninvestment, welches sich durch zusätzliche Anlageklassen oder Aktienmärkte anderer Länder bzw. Branchen ergänzen lässt.

Besonders interessant: Im vergangenen Jahr erwies sich der Spezialindex eindeutig als die bessere Wahl, schließlich erzielte er gegenüber dem MSCI World eine Outperformance in Höhe von immerhin acht Prozentpunkten.