18. Oktober 2022
Staar Surgical: Bei dieser Aktie solltest du besser zweimal hinschauen

Staar Surgical: Bei dieser Aktie solltest du besser zweimal hinschauen

„Ich sehe besser als je zuvor“, twittert Schauspieler und Sänger Joe Jonas nachdem er EVO-Linsen von Staar Surgical implantiert bekommen hat. Trotzdem schwankt die Aktie extrem. Nehmen wir sie mal unter die Lupe.

Er ist erst 33 Jahre alt, doch seit seiner Kindheit leidet er an Kurzsichtigkeit. Das ist die weltweit häufigste Augenkrankheit. Die ist inzwischen Geschichte: für den Star. Joe Jonas, in Europa vor allem als Sänger der Jonas Brothers bekannt, aber auch als Schauspieler, verzichtet fortan auf Kontaktlinsen und Brille. Durch seine Kooperation mit Staar Surgical hat er die Linsen am eigenen Leib beziehungsweise Auge ausprobiert. Es funktioniert.

Keine schlechte Nachricht für Staar Surgical. Immer mehr Unternehmen sichern sich die Namen von Stars, um ihre Produkte und Dienstleistungen an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Erst im August gab Staar Surgical, ein Hersteller Augen-Linsen bekannt, dass Joe Jonas das neue Gesicht des Unternehmens ist.  Gute Nachrichten waren nötig.

Volatile Aktie

Die Aktie schwankt nämlich extrem. Im Herbst 2021 noch gut 100 US-Dollar teuer ist sie bis Mai 2022 auf weniger als die Hälfte gefallen, um bis August auf die alten Niveaus zurückzusteigen. Doch seitdem geht es wieder abwärts: Staar Surgical Co. (WKN: 870353) steht derzeit bei 72 US-Dollar. Nun geht die allgemeine Marktlage an keinem Unternehmen spurlos vorbei und auch der Gesundheitssektor wird stark gebeutelt.

Staar Surgical entwickelt Augenkorrektur-Linsen, die in mehr als 75 Ländern der Welt zu haben sind. Hauptmarkt ist China mit fast der Hälfte der generierten Umsätze, aber auch Japan und die USA sind wichtige Absatzmärkte.

Für das zweite Quartal hatte das Unternehmen, das seit 40 Jahren am Markt ist, einen Gewinn je Aktie von 0,30 US-Dollar bekanntgegeben und damit die Konsensschätzungen der Analysten von 0,18 US-Dollar wie auch das Vorjahresquartal von 0,19 US-Dollar übertroffen. Die Eigenkapitalrendite lag bei 13,9 Prozent.

Analysten-Mehrheit urteilt „kaufen“

Die meisten Analysten sehen die Aktie positiv: Von acht Experten, die sie covern, schätzen 75 Prozent sie auf „kaufen“ ein und 25 Prozent mit „halten“. Das Kursziel liegt im Mittel bei 109 US-Dollar.

Gerade solche Kooperationen wie mit Joe Jonas würden Rückenwind geben, kommentieren die Analysten. Aber das Management rechnet mit einem Rückgang des Umsatzwachstums im dritten Quartal.

Insgesamt soll der Markt für Ophthalmologie-Geräte und –Produkte, also Augenheilkunde, von 53,8 Milliarden US-Dollar weltweit im Jahr 2019 auf 66,7 Milliarden bis 2027 wachsen, schätzt das Marktforschungsinstitut Allied Market Research. 

Begründung: Augenerkrankungen würden zunehmen, etwa der Grüne oder Graue Star. Zugleich waren coronabedingt viele Operationen verschoben worden und Produkte waren nicht verfügbar. So gäbe es Nachholbedarf. Der Markt dürfte vor allem in der Region Asien-Pazifik wachsen. Allerdings sei auch die Konkurrenz groß: Viele Unternehmen fokussieren sich hierauf, um ihre vorhandenen Standbeine und ihr Produktportfolio auszubauen. Das sind vor allem Novartis, Carl Zeiss Meditec, Hoya, Johnson & Johnson, Nidek, Topcon und Valeant.