29. November 2012
Markenwert-Artikel

Starke Marken - hoher Wert

Unternehmen mit weltbekannten Marken sind am Aktienmarkt hinsichtlich der erzielten Rendite häufig ihren Mitbewerbern der gleichen Branche überlegen. Mit dem iShares DJ Global Titans können Anleger an der Wertentwicklung der wichtigsten globalen Unternehmen teilhaben.

Für Johann Wolfgang von Goethes Titelfigur Faust sind Namen nichts anderes als „Schall und Rauch“. Die uns umgebende Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Namen sind bereits seit früher Menschheit Programm und mit einer ganz bestimmten Bedeutung ausgestattet. Der gute Name, Ruf oder Leumund bzw. heutzutage das gute Image entscheiden in wesentlichem Maße über den privaten als auch geschäftlichen Erfolg. Apple, BMW oder Coca-Cola sind nicht einfache Firmennamen, sie vermitteln bei Anlegern bestimmte Assoziationen, ein bestimmtes Image, das sich mit den jeweiligen Produkten verbindet. Ein Faktor, der häufig entscheidend ist im international immer härter werdenden Wettbewerb. Ganze Heerscharen von Mitarbeitern sind damit beschäftigt, das Profil dieses Markenimages zu schärfen. Und so gehört in der Geschäftswelt der Unternehmensname zu einem der wichtigsten Vermögenswerte.

Markennamen sind Kapital

Ermittelt wird dieser Wert jährlich durch die BrandZ-Markenwertstudie des WPP- Unternehmens Millward Brown, die die 100 weltweit wertvollsten Markennamen ermittelt. So nahm aufgrund von Neuentwicklungen wie dem Apple iPhone 5, Apple iPad 3 oder dem Apple MacBook Pro der Wert der wertvollsten Marke der Welt Apple noch einmal um 19 Prozent zu auf nunmehr 182,9 Mrd. US-Dollar. IBM auf Platz 2 konnte seinen Markenwert um 15 Prozent auf 115,9 Mrd. steigern und verdrängte damit Google von Platz 2. Der Wert von Google beläuft sich aktuell auf 107,8 Mrd. US-Dollar. Einziges Nicht-US-Unternehmen unter den 10 Top-Platzierten ist die chinesische Telekommunikationsfirma China Mobil mit einem Markenwert von 47 Mrd. US-Dollar. Den größten Sprung von 74 Prozent schaffte übrigens das Unternehmen Facebook, das sich von Platz 35 auf Platz 19 vorarbeitete. Unter den 100 wertvollsten Marken sind auch acht deutsche Unternehmen, die sich vorwiegend im Mittelfeld der Top-100-Marken positionieren: die Deutsche Telekom, SAP, BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen, Audi, Siemens sowie Aldi.

Große Marken behaupten sich besser

„Marken sind für Unternehmen eine Art Versicherung“, sagt Eileen Campbell, Global CEO des auf Markenstudien spezialisierten Marktforschungsunternehmens Millward Brown. „Trotz einer längeren Periode gesamtwirtschaftlicher Belastungen, politischer Unsicherheiten und Naturkatastrophen, unter denen auch die Marken in unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen zu leiden hatten, steigen die weltweit führenden Marken in diversen Branchen nach wie vor im Wert und nähren und tragen die Unternehmen, zu denen sie gehören.“ David Roth von WPP sagt: „Marken können Unternehmen dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzusetzen, dem Preisdruck besser standzuhalten und Krisen oder wirtschaftliche Turbulenzen besser zu meistern.“ So seien in diesem Jahr insbesondere diejenigen Unternehmen besonders erfolgreich gewesen, die fortschrittliche Technik vorweisen könnten, die sich ganz auf das Kundenerlebnis konzentrierten oder die in besonderer Weise von der Stärke ihrer Marken profitierten.

iShares Global Titans

Firmen wie Apple haben dies in besonderem Maße vorgemacht. Und dass sich der Name häufig auch renditemäßig für den Anleger bezahlt macht, zeigt sich auch hinsichtlich der erzielten Rendite. Die Apple-Aktie performte seit Jahresbeginn bis Mitte Oktober rund 53 Prozent. IBM erzielte ein Plus von 12,2 Prozent, Google legte 14,4 Prozent zu, Microsoft um 9,6 Prozent. Eine Garantie gegen eine Kurskonsolidierung sind sie jedoch nicht, das zeigten Aktien wie McDonald’s (-9,4 Prozent) oder die Deutsche Telekom (+1,5 Prozent). Das insgesamt trotzdem mittel- und langfristig bessere Renditeergebnis zeigt sich auch in einer Analyse der Markenstudie BrandZ Top- 100-Marken, in der die Wertentwicklung der 100 besten Marken über einen Gesamtzeitraum der vergangenen sieben Jahre hinweg mit dem Universum des amerikanischen Aktienindex S&P 500 verglichen wurde. Während die Gesamtkapitalrendite aller Unternehmen im S&P-500-Index nur 2,3 Prozent betrug, erzielte das BrandZ-Portfolio eine Kapitalrendite von 36,3 Prozent.

Zugang zu wertvollsten Unternehmen

Börsengehandelte Indexfonds mit den fünfzig wichtigsten Markennamen entsprechend diesen Markenstudien gibt es aktuell leider noch nicht. Als eine gute Alternative dazu kann man aber den iShares DJ Global Titans (WKN: 628938) betrachten, der Zugang zu 50 multinationalen Unternehmen bietet, die an den wichtigsten Börsen der Staaten gelistet sind und zur Indexfamilie der Dow Jones Global Indizes (DJGI) gehören. Aktien werden hierbei auf Basis von Rankings nach Freefloat-Marktkapitalisierung, Umsatz und Nettogewinn ausgewählt. Der Index ist entsprechend der Freefloat-Marktkapitalisierung gewichtet. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich in der Top-Liste wieder die bekanntesten Marken Apple mit Höchstgewichtung von 8,5 Prozent wiederfinden, ebenso wie Microsoft, IBM oder Google. Und betrachtet man die Liste der Top-10-Marken, bei der erwähntermaßen 9 von 10 aus den USA kommen, überrascht es auch nicht, dass gut zwei Drittel der Unternehmen aus den USA stammen. Vergleichsweise stark im Index vertreten sind zudem Großbritannien (7,5 Prozent) und die Schweiz (6,7 Prozent). Hinsichtlich der im Index vertretenen Branchen sind die Sektoren Technologie, Öl & Gas sowie das Gesundheitswesen stark gewichtet. Abgebildet wird der Index vollständig replizierend. Erwirtschaftete Erträge werden ausgeschüttet. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,51 Prozent.

Und das Ergebnis des ETF kann sich ebenso durchaus sehen lassen. Auf 1-Jahres-Sicht erwirtschaftete der ETF eine Rendite von 25,8 Prozent. In den vergangenen drei Jahren betrug das Plus 41,7 Prozent. Und dies bei leicht geringerer Wertschwankung zum Gesamtsektor. Denn Marken mit gutem Klang sind häufig auch nicht so krisenanfällig, so dass die Aktien in solchen Zeiten weniger Kursstürzen ausgeliefert sind.