Trotz der aktuellen Nullzinsphase kommt für viele Deutsche eine Geldanlage in Wertpapiere nicht in Frage. Zu groß sind ihre Bedenken vor Wertschwankungen und Verlusten – so das Ergebnis einer Studie, welche die Direktbankencomdirect * bank, Consorsbank *, DAB Bank, ING *-DiBa und maxblue Anfang 2016 im Rahmen der „Aktion pro Aktie“ durchgeführt haben. Für die Studie wurden mehr als 2.000 Deutsche und jeweils rund 500 US-Amerikaner und Briten zu ihren Einstellungen gegenüber Aktien- und Geldanlagethemen befragt.
Studie: Nur knapp jeder Vierte kennt Dividende als Renditebestandteil der Aktie
So stuft jeder Vierte eine Aktie als reines „Zockerpapier“ ein (24 Prozent). In den USA findet das hingegen nur ein Zehntel aller Befragten und in Großbritannien nur 7 Prozent. Zudem denken die meisten Deutschen, dass vor allem Unternehmen von Aktien profitieren (66 Prozent), während Amerikaner und Briten klar den Anleger als Hauptprofiteur ansehen (70 Prozent und 62 Prozent). Banken gelten in den USA und UK darüber hinaus bei 24 Prozent der Befragten als Profiteure, in Deuschland liegen sie hingegen mit 47% nur knapp hinter den Anlegern.
Die Dividende scheint dabei ein Fremdwort für die deutschen Anleger zu sein. Nur knapp ein Viertel weiß (24 Prozent), dass die Dividende Renditebestandteil einer Aktie ist. Dennoch stehen die Deutschen im internationalen Vergleich aber ganz gut da. In Großbritannien kannten nämlich nur 13 Prozent und in den USA nicht mal ein Zehntel (8 Prozent) die Dividende.
Bei den am häufigsten genannten Marken aus den jeweiligen Leitindizes zeigt sich zudem die Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Landes. Während US-Amerikaner meist an Technologiegiganten denken, kommen den Deutschen größtenteils Autohersteller in den Sinn. Einzige Ausnahme: In Großbritannien dominiert nicht eine Branche, sondern es werden Marken aus den unterschiedlichsten Industriezweigen genannt.
Aktueller Lebensstandard häufig wichtiger als Altersvorsorge
Und wie sieht es bei den Deutschen aus, wenn es um die Altersvorsorge geht? An der Frage, was ihnen grundsätzlich wichtiger ist – heute gut zu leben oder für morgen vorzusorgen – scheiden sich die Geister. In der aktuellen Studie ziehen 47 Prozent vor, das Heute zu genießen, während 43 Prozent stärker an das Morgen denken. Dabei ist das Bewusstsein für die Vorsorge in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. In einer 2014 durchgeführten Studie der „Aktion pro Aktie“ waren 41 Prozent der Befragten die Vorsorge wichtiger, während 49 Prozent für das gute Leben im Moment plädierten.
Besonders interessant ist ein Blick auf die verschiedenen Anlegergruppen: Wertpapieranleger sind mit 58 Prozent besonders offen für das Thema Vorsorge – und damit deutlich stärker als die Zinssparer mit 48 Prozent. Bei den Deutschen, die über keine Anlagen verfügen, finden es sogar nur 29 Prozent wichtiger, für das Alter vorzusorgen als heute gut zu leben.
Auch wenn die Hälfte der Deutschen laut Umfrage der Direktbanken Aktien für eine spekulative Anlage hält: Der hohe Anteil der Wertpapieranleger, denen das Thema Vorsorge wichtig ist zeigt, dass Aktien, Fonds und ETFs oftmals als Bausteine für eine erfolgreiche Altersvorsorge genutzt werden. Wichtig dabei ist eine breite Streuung der Investments über verschiedene Anlageklassen. So kann ein Depot Marktschwankungen besser abfangen. Über Wertpapiersparpläne beispielsweise kann mit regelmäßigen kleinen Sparbeträgen langfristig ein Vermögen aufgebaut werden. Je früher man damit anfängt, desto besser.
Autor Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.
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