22. Januar 2022
Tech-ETFs profitieren von den sehr guten Wachstumschancen von digitalen Branchen.

Tech-ETFs: So holst du dir die digitale Zukunft ins Depot

Die Digitalisierung rast in Formel-1 Tempo in Richtung Zukunft. Künstliche Intelligenz, Cloud, Cybersecurity – in keinen anderen Branchen sind die Wachstumskurven steiler. Wie du mit Tech-ETFs an dem wichtigsten Megatrend des Jahrzehnts mitverdienst.

Ein kurzer Rückblick in den März 2020! Arbeiten von zu Hause war damals noch die Ausnahme, nicht die Regel. Doch die Corona-Pandemie schlug zu, und Politik und Wirtschaft kamen zu der Überzeugung, dass nur eine dezentrale Arbeitswelt den wirtschaftlichen Kollaps verhindern könne. In der Krise sahen sich Unternehmen, Verwaltungen und Haushalte gezwungen, Arbeitsabläufe auf einen digitalen Modus umzustellen. Home-Office – zuvor verpönt – wurde rasend schnell zum neuen Standard.

Doch nicht nur das: Kontaktloses Bezahlen im Supermarkt – zuvor nur ein nettes Gadget – ist heute gang und gäbe. Und sogar der Tante-Emma-Laden von nebenan setzt seit der Pandemie auf das Thema E-Commerce, um überlebensfähig zu bleiben. Corona hat also den Turbo-Booster gezündet für die nächste Stufe der digitalen Revolution.

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Die digitale Dekade

All diese Beispiele sind lediglich Teilaspekte, um sich dem Monster-Begriff „Digitalisierung“ zu nähern. Schließlich handelt es sich dabei um nichts Geringeres als den wichtigsten Trend unserer Zeit. Die Digitalisierung wird die Wirtschaft, unsere Gesellschaft und sogar die Finanzmärkte grundlegend verändern. Sie durchdringt bereits heute jeden Bereich des modernen Lebens. Doch Experten sind sich sicher: Dieser Megatrend steht erst am Anfang. Disruptive Technologien wie die künstliche Intelligenz (KI), Robotik und Cloud Computing werden eine neue Zeitrechnung einläuten. Der Digitalverband Bitkom stellt in deutlichen Worten fest: „Neue Geschäftsmodelle und neue Wertschöpfung – also letztlich die Unternehmen und die Jobs von morgen – entstehen heute nicht mehr ohne digitale Fähigkeiten.“ Es zeichnet sich bereits heute ab, dass die 2020er Jahre eine digitale Dekade werden.

Alles wird smart

Beispiele für Anwendungen der Digitalisierung gibt es zuhauf: Kaum ein elektronisches Gerät kommt heute noch ohne Mikrochips aus. Fast jedes Produkt verfügt heute über digitale Fähigkeiten. Gern werden diese Produkte mit dem Begriff „smart“ geschmückt. Es gibt Smartphones, Smartcars und auch Smartbuildings. Autos fahren autonom, Wohnungen regulieren selbstständig ihren Energiebedarf und Handys reagieren auf Sprachbefehle. In den vergangenen Jahren sind komplett neue Branchen entstanden.

Die digitale Revolution hat Anbieter von Software-Abos und virtuellen Datenspeichern (Cloud-Computing) hervorgebracht, digitale Zahlungsdienstleister oder Unternehmen für IT-Sicherheit. Es gibt schier keinerlei Grenzen. „Die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung der Wirtschaft betrifft alle Branchen“, stellt Petra Ahrens von Maiestas Vermögensmanagement fest. Sowohl große internationale Konzerne der Automobilindustrie als auch mittelständische Handwerksbetriebe profitieren davon.

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Unternehmen müssen investieren

Doch sind die Unternehmen bereits heute soweit, das Potenzial der Digitalisierung umzusetzen? Eine aktuelle Umfrage lässt daran zweifeln. Laut der vom Marktforschungsunternehmen Yougov im Auftrag von Hewlett Packard Enterprise durchgeführten Erhebung geben 65 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer an, dass ihr Unternehmen über keine Datenstrategie verfüge, nicht einmal als Teil einer IT-Strategie. Experten sehen hier großen Nachholbedarf, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Dabei liegen die Vorteile für Unternehmen, in digitale Infrastruktur zu investieren, auf der Hand.

Die Digitalisierung entwickelt Unternehmen weiter und ist ein gigantischer Wertschöpfungstreiber. Prozesse können verschlankt und beschleunigt werden. „Moderne Technologien führen zu weitreichenden Leistungsvorteilen, unter anderem durch die Automatisierung von Prozessen und die Nutzung der künstlichen Intelligenz, um Produktionsprozesse zu vernetzen und umfangreiche, schnelle und genaue Industriedaten zusammenzuführen“, sagt Dyrk Vieten, Sprecher der Geschäftsführung der Vermögensverwaltung Ficon.

Größte Revolution der Geschichte

Investor Frank Thelen ist überzeugt: „Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, muss jedes Unternehmen – zumindest partiell – zum Technologieunternehmen werden. Die Fähigkeit, auf technologische Disruption zu reagieren und sie progressiv zu nutzen, ist essenziell für den langfristigen Erfolg und wird sich signifikant in der Wertentwicklung von Unternehmen widerspiegeln.“ Das sieht Vermögensverwalterin Ahrens ähnlich. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich erwarte, dass disruptive Technologien wie die KI Industrie, Robotik oder die Elektromobilität die größte Revolution der Wirtschaftsgeschichte bringen“, sagt Ahrens.

So profitieren Anleger von Tech-ETFs

Auf die Gewinner des digitalen Wandels können Investoren mit Tech-ETFs setzen, die entweder sehr breit den IT-Sektor abbilden oder gezielt in Zukunftsthemen wie die Cloud investieren. Diese Tech-ETFs sind bereits heute bei vielen Profi -Investoren heiß begehrt.

Kein Wunder, schließlich locken Tech-ETFs oftmals mit langfristig sehr hohen Renditen. Zudem sind diese in Anbetracht ihres langfristigen Potenzials keinesfalls überbewertet. Doch aufgepasst: Anleger sollten sich bewusst sein, dass sie lediglich in einen Teilausschnitt des Gesamtmarktes investieren. Unruhige, volatile Marktphasen wirken sich auf  Tech-ETFs in der Regel negativer aus als klassische Welt-ETFs. Experte Vieten mahnt daher eine maßvolle Beimischung im Gesamtportfolio an. „Es gilt wie bei allen Investments, nicht alles auf eine Karte zu setzen“, sagt er. Technologiewerte seien oftmals Wachstumsaktien mit einer hohen Dynamik – und könnten daher auch stärker schwanken.

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KI treibt Wertschöpfung

Eine Studie des ZEW Instituts zeigt, dass Unternehmen, die künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, innovativer sind und bei gleichem Umsatz einen höheren Gewinn erzielen. Neben der wirtschaftlichen Leistung erhöht KI auch die Innovationskraft von Unternehmen. „Durch KI sind Unternehmen eher in der Lage, anspruchsvolle Innovationen mit einem hohen Neuheitsgrad hervorzubringen“, sagt Ficon-Vermögensverwalter Vieten. „Somit wird deutlich, dass neue Technologien zu mehr Schöpfungskraft bei der Produktentwicklung und daraus folgend einer höheren Wertschöpfung beitragen.“

Mit dem L&G Artificial Intelligence UCITS ETF (WKN: A2PM50) erhalten Anleger die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von Unternehmen zu partizipieren, die in diesem Bereich tätig sind. Der L&GETF glänzte in diesem Jahr mit einem Gewinn von rund 27 Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,49 Prozent.

Ohne Cloud geht es nicht

33 Zettabytes Daten hat die Menschheit im Jahr 2018 generiert. Ein Zettabyte sind 1.00.000.000.000.000 Megabyte. Diese schier unglaubliche Zahl zeigt deutlich: Daten sind der neue Treibstoff der Wirtschaft. „Die Vorteile einer cloudbasierten Datenspeicherung wurden für viele Unternehmen während der Corona-Pandemie zur entscheidenden Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs“, sagt Adrian Daniel, Portfoliomanager bei Main First AM. Investoren haben die Möglichkeit, mit einer Investition in die Aktien der Cloud-Provider an diesem strukturellen Wachstumstrend zu partizipieren, etwa mit dem WisdomTree Cloud Computing UCITS ETF (WKN: A2PQVE).

Der ETF investiert in aufstrebende börsennotierte Unternehmen, die vornehmlich Cloud-Software und -Dienstleistungen für ihre Kunden bereitstellen. Auf Jahressicht steigerte der ETF seinen Wert um mehr als 43 Prozent. Die Fondsgebühren von 0,4 Prozent fallen im Vergleich kaum ins Gewicht. Schutz vor Cyberattacken Die Gefahr von Cyberangriff en beunruhigt viele Unternehmenslenker. Laut einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY sehen mehr als 63 Prozent der Befragten ein hohes Risiko, Opfer von Hackern, Kriminellen oder Spionen zu werden.

Zudem rechnen fast alle Unternehmen damit, dass sich das Problem künftig noch verschärft. Zum Schutz vor Attacken ergreifen viele Firmen Maßnahmen zur Erhöhung ihrer Cybersicherheit. Warum nicht von diesem Boom auch profitieren? Der Rize Cybersecurity and Data Privacy UCITS ETF (WKN: A2PX6V) umfasst derzeit 45 Unternehmen, die eine starke Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Internetsicherheit verzeichnen. Der ETF rentierte in diesem Jahr zweistellig.

Bargeld war gestern

Die Zukunft ist bargeldlos. Eine wichtige Rolle für das digitale Zahlungsverhalten spielen bereits digitale Wallets wie etwa Paypal. Der weltweite Markt für digitale Zahlungen ist ein steiler Wachstumsmarkt. Bis 2025 soll der Markt laut Statista Digital Market Outlook jährlich um durchschnittlich 14 Prozent wachsen. Legal & General Investment Management hat zu diesem Thema den L&G Digital Payments Ucits ETF (WKN: A2H5GM). Damit bekommen Anleger Zugang zu den 20 größten Unternehmen weltweit, die in der Wertschöpfungskette mobiler und digitaler Zahlungsmittel tätig sind. Der ETF ist erst in diesem Jahr frisch aufgelegt worden. Daher ist das Fondsvolumen mit elf Millionen Euro noch recht gering.

Fazit zu Tech-RTFs

Alle genannten Branchen bzw. Investment- Ideen bieten sich zur Beimischung im Portfolio an. Dies gilt sowohl für strategische als auch für taktische Investments. Den erhöhten Risiken der Tech-ETFs stehen attraktive Ertragschancen gegenüber. 

Tipp: Hier erfährst du alles über das Investieren in Themen-ETFs – inklusive wichtiger Brancheninfos und geeigneter ETFs.