Mit Renten-ETFs auf Unternehmensanleihen können Anleger das Kapital einfach und bequem auf verschiedene Unternehmen verteilen und damit eine attraktive Rendite bei einem überschaubarem Risiko erwirtschaften.
Die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten bietet unzählige Investmentchancen. Diese Chancen zu lokalisieren und geschickt zu nutzen, ist jedoch alles andere als leicht. Einzelaktien bergen oft hohe, nur schwer kalkulierbare Kursrisiken in sich. Neben Aktienanlagen bieten aktuell die Rentenmärkte attraktive Renditechancen. Eine konservative Möglichkeit stellen dabei Staatsanleihen dar. Ein Problem bei diesen ist jedoch die derzeit sehr niedrige Verzinsung.
Hohe Renditen bei Unternehmensanleihen
Eine Alternative stellte Anfang Juni Lyxor vor. Die Tochtergesellschaft der Société Générale präsentierte mit dem Euro Corporate Bond (ISIN: FR0010737544) einen neuen Renten-ETF. Dieser Indexfonds bietet die Möglichkeit, in ein breit diversifiziertes Portfolio von europäischen Unternehmensanleihen zu investieren. Der ETF bildet den Markit iBoxx Liquid Corporate Index ab. Dieser spiegelt die Preisentwicklung von 40 liquiden, in Euro denomierten, Unternehmensanleihen wider. Die Managementgebühr liegt bei niedrigen 0,20 %, die Ertragsverwendung ist thesaurierend. Im Index befinden sich ausschließlich Anleihen mit so genanntem „investmentgrade“. Dies bedeutet, dass die Anleihen mindestens ein Rating von BBB- aufweisen und über eine hohe Liquidität verfügen müssen.
Attraktives Risiko-Rendite-Verhältnis
Gerade in volatilen Marktphasen bieten sich Unternehmensanleihen anstatt Aktieninvestments an. Diese bieten hohe laufende Ausschüttungen und sorgen für zusätzliche Stabilität im Portfolio. Die im iBoxx Liquid Corporate Index enthaltenen Anleihen bieten aktuell eine Rendite von 4,10 % pro Jahr. Die durchschnittliche Laufzeit der im Index enthaltenen Anleihen beträgt etwa 4,5 Jahre. Diese im Vergleich zu Staatsanleihen hohe Verzinsung macht ein Investment attraktiv.
Boom bei Neuemissionen
Die Tatsache, dass die Banken ihre Kreditvergabe an Unternehmen wegen der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten massiv eingeschränkt haben, hat dazu geführt, dass sich Unternehmen vermehrt durch die Ausgabe neuer Unternehmensanleihen mit frischem Kapital eindecken. Seit Anfang 2009 bewegt sich das Volumen der Neuemissionen auf einem Rekordniveau in Höhe von 175 Milliarden Euro.
Unternehmensanleihen reduzieren Risiko
Mit einer Aktie erwirbt der Investor einen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens. Als Aktionär ist man darauf angewiesen, dass das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet und diese in Form von Dividenden oder einer guten Aktienperformance an die Anteilseigner weitergibt. Dividenden können jedoch sinken oder sogar komplett ausfallen. Im Gegensatz zu Aktien stellen Unternehmensanleihen Fremdkapital dar. Als Gegenleistung für die Bereitstellung dieses Fremdkapitals erhält der Anleger eine feste Kuponzahlung. Vorteil dabei: Dem Anleihenbesitzer reicht es, wenn das Unternehmen wirtschaftlich in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten zu bedienen, denn Anleihengläubiger erhalten vor den Aktionären ihre Zinszahlungen.
Fazit
Unternehmensanleihen bieten derzeit ein attraktives Risiko- Rendite-Verhältnis. Anleger sollten das Kapital auf viele Unternehmen verteilen. Wer keine Einzelwerte kaufen möchte, sollte aufgrund der günstigen Kostenstruktur auf Indexfonds zurückgreifen.
Drei ETFs auf Euro-Unternehmensanleihen sind in Deutschland verfügbar
Index
KAG
ISIN
VVG
Kurs
07.07.09
Swap
Ausschüttung
Währung
iBoxx EUR Liquid Corporates
BGI
DE0002511243
0,20%
118,17
Nein
AS
EUR
Barclays Euro Corporate Bond
BGI
DE000A0RM454
0,20%
108,67
Nein
AS
EUR
iBoxx EUR Liquid Corporates
LYX
FR0010737544
0,20%
106,80
Ja
TH
EUR
Autor Redaktion
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