23. Oktober 2020

Steuerfrei: Viele Gold-Produkte nach Urteil mit Steuervorteil – um diese geht es!

Gute Nachrichten für Gold-Fans. Nach einem Richterspruch sind bald viele Gold-Produkte steuerfrei. Anleger müssen also keine Abgeltungssteuer mehr zahlen.

In unsicheren Zeiten erfährt Gold traditionell großen Zuspruch. Interessanter werden nun aus einem weiteren Grund Gold-Indexprodukte mit physischer Hinterlegung. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat entschieden, mehr solcher Produkte von der Abgeltungsteuer zu befreien. Die Gewinne sind bald also steuerfrei. Bisher hatten im Wesentlichen Xetra-Gold und Euwax-Gold-2 dieses Steuerprivileg.

Diese beiden Produkte sind seit 2015 steuerbefreit. Denn der Clou dabei ist: Bei diesen Produkten können sich Anleger auf Wunsch das Gold ausliefern lassen, sie hätten es also dann physisch vorliegen. Gewinne durch den Kauf und Verkauf von Goldmünzen und Barren sind nach einer Haltedauer von zwölf Monaten, der sogenannten Spekulationsfrist, steuerfrei. Anders als bei Wertpapieren greift hier also die Abgeltungsteuer nicht.

Welche Produkte sind steuerfrei?

Das aktuelle BFH-Urteil betrifft bestimmte Gold-Zertifikate. Ein Ehepaar aus Thüringen brachte den Prozess ins Rollen, da es Gewinne aus dem Gold Bullion Securities (WKN: A0LP78) hätte versteuern sollen. Wer also Steuern auf den genannten Gold-ETC gezahlt hat, sollte also aktiv werden, falls die Steuererklärung oder der Steuerbescheid noch offen ist. Berufen Sie sich dabei auf das Urteil (AZ: VIII R7/17).

Aktuell erfolgt die Verschonung von der Steuerbelastung allerdings noch nicht automatisch. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt derzeit am besten Gold-ETCs auf Xetra-Gold oder Euwax-Gold-2. Die Konkurrenz lauert aber bereits und prüft die Steuerbefreiung für ihre Gold-Produkte.

Tipp:  Hier erfahren Sie alles über das Investieren in Gold.

Was macht Gold derzeit?

Nach einer kleineren Kurskorrektur hat sich der Goldpreis wieder berappelt. Noch immer sind viele Preistreiber für das Edelmetall offensichtlich, so Werner Krämer, Geschäftsführer und Macro-Economic Analyst bei Lazard Asset Management: „Gold ist ein Fieberthermometer zur Messung des Zustands der Welt und der Stimmung der Anleger“, erläutert der Experte und geht davon aus, dass die Temperatur des genannten Fieberthermometers auch weiterhin im roten Bereich bleiben wird, jedoch sei ein zeitweiser Rückgang der Notierungen möglich. Langfristig bleibe die Perspektive für Gold aber positiv, so Krämer.

Der Experte hat fünf Treiber für den Goldpreis identifiziert: Erstens die expansive Geld- und Fiskalpolitik,  die niedrigen und teils negativen  Zinsen von sicheren Anlagen, drittens die aufkeimenden Inflationsängste, viertens das wachsende Misstrauen gegenüber Staaten und der Politik und fünftens die Schwäche der USA, als Hüter der klassischen Reservewährung US-Dollar.

Gold: Gute Gründe für Direktinvestments

Für Anleger kann es Sinn machen, ihrem Portfolio Gold beizumischen. Zwar kletterten zuletzt auch Aktien von Goldunternehmen, jedoch weisen diese hinsichtlich ihrer Performance eine große Streuung auf. Blickt man auf die Kurse der größten Unternehmen der Welt, gibt es große Unterschiede – zwischen Titeln mit einer bisherigen Jahresperformance von mehr als einhundert Prozent und Verlustbringern ist am Markt für Goldunternehmen alles möglich. Aus diesem Grund bietet es sich an, direkt in das Edelmetall zu investieren.

Große Zuspruch für diesen Gold-ETC

Eine gute Alternative ist Xetra-Gold (WKN: A0S9GB). 2020 legte der ETC um knapp zwanzig Prozent zu. Xetra-Gold ist eine von der Deutsche Börse Commodities emittierte, zu 100 Prozent mit Gold unterlegte Inhaberschuldverschreibung, die einen Anspruch auf die Lieferung von physischem Gold verbrieft.

Jede einzelne Xetra-Gold Schuldverschreibung räumt dem Investor das Recht ein, von der Emittentin die Lieferung von einem Gramm Gold zu verlangen. Hier gilt ohne Wenn und Aber bereits heute die Befreiung von der Abgeltungsteuer.