Fed kauft ETFs.

US-Notenbank setzt erstmals auf ETFs

Die US-Notenbank gab bekannt, dass sie zum ersten Mal in ihrer 107-jährigen Geschichte ETF-Unternehmensanleihen kaufen werde. 

Die amerikanischen Notenbank, auch als Federal Reserve Bank (Fed) bekannt, teilte mit, dass die sogenannte Secondary Market Corporate Credit Facility (SMCCF) am 12. Mai mit dem Kauf von ETFs beginnen wird.

Die Fed ist nicht die erste Zentralbank, die ETFs als Teil eines Konjunkturpakets aufkauft. Die Bank of Japan kauft im Rahmen ihres QE-Programms seit 2012 in Japan notierte Aktien-ETFs. Die Bank of Japan gab an, 289 Milliarden Dollar oder rund 76 Prozent der 382 Milliarden Dollar Investitionen in die ETF-Industrie in Japan zu halten. Das zeigen Daten entsprechend des ETFGI Japanese ETFs and ETPs Industry Insights April 2020 Reports. Es ist aber das erste Mal in der 107-jährigen Geschichte der Fed, dass sie ETFs kaufen wird.

Blackrock leitet Fed-Programm

BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter und größte ETF-Emittent, wird die drei Ankaufprogramme der Fed leiten. BlackRock sagte, dass es auf Anlageberatungsgebühren für die iShares-ETFs, die es im Namen der Fed kauft, verzichten werde.

Die Fed berichtete, dass sie zwischen dem 12. Mai und dem 19. Mai 2020 für  insgesamt 1,58 Milliarden Dollar in Investment Grade- und Hochzinsanleihen-ETFs mit einem aktuellen Marktwert von 1,307 Milliarden Dollar gekauft habe.

Die Käufe erfolgten in 15 festverzinslichen ETFs, von denen sechs Hochzins- und elf Investment-Grade-ETFs sind. Der Großteil (83 %) der Investitionen floss in Investment-Grade-ETFs, die restlichen 17 Prozent wurden in Hochzins-ETFs investiert.

Diese ETFs kauft die FED
Quelle: etfgi.com

Die ETP-Branche in den Vereinigten Staaten verfügte Ende April 2020 über 2.315 Produkte und kommt auf ein Vermögen von 4,046 Billionen Dollar auf 158 Anbieter verteilt. iShares ist gemessen am Vermögen mit 1,542 Billionen Dollar der größte ETP-Anbieter, was einem Marktanteil von 38,1 Prozent entspricht; an zweiter Stelle steht Vanguard mit 1,074 Milliarden Dollar und einem Marktanteil von 26,5 Prozent, gefolgt von SPDR-ETFs mit 66,06 Milliarden Dollar und einem Marktanteil von 16,5 Prozent. Damit machen die drei Großen schon 81,1 Prozent des weltweiten ETP-Vermögens aus, wie Daten des ETFGI United States ETFs and ETPs Industry Insights April 2020 Reports nahelegen.

Die Fed-ETFs

Die ETFs, die die Fed gekauft hat, werden von fünf ETF-Managern verwaltet. Es gibt sieben iShares-ETFs auf der Liste, die 48 Prozent oder fast die Hälfte der Gesamtinvestition von 1,307 Milliarden Dollar ausmachen. Vanguard hat zwei ETFs auf der Liste, die 35 Prozent des Vermögens ausmachen, drei ETFs stammen von SPDR  (15 %), während Vaneck und Xtrackers (DWS) jeweils einen ETF mit je einem Prozent an der Gesamtallokation beteiligt sind.

Tipp: Hier gelangen Sie zu einer Übersicht über Unternehmensanleihen-ETFs.