7. November 2022
Blackrock steht vor transformativen Veränderungen in 2024

Warum BlackRock der große Profiteur des ETF-Booms ist

BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und hat ebenso viele Kritiker wie Fans. Mit iShares ist das amerikanische Unternehmen längst auch im ETF-Sektor an der Spitze.

Der Anteil der ETFs am verwalteten Vermögen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Ende 2021 war BlackRock mit seiner Marke iShares sowohl in den USA mit einem Marktanteil von rund 33 Prozent als auch in Europa mit 44 Prozent klar führend. Es gibt trotzdem noch genügend Potenzial für weiteres Wachstum. Im März 2021 wurden weltweit nur etwa 3 Prozent der Aktien und Anleihen durch ETFs verwaltet.

Mit 1.000 ETFs bietet BlackRock sechsmal so viele wie der nächstgrößte Anbieter und hat im Jahr 2022 mit 75 neuen ETFs doppelt so viele aufgelegt wie die drei darauf folgenden Anbieter zusammen. Das Unternehmen erwartet bis 2025 ein Wachstum des ETF-Marktes auf 15 Bio. US-Dollar. Neben dem allgemeinen Trend zum passiven Investieren sind Themen wie Nachhaltigkeit, ein leichterer Zugang für die Kunden und Anleihen-ETFs Wachstumsfelder.

Operative Entwicklung und Wettbewerbsvorteile

Das von BlackRock verwaltete Vermögen belief sich Ende September 2022 auf 7,96 Billionen US-Dollar. Das Unternehmen wurde in den ersten neun Monaten damit zum Leidtragenden der schwachen Börsenentwicklung. Vor einem Jahr betreute es nämlich noch fast 9,46 Billionen US-Dollar für seine Kunden. Infolgedessen gingen die eigenommenen Gebühren im Vorjahresvergleich deutlich zurück. Dies führte im dritten Quartal zu einem Umsatzrückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die operative Marge sank um mehr als drei Prozent, ist aber mit 35,4 Prozent immer noch beeindruckend.

Allein die Größe ist ein enormer Wettbewerbsvorteil für BlackRock. Der Markt ist nach wie vor stark fragmentiert, und die Vermögensverwalter profitieren in hohem Maße von Skaleneffekten. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die Kosten seiner eigenen Produkte kontinuierlich zu senken und trotzdem die Umsätze zu steigern. Außerdem ist der Marktführer in der Lage, seine Kunden jeder Art und Größe weltweit zu bedienen. Neben Produkten, die einen Index nachbilden, bietet BlackRock auch aktiv verwaltete Anlageformen für öffentliche und private Märkte, Geldmarktfonds und übernimmt auch Outsourcing-Mandate von Versicherungen oder Pensionskassen.

Die führende Branchen-Software rundet das Angebot ab

Ein wichtiger Treiber ist dabei das unternehmenseigene Softwareangebot Aladdin, das in den ersten neun Monaten 2022 Rekordumsätze verzeichnete. Das Produkt kann als Betriebssystem für die Investmentbranche angesehen werden und bietet einen Überblick über das gesamte Portfolio, berechnet die Risiken externer Einflüsse in Echtzeit, ermöglicht Datenanalysen und übernimmt die Back-Office-Verarbeitung. Nach Schätzungen der Financial Times aus dem Jahr 2020 und den zuletzt veröffentlichten Zahlen aus dem Jahr 2017 dürfte das mit Aladdin verwaltete Vermögen heute bei weit über 20 Bio. US-Dollar liegen.

Darüber hinaus gelingt es BlackRock, die Kunden mit der starken Performance seiner aktiven Produkte zu überzeugen. So übertreffen beispielsweise 89 Prozent der aktiven Rentenfonds und 82 Prozent der fundamentalen Aktienfonds des Unternehmens die Vergleichsgruppe über den Fünfjahreszeitraum.

Tipp: Hier findest du die kostengünstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Was mich positiv stimmt

BlackRock dürfte davon profitieren, wenn sich die Märkte erholen. Selbst in der derzeitigen schwierigen Phase verzeichnete BlackRock in den ersten neun Monaten des Jahres Nettomittelzuflüsse in Höhe von 248 Mrd. US-Dollar. Historisch gesehen hat das Unternehmen in schwachen Marktphasen seine Wettbewerbsvorteile stark ausgebaut. BlackRock ist in der Lage, weiter zu investieren, während einige seiner Konkurrenten gezwungen sind, ihre Kosten zu senken.