2. Januar 2021

Warum der Blockchain-ETF von Invesco ein Investment-Tipp fürs neue Jahr ist

Das Potenzial der Blockchain ist enorm. Es gibt immer mehr Anwendungsmöglichkeiten in der Wirtschaft. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einem ETF profitieren.

Kryptowährungen wie der Bitcoin bleiben trotz aktueller Rekordkurse umstritten. Die einen schwören drauf, die anderen verteufeln sie. „Bitcoin und andere Kryptowährungen sind unproduktives Vermögen, das keine Werte schafft und Scharlatane anzieht. Rattengift hoch zwei“, sagte Star-Investor Warren Buffett einst dem US-Börsensender CNBC.

Zu der Blockchain-Technologie allerdings, die den Bitcoin und andere Kryptowährungen wie Ethereum überhaupt ermöglicht, hat Börsenprofi Buffett eine differenziertere Meinung. Bei einem Abendessen mit Justin Sun, dem Geschäftsführer der Krypto-Firma TRON, soll Buffett im Jahr 2020 gesagt haben, er sei optimistisch, was die Zukunft der Technologie anbelangt, und glaube an die disruptive Wirkung der Blockchain.

Mit dieser Meinung steht Buffett nicht alleine da. Sollte zutreffen, worin sich Nerds, Analysten und Wirtschaftswissenschaftler weitgehend einig sind, ist die Blockchain ein ökonomischer Meilenstein. Denn: Die Technologie ermöglicht ein globales Register, das Besitzverhältnisse unmissverständlich zuordnet und mit deren Hilfe Werte sekundenschnell transferiert werden können. Und dies nicht manipulierbar, auf Millionen Computern dezentral organisiert und ohne Zwischeninstanzen wie Staaten oder Banken.

So funktioniert die Blockchain

Die Technologie fungiert quasi als verteiltes Hauptbuch, in das digital eingetragen wird, wem wo was gehört. Die Daten einer Transaktion werden in einem Block gespeichert, der Teil einer Kette von Blöcken ist. Die Transaktionsinformation in einem Block wird mit einem digitalen Fingerabdruck abgesichert. Dieser wird als „Hash“ bezeichnet. Dieses kryptographische Kennzeichen verbindet einen Block mit dem nächsten.

Vorherige Blöcke können nicht geändert werden, ohne das Hash der darauffolgenden Blöcke zu entschlüsseln. Je länger also eine Blockchain ist, umso sicherer sind die Daten. Es ist nahezu unmöglich, dieses System zu hacken. Viel wichtiger ist: Durch das Eliminieren von Mittelsmännern spart die Blockchain potenziell Zeit – und vor allem Kosten.

Tipp: Auf unser speziellen Themen-Seite Investieren in Blockchain finden Sie nützliche Informationen wie News, die Top-10-Bestandteile, einen Indexvergleich zum MSCI World Index und vieles mehr.

Game Changer für die Wirtschaft

Das Potenzial für die Wirtschaft ist enorm. Die Technologie bietet vielfältige Möglichkeiten zur Vereinfachung und Automatisierung von Prozessen sowie zur Steigerung der Verlässlichkeit. Befürworter erhoffen sich eine höhere Produktivität, mehr Datensicherheit und Fortschritte auf dem Weg zur Industrie 4.0. Die Verheißungen der Technologie sind so vielversprechend, dass in fast allen Branchen Blockchain-Anwendungen möglich scheinen. Im Finanzsektor könnte die Technologie zu einem echten Game Changer werden.

Diverse Großbanken wickeln grenzüberschreitende Zahlungen schon heute über das Ripple-System ab. Auch einige Notenbanken diskutieren bereits die Einführung von sogenannten Central Bank Digital Currencies (CBDCs). Darunter auch die Europäische Zentralbank (EZB), deren Chefin Christine Lagarde bereits lautstark über den „digitalen Euro“ nachdenkt, der wohl ebenfalls auf der Blockchain basieren wird. Auch die Bundesregierung hat sich Ende 2019 eine eigene Blockchain-Strategie zugelegt.

Diese beschäftigt sich vor allem damit, wie Wertpapiere und der Euro auf Blockchain-Systeme gebracht und wie Krypto-Assets und Stablecoins künftig reguliert werden können. „Ob Kryptowährungen, digitaler Euro oder elektronische Wertpapiere – die Finanzmärkte werden künftig stark von der Technologie geprägt sein“, sagt Philipp Sandner, Professor und Leiter des Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance & Management.

Weitere Profiteure

Das ist längst nicht alles. Das US-Forschungsunternehmen Gartner prognostiziert, dass die Blockchain neben der Finanzbranche auch gewaltiges Potenzial für die Gaming-Industrie und den Einzelhandel bereithalte. Im Gaming-Sektor können Spieler beispielsweise mittels Tokens – einer Art Kryptowährung – mit virtuellen Gütern handeln und plattformübergreifend auf diese zugreifen.

Als Einsatzgebiete im Einzelhandel bieten sich „Track and Trace“-Dienstleistungen, die Fälschungsprävention oder das Bestandsmanagement an. Dies kann zur Verbesserung der Produktqualität und Lebensmittelsicherheit beitragen. Bevor die Technologie Branchen nachhaltig verändern kann, muss allerdings noch einiges an Basisarbeit geleistet werden. Das bedeutet laut Gartner vor allem, die Blockchain mit dem Internet der Dinge und der künstlichen Intelligenz zu verknüpfen.

Der Blockchain-ETF von Invesco

Anleger können über einen ETF am Potenzial der Blockchain partizipieren. Invesco hat im März 2019 zusammen mit der Londoner Investmentfirma Elwood, die sich auf digitale Assets spezialisiert hat, den ersten Blockchain-ETF lanciert: den Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF (WKN: A2PA3S). Mehr als 90 Prozent Wertzuwachs steht seit seiner Auflegung bis heute zu Buche. Der maximale Kursrückschlag (Drawdown) liegt unter 20 Prozent.

In Anbetracht des heftigen Börseneinbruchs im März 2020, der speziellen Thematik des Fonds sowie der lediglich 54 Titel, die in dem Elwood Blockchain Global Equity Index enthalten sind, ist das ein vielversprechendes Ergebnis. Allerdings sollten Anleger auch auf dem Schirm haben, dass der ETF im Jahr 2019 verglichen mit dem MSCI World eine deutlich schlechtere Performance verbuchte und erst in 2020 wieder in die Erfolgsspur zurückfand.

Die Struktur des Index

Bin Ren, der Chef von Elwood, sucht für den Index nach Unternehmen, die das Potenzial haben, nachhaltige Gewinne aus der Technologie zu generieren. Elwood bewertet die Titel anhand eines Scoring-Systems im Hinblick auf ihr Blockchain-Potenzial. Titel, die einen hohen Umsatzanteil im Blockchain-Bereich haben, werden entsprechend höher gewichtet. Der Index wird vierteljährlich überprüft und angepasst.

Fazit

Es handelt sich um einen IT-lastigen, globalen ETF, der sich zur Beimischung im Portfolio eignet. Alternativ lohnt es sich, den ETF zun.chst auf die Watchlist zu setzen und die weitere Entwicklung zu beobachten. Grundsätzlich gilt: Die potenziellen Anwendungsgebiete sind vielfältig. Daher dürfte der ETF langfristig attraktives Wachstumspotenzial bieten, möglicherweise jedoch auch eine höhere Volatilität.

Tipp: Hier erfahren Sie alles zum Investieren in Branchen-ETFs.