Die Superreichen haben in der Krise Chancen genutzt.

Warum die Superreichen in der Coronakrise noch reicher wurden

Die Boston Consulting Group (BCG) hat ihren jährlichen Vermögensreport veröffentlicht. Das Ergebnis: Das Finanzvermögen der Deutschen ist während der Coronakrise gestiegen. Besonders die Superreichen haben profitiert. Die Hintergründe!

Trotz Covid-19-Krise ist das globale Geldvermögen auf über 250 Billionen US-Dollar angestiegen. Auch Deutsche konnten ihre Vermögen weiter ausbauen. Anfang 2021 zählte Deutschland über knapp 3.000 Menschen mit einem Vermögen größer als 100 Millionen Euro (sog. „Ultra High Net Worth Individuals“).

Die Boston Consulting Group (BCG) veröffentlicht jährlich ihren Vermögensreport, in dem die Vermögensentwicklung einzelner Länder analysiert wird. Wir haben uns den Report angeschaut und für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Ursachen für Vermögensanstieg

Staaten kämpfen weltweit mit finanziellen Herausforderungen. Aktuell herrscht auch in der Politik große Unruhe über die Frage, wie der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft finanziert werden soll. Das vergangenen Krisenjahr hat schwerwiegende Lasten hinterlassen. Die Stimmen für eine steuerliche Mehrbelastung von Superreichen wird immer lauter – diese haben von der Krise nämlich sogar profitiert.

Das private Finanzvermögen der Bundesbürger ist in 2020 um sechs Prozent gestiegen – auf mittlerweile rund sieben Billionen Euro. Über 540.000 Millionäre leben aktuell in Deutschland, das sind 35.000 mehr als noch vor einem Jahr. Zum privaten Finanzvermögen zählen Bargeld, Spareinlagen, Aktien, Pensionen, Lebensversicherungen aber auch Sachwerte wie Immobilien und Gold. Immobilien gelten als beliebteste Anlageklasse unter deutschen Anlegern. Aktien sind bei den jüngeren Generationen beliebter.

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Aus der BCG-Studie geht zudem hervor, dass die Vermögenssteigerungen nicht nur auf einem Anstieg der Asset-Preise beruhen, sondern aufgrund höherer Sparquoten im Laufe der Covid-Krise. Menschen werden vorsichtiger und bauen sich finanzielle Polster auf. Außerdem ist die Angst vor einem globalen Börsen-Crash immer noch präsent. Der Anteil am Geldvermögen, das in zinslosen Spareinlagen geparkt wird, bleibt weiterhin hoch.

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So investieren die Deutschen

Derzeit leben 138 Milliardäre in Deutschland. Die Mehrheit von ihnen parkt ihr Geld im Ausland – mit Präferenz auf Schweizer Banken. Das weitere Vermögen der Superreichen ist überwiegend in Immobilien investiert. Die Sachwertquote liegt bei fast 60 Prozent. Interessant ist zudem, dass über die Hälfte des deutschen Geldvermögens durch Erbschaft entsteht. Auch hier besteht aktuell ein politischer Diskurs um die Frage, ob die Erbschaftssteuer für hohe Vermögen erhöht werden sollte.

Spareinlagen machen mit knapp 40 Prozent einen hohen Anteil am Finanzvermögen aus. Auch wenn die Aktienquote in 2020 angestiegen ist, liegen wir immer noch weit hinter Skandinavien oder den USA. Wenn Deutsche investieren, dann mit dem ganz klaren Anlageziel für das Alter vorzusorgen. Aktuell parken viele noch ihre Altersvorsorge in Kapitallebensversicherungen, die nicht nur teuer sind, sondern zudem kaum Rendite einbringen.

Für die kommenden Jahren rechnet das BCG-Analystenteam mit stetig wachsenden Privatvermögen. Grund dafür sei die zu erwartende Konjunkturerholung nach der Covid-Krise. Als kritisch wurde hingegen die weiter steigende Ungleichheit bewertet.

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Was können wir von Superreichen lernen?

Die meisten Millionäre sind Unternehmer, die ihr Geld in ihr eigenes und andere Unternehmen investieren. Eine Besonderheit am Mindset dieser Menschen ist das Verständnis für Risiko. Viele Privatanleger sind nach der Kurskorrektur im vergangenen Jahr aus der Börse ausgestiegen. Erfahrene Investoren hingegen nicht – ganz im Gegenteil. Anstatt den Markt zu verlassen, nutzten die Superreichen die Chance als günstige Kaufgelegenheit und bauten ihre Positionen auf.

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Der MSCI-World ACWI Index ist seit dem Tiefpunkt der Krise bis heute um über 70 Prozent gestiegen. Aussteiger haben ein enormes Wachstum verpasst. Geduld, Diversifikation und eine ausreichend hohe Cash *-Quote machen einen erfolgreichen Anleger aus. Blicken Sie einmal auf die vergangenen 50 Jahre zurück. In dieser Zeit hätten Sie mit einem Investment in den globalen Aktienmarkt durchschnittlich sieben Prozent Rendite vor Inflation und Steuern erzielt. Obwohl schwerwiegende Krisen die Märkte kurzfristig zum Kollabieren brachten.

Ein langer Atem zahlt sich erwiesenermaßen aus. Diese Verhaltensmuster sollten Sie sich als Anleger aneignen. Damit legen Sie den Grundstein für einen erfolgreichen Vermögensaufbau.