4. Januar 2022
Warum Frauen ein Drittel mehr Geld sparen müssen als Männer

Warum Frauen ein Drittel mehr Geld sparen müssen als Männer

Frauen und Finanzen, bei dem Thema gibt es reichlich Klischees. Leider sind einige davon wahr – zum Beispiel, dass Frauen sich ungern um ihre Altersvorsorge kümmern. Dabei ist es gerade für uns so wichtig, sich ein Polster angespart zu haben.

Idealerweise beginnen Frauen so früh wie möglich damit, sich ein Vermögen aufzubauen. Denn nicht nur haben sie eine höhere Lebenserwartung als Männer, sie verdienen im Schnitt auch weniger – Stichwort gender pay gap – und fallen je nach Lebensentwurf möglicherweise auch einige Zeit im Beruf aus. Sie müssen sich also während ihres Berufslebens ein größeres Polster anlegen als Männer, wenn sie im Rentenalter gleichziehen möchten.

Frauen verdienen rund 20 Prozent weniger 

Die gender pay gap beträgt im Durchschnitt 20 Prozent. Das bedeutet, dass Männer für dieselbe Arbeit für gewöhnlich weit mehr verdienen als Frauen. Das ist unfair und in den seltensten Fällen gerechtfertigt. Eine Ursache: Frauen verhandeln schlechter als Männer. Sie sind bescheidener und trauen sich oftmals nicht, mehr Geld einzufordern aus Sorge, der Vorgesetzte könne dies mit guter Begründung ablehnen und künftig schlecht von der Angestellten denken.

Dazu kommen Vorbehalte von der Geschäftsführung, dass Frauen ohnehin früher oder später ausfallen – sei es, weil sie in die Familienplanung gehen oder wegen bereits vorhandener Kinder. Es liegt also in erster Linie in der Hand von erwerbstätigen Frauen, dass sie sich das Gehalt holen, das ihnen zusteht.

Lücken in der Erwerbsbiografie

Natürlich ist es trotzdem eine Tatsache, dass Frauen weit öfter ausfallen oder ihre Tätigkeit eine Zeitlang unterbrechen, weil sie sich um Kinder kümmern. Der Bezug von Elterngeld wirkt sich zunächst nicht negativ auf die Rentenansprüche aus. Drei Jahre lang müssen sich Mütter (und auch Väter in Elternzeit, aber das ist ein anderes Thema) keine Sorgen um die gesetzliche Rente machen.

Innerhalb dieser Zeit steigt ein Großteil der Mütter wieder in den Beruf ein, oft aber nur Teilzeit. Sie verdienen künftig also weniger, als in den Jahren der Vollbeschäftigung – und müssen von weniger Geld plötzlich mehr Menschen versorgen. Klar, dass da weniger übrig bleibt und die Rentenlücke nicht kleiner wird. Und wenn eine Beziehung dann in die Brüche geht, stehen viele Frauen vor großen finanziellen Problemen. Alleinerziehende Mütter sind die Gruppe, die in Deutschland am stärksten von Altersarmut bedroht ist.

Männer müssen weit weniger sparen

Laut einer Studie der Plattform Weltsparen sollten Frauen deshalb mit gerade mal 30 Jahren idealerweise schon 52.000 Euro auf dem Konto haben. Vorausgesetzt wurde bei dieser Berechnung ein Jahresbruttogehalt von 40.189 Euro. Für eine unverheiratete Frau ohne Kinder würde sich aus diesem Gehalt ein Rentenanspruch von 1250 Euro im Monat ergeben – und die Rentenlücke bei 800 Euro liegen. Zehn Prozent ihres Einkommens sollte eine Dreißigjährige daher monatlich sparen. 

Im Laufe der Zeit wächst mit dem Einkommen natürlich auch das gesparte Vermögen. Mit 40 sollte eine Frau laut der Studie 104.000 Euro, mit 50 ganze 139.000 Euro auf dem Konto haben, um im Rentenalter den Lebensstandard halten zu können. Ein Mann hingegen soll das bereits mit einem gesparten Vermögen von 16.000 Euro im Alter von 30 Jahren schaffen. Frauen müssen also im Laufe ihres Lebens etwa ein Drittel mehr sparen als Männer.   

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Passives Einkommen mit ETFs aufbauen

 Weil Frauen nun aber nicht nur mehr Geld sparen müssen, sondern auch weniger verdienen, ist es für sie umso wichtiger, möglichst früh mit der Vermögensbildung anzufangen. Sobald ein Notgroschen etwa auf dem Tagesgeldkonto liegt, bietet sich ein ETF-Sparplan an, um langfristig ein passives Einkommen aufzubauen.  Denn schon während Studium oder Ausbildung können Frauen so mit Kleinstbeträgen anfangen und fürs Alter vorsorgen, unabhängig davon, ob sie durchgehend bis zur Rente arbeiten oder einige Zeit kein oder weniger Einkommen haben. 

Einige Anbieter wie die ING * oder Scalable Capital * bieten Sparpläne schon ab einem Euro an. Und auch der Beziehungsstatus sollte niemals ein ausschlaggebender Faktor dafür sein, ob Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen – denn ein Mann ist vieles, aber keine Altersvorsorge!

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