Mit diesem simplen Trick sparen ETF-Einsteiger tausende Euro
Viele ETF-Einsteiger richten ihren Fokus oft nur auf die Rendite. Doch schon mit einem ganz simplen Trick hat jeder Anleger einige tausend Euro mehr auf dem Konto.
Bei der Geldanlage haben viele Faktoren Einfluss auf den Erfolg. Eine breite Diversifikation gilt als einer der Erfolgsfaktoren schlechthin. Um diese zu erreichen, eignen sich insbesondere kostengünstige Indexfonds (ETFs), die bei Anlegern immer beliebter werden und viele ETF-Einsteiger anlocken. Die passiv gemanagten Fonds bilden dabei lediglich einen Index ab. Beispielsweise hätten Anleger, die seit 1979 im MSCI-World investiert sind, eine durchschnittliche Rendite von 7,3 Prozent erzielt.
Der alleinige Fokus auf erwartete Renditen kann beim Investieren in ETFs tatsächlich zur Gefahr für den Vermögensaufbau werden. Während Einzelaktien nach dem Erwerb keine weiteren Kosten verursachen, erheben ETF-Anbieter jährliche Pauschalen für die Verwaltung des Fonds. Zwar gibt es keine aktiven Fondsmanager, jedoch entstehen trotzdem Personal- und sonstige Verwaltungskosten.
Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 0,10 und 0,80 Prozent pro Jahr. Einige ETF-Einsteiger vergessen dies häufig, weshalb sie bei der Auswahl der Kostenquote zu wenig Beachtung schenken. Ein schmerzhafter Fehler, wie das folgende Beispiel beweist.
An dieser Stelle vergleichen wir drei fiktive Indexfonds, die sich lediglich in ihrer Gebührenstruktur unterscheiden. Die Unterschiede in den Endwerten machen die Relevanz von Kosten bei der ETF-Auswahl nochmal deutlich. Wir gehen von einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent aus (ohne Inflation) bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro.
Anlagejahr
0 Prozent Kosten
0,5 Prozent Kosten
1 Prozent Kosten
1,5 Prozent Kosten
2 Prozent Kosten
1
10.600 Euro
10.547 Euro
10.494 Euro
10.442 Euro
10.390 Euro
3
11.910 Euro
11.733 Euro
11.559 Euro
11.388 Euro
11.219 Euro
5
13.382 Euro
13.053 Euro
12.732 Euro
12.419 Euro
12.113 Euro
10
17.908 Euro
17.039 Euro
16.211 Euro
15.423 Euro
14.674 Euro
20
32.071 Euro
29.032 Euro
26.281 Euro
23.789 Euro
21.532 Euro
Quelle: eigene Berechnungen
Über die Jahre verteilt erkennt man große Unterschiede in den jeweiligen Endwerten. Allein ein Anstieg der Kosten von 0 auf ein Prozent sorgt nach 20 Jahren für einen Vermögensunterschied von fast 6000 Euro. Aus dem Grund sollten Anleger in jedem Fall auf die Gebühren bei der ETF-Auswahl achten. Im Vergleich zu der Rendite kann man Kosten bis zu einem gewissen Grad kontrollieren. Sie fallen sicher an, während erwartete Renditen unsicher sind und lediglich auf Prognosen basieren.
Je nach ETF-Typ fallen unterschiedliche Kosten an. Spezielle ETFs wie beispielsweise Smart-Beta-Produkte haben vergleichsweise hohe Kosten, weil am Ende des Tages ein aktives Management hinter dem Deckmantel „ETF“ steckt. Vom Versprechen solcher ETFs sollten sich ETF-Einsteiger jedoch nicht blenden lassen – nur den wenigsten gelingt langfristig eine Überperformance.
Auch Rohstoff-ETFs sind in der Regel teurer als klassische ETFs auf Aktienmärkte. Das liegt daran, dass die physischen Rohstoffe über Finanzderivate (sogenannte Futures) nachgebildet und laufend angepasst werden müssen. Das erhöht den Verwaltungsaufwand. Grundsätzlich sind Rohstoff-ETFs umso teurer, je mehr Rohstoffe sie enthalten.
ETFs bleiben gegenüber aktiv gemanagten Fonds im Vorteil
Aufgrund der geringen Kosten bleiben Indexfonds wie ETFs, die bessere Alternative im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Diese verschlingen laut Morningstar im Normalfall Gebühren von über 2 Prozent pro Jahr. Aktive Fondsmanager versuchen durch Timing-Strategien und Stock-Picking eine Überperformance gegenüber dem Vergleichsindex (sog. Benchmark) zu erzielen. Dadurch entstehen der Fondsgesellschaft Kosten, die an die Anleger weitergegeben werden.
Zahlreiche Studien der Wharton Universität in den USA haben gezeigt, dass es nur einer geringen Anzahl an aktiven Fondsmanager gelingt, den Markt langfristig zu schlagen. Es ist extrem schwer durch Markttiming oder Titelauswahl konstant bessere Ergebnisse zu erzielen, als der Gesamtmarkt, besonders über einen längeren Zeitraum hinweg. Selbst Investorenlegende Warren Buffet musste sich in den letzten Jahren dem S&P500 Index geschlagen geben.
Warum sollten Anleger also den großen zeitlichen und finanziellen Aufwand für aktives Management dulden, wenn ihre effektive Rendite am Ende der Laufzeit kaum von der einer passiven ETF-Strategie abweicht?
Fazit: Auch bei ETFs dringend auf Kosten achten
ETFs, die genau den Markt abbilden, sind für Einsteiger und Börsenneulinge genau das Richtige, um mit dem Vermögensaufbau zu starten. Eine breite Diversifikation, niedrige Kosten und automatisierte Sparpläne sorgen dafür, dass Investieren wirklich einfach ist.
Anleger werden mit einer passiven Anlagestrategie zwar keine Überrenditen gegenüber einem Markt oder Index erzielen, jedoch ist das für den langfristigen Aufbau von Vermögen auch nicht notwendig. Sie nehmen quasi per Autopilot am Wachstum der Märkte teil und das zu geringen Kosten. Wichtig ist ein langfristiger Anlagehorizont und Konstanz in der Anlagestrategie. Je jünger der Anleger, desto besser.
Neben den Kosten für den Fonds sollten Anleger in jedem Fall bei der Depot-Auswahl auf den richtigen Anbieter setzen. Denn gerade bei Ordergebühren können beim Rebalancing und Neukauf von ETFs hohe Kosten entstehen. Auch zusätzliche Depotführungsgebühren nagen an potentiellen Renditen.
Carlos Link-Arad ist freier Mitarbeiter und schreibt auf extraETF.com Beiträge zum Thema Geldanlage. Er ist zudem Co-Founder von Beyond Saving und hat in verschiedenen Funktionen in der Finanz- und Fintech-Branche gearbeitet.
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