17. Januar 2012

Weltweit verwaltetes ETP-Vermögen wächst 2011 um 2,9 Prozent

Festverzinsliche Wertpapiere waren 2011 die wachstumsstärkste Anlageklasse im Markt für Exchange Traded Products (ETPs: ETFs, ETCs, ETNs). Ihr verwaltetes Vermögen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 Prozent oder 50,6 Milliarden US-Dollar, wie aus dem heute vom BlackRock Investment Institute veröffentlichten „ETP Landscape“ Report hervorgeht. Insgesamt verwalten ETPs auf festverzinsliche Wertpapiere nun ein Vermögen von 258 Milliarden US-Dollar.

Während die Zuflüsse in Produkte auf Aktien- und Rohstoffmärkte im Jahresverlauf stark geschwankt hätten, seien ETPs auf festverzinsliche Wertpapiere laut der Dezemberausgabe des „ETP Landscape“ Reports beständig gewachsen und hätten jeden Monat im Kalenderjahr 2011 Mittelzuflüsse verzeichnet. Dies zeige, wie beliebt diese Anlageklasse in einem turbulenten Jahr an den weltweiten Märkten gewesen sei. Vor allem in den USA gelistete Produkte hätten das Wachstum dieser Anlageklasse angetrieben, während an den europäischen Börsen notierte Produkte aufgrund der Sorgen um die Verschuldung von Staaten und Banken hierzu kaum beigetragen hätten.

Das weltweit verwaltete Vermögen in der ETP-Industrie betrug laut BlackRock zum Jahresende 1,525 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg um 2,9 Prozent gegenüber dem verwalteten Vermögen von 1,482 Billionen US-Dollar zum Jahresende 2010 entspreche. Nettomittelzuflüsse hätten sich 2011 insgesamt auf 151,9 Milliarden US-Dollar summiert.

Die Mittelflüsse im Dezember hätten den Trend aus dem November umgekehrt: Während Investoren im November 0,6 Milliarden US-Dollar aus den Produkten abgezogen hätten, seien ETPS im Dezember weltweit 14,2 Milliarden US-Dollar netto zugeflossen.

Emerging Markets verloren in der Anlegergunst

ETPs auf Aktienmärkte der Industrienationen hätten signifikante Mittelzuflüsse verzeichnet: Die Anlageklasse der entwickelten Aktienmärkte sei 2011 um 3,3 Prozent gewachsen, wozu signifikante Nettomittelzuflüsse von 93 Milliarden US-Dollar beigetragen hätten. Allerdings seien diese teilweise durch negative Markteffekte von 65,5 Milliarden US-Dollar aufgezehrt worden. Netto habe das verwaltete Vermögen in dieser Anlageklasse daher lediglich um 27,7 Milliarden US-Dollar zugenommen. Trotz der erheblichen volkswirtschaftlichen Herausforderungen im vergangenen Jahr hätten die börsengehandelten Indexprodukte auf die Aktienmärkte in den USA und Europa mehr Anlegergelder angezogen als 2010. 2011 hätten Anleger 48,8 bzw. 15,0 Milliarden US-Dollar in Produkte auf die Aktienmärkte in den USA und Europa investiert, während es 2010 40,1 bzw. 8,7 Milliarden US-Dollar gewesen sei.

Gesunken sei dagegen das Anlagevermögen in den Emerging Markets: Das Anlagevermögen in den Indexprodukten auf Aktienmärkte dieser Region habe um 18,7 Prozent nachgegeben. Dies gehe vor allem auf negative Markteffekte von 43 Milliarden US-Dollar zurück. Die Nettomittelabflüsse hätten 1,8 Milliarden US-Dollar für das Jahr betragen. Zum Vergleich: 2010 habe die Anlageklasse Nettomittelzuflüsse von 40,5 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Die einzelnen regionalen Märkte im Detail:

Größter und am weitesten entwickelte Markt in der ETP-Industrie sei die USA. Das verwaltete Vermögen sei dort 2011 um fünf Prozent gestiegen. Insgesamt verwalteten in den USA gelistete ETPs ein Vermögen von 1,061 Billionen US-Dollar, was 69,6 Prozent der weltweit verwalteten Anlegergelder entspreche. Das Produktangebot sei um 26,7 Prozent gestiegen. 308 Produkte seien neu auf den Markt gebracht worden, während 37 von der Börse genommen worden seien.

Das in Europa verwaltete Vermögen hat laut BlackRock im Vergleich zu 2010 um 5,3 Prozent nachgegeben. Insgesamt betrage das in Europa verwaltete Vermögen nun 298,5 Milliarden US-Dollar und stehe damit für 19,6 Prozent des weltweiten Anlagevermögens in ETPs. Das Produktangebot sei um 13,3 Prozent gestiegen. 258 Produkte hätten erstmals an der Börse notiert, während es 47 Delistings gegeben habe. Unter den in Europa gelisteten Produkten hätten sich insbesondere die Produkte auf den deutschen Aktienmarkt stark entwickelt. Sie stünden für 97 Prozent (17,3 Milliarden US-Dollar) aller Mittelzuflüsse in europäische Aktienprodukte im vergangenen Jahr.

Die größten Wachstumsraten verzeichnete dagegen die Region Asien-Pazifik. Hier sei das verwaltete Vermögen in 2011 um 8,3 Prozent auf insgesamt 92,6 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die Region repräsentiere nun 6,1 Prozent des weltweit verwalteten Vermögens. Das Produktangebot habe um 38,5 Prozent zugenommen. 123 Produkte seien neu emittiert worden, während es zu drei Delistings gekommen sei.