5. März 2022

Wie der Robo-Advisor my-si die besten nachhaltigen ETFs findet

Performen nachhaltige ETFs besser als klassische? Nicht unbedingt! Nachhaltigkeit bedeutet manchmal sogar Renditeverzicht. Der Robo-Advisor my-si hat eine Lösung für das Problem. Hier erfährst du, welche ESG-ETFs am besten sind, um in weltweite Aktien zu investieren.

Nachhaltige Geldanlage ist unbestritten einer der Megatrends des noch jungen Jahrzehnts. ESG ist das Schlagwort, das in diesem Kontext immer wieder fällt. Das „E“ steht für Environment (Umwelt), das „S“ für Social (Soziales) und „G“ für Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). Für immer mehr Anleger spielen diese Faktoren neben klassischen Gesichtspunkten wie Risiko und Rendite eine wichtige Rolle.

Bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 ist laut der Ratingagentur Morningstar das Vermögen in nachhaltigen Fonds auf 2,24 Billionen US-Dollar angewachsen. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Allein in Deutschland möchten laut einer Forsa-Umfrage zwei Drittel der Verbraucher ihr Geld in nachhaltige Fonds anlegen. Doch wie findet man die besten Produkte dafür?

Kostet Nachhaltigkeit Rendite?

Neben der Unsicherheit, wie man erkennen kann, ob man wirklich in einen guten, nachhaltigen Fonds investiert, existiert noch ein zweiter Unsicherheitsfaktor, über den sich viele Anleger aktuell den Kopf zerbrechen. Fast täglich erreichen uns E-Mails der Nutzerinnen und Nutzer von extraETF mit der Frage: Kostet es eigentlich Rendite, wenn ich in nachhaltige Fonds investiere? Die Antwort lautet: JEIN!

Das beweisen Zahlen des Robo-Advisors my-si. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden mit nachhaltigen Investmentkonzepten attraktive Renditen zu verschaffen. Einen Teil seiner Erlöse spendet my-si an gemeinnützige Organisationen wie die Deutsche Aids- Stiftung oder die Kindernothilfe. Tobias Schmidt, Vorstandschef von my-si und langjähriger Rating- und Research- Spezialist, hat sich intensiv mit dem Zusammenhang von Rendite und Nachhaltigkeit beschäftigt. Seine Erkenntnis: „Nachhaltige Geldanlagen können durchaus Rendite kosten. Das muss aber nicht sein, wenn man den richtigen Filter zur Selektion anwendet.“

Für dieses Fazit haben Schmidt und sein Team sämtliche Fonds unter die Lupe genommen, die für Privatanleger geeignet sind und ein ISS ESG Rating aufweisen. ISS steht für Institutional Shareholder Services. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das große Investoren beim Einsatz ihrer Stimmrechte berät. ISS hat zudem ein Verfahren entwickelt, um Fonds zu bewerten, ob diese tatsächlich nachhaltig investieren oder eben nicht. ISS analysiert zum Beispiel die CO2-Emission der Unternehmen, in die der Fonds investiert, das Abstimmungsverhalten der Fondsmanager auf Hauptversammlungen oder die Einhaltung der UN-Nachhaltigkeitsziele.

ESG-Performance nennt sich dies in der Fachsprache. Die Fonds werden dann auf einer Skala von 1 (niedrigste Klassifizierung) bis 5 Sternen bewertet. Hier geht es allerdings „nur“ um ein Rating in puncto Nachhaltigkeit. Die Sterne-Bewertung hat noch nichts mit der Rendite des jeweiligen Fonds zu tun.

Wie Outperformance gelingt

Diese Feststellung ist extrem wichtig, denn es zeigt sich: Je besser das ISS ESG Rating ist, desto schwieriger ist es offenbar für die Fonds und ETFs, gegenüber weniger nachhaltigen Produkten in ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe eine Outperformance zu erzielen. Deswegen hat my-si ein weiteres Ratingverfahren entwickelt, um unter Berücksichtigung von Risiko- und Performancekennzahlen die renditestärksten Fonds und ETFs zu identifizieren.

Schmidt und sein Team haben das ISS ESG Rating deswegen um ein zusätzliches Screeningverfahren erweitert: das sogenannte f-fex Fondsrating. Das Ziel besteht darin, aus den besten nachhaltigen Fonds und ETFs die renditestärksten Produkte herauszufiltern. Das f-fex Fondsrating soll zudem sicherstellen, dass die Fonds und ETFs nicht nur in der Vergangenheit am besten performt haben, sondern dies auch in Zukunft tun. „Mit dem f-fex Fondsrating werden genau die Fonds identifiziert, die mittelfristig das beste Rendite-Risiko-Verhältnis erreichen und zwar mit hoher Prognosegüte“, sagt Schmidt.

Tipp: Hier erfährst du alles, was du über das Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs wissen musst.

my-si – so funktioniert das Fondsrating

Dazu prüft my-si, wie diejenigen Fonds, die sehr gute Ratings von ISS in puncto Nachhaltigkeit erhalten haben (4 bzw. 5 Sterne), bei der Performance und anderen relevanten Kennzahlen abgeschnitten haben. Die Frage, die im Mittelpunkt des Verfahrens steht, lautet: Wie leistungsfähig bzw. wie risikoreich sind die jeweiligen Fonds und ETFs?

Um das herauszufinden, werden neben klassischen historischen Daten weitere szenariobasierte Kennzahlen mit vor- ausblickendem Charakter geprüft. Dazu zählen zum Beispiel der maximale Verlust innerhalb eines bestimmten Zeitraums, der sogenannte Value-at-Risk oder auch Performance-Werte. Nach zahlreichen Berechnungen und Back- tests haben Schmidt und sein Team diese als besonders relevant identifiziert. Um die Prognose-Fähigkeit des Ratings zu optimieren, haben die Analysten außerdem darauf geachtet, dass die verwendeten Kennzahlen untereinander möglichst nicht bzw. nur sehr wenig korrelieren.

Am Ende der Prüfung steht eine Punkteskala. Fonds bzw. ETFs, die mindestens 85 Punkte erreichen, erhalten das f-fex Fondsrating „A“. Dies ist das höchste Gütesiegel. Fonds und ETFs, die mindestens 65 Punkte bis 84 Punkte erzielen, erhalten das f-fex Fondsrating „B“. Das Verfahren hat laut Schmidt noch einen weiteren Vorteil: „Durch Ausschlusskriterien und die Kombination von ISS und f-fex Rating gelingt es zusätzlich, den CO2-Fußabdruck der Portfolios weiter zu verbessern.“  

Beste Ratings für „Aktien Welt“

Das Screening wird selbstverständlich nur für bestimmte „Peergroups“ vorgenommen. Der Grund: Es macht keinen Sinn, einen Fonds aus dem Bereich „Aktien Emerging Markets“ mit einem Produkt aus dem Bereich „Aktien Euroland“ zu vergleichen. Dies wäre der klassische Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.

Für das Extra-Magazin hat my-si exklusiv ein Screening erstellt für die Peergroup „Aktien Welt“. Da- bei zeigt sich, dass auch klassische Investmentfonds mit Fokus auf ESG unter Risiko-Rendite-Aspekten in dem Universum „Aktien Welt“ sehr gut abschneiden. Die drei oben genannten Fonds erzielten auf Sicht von drei Jahren tatsächlich höhere Renditen als die Nachhaltigkeits- ETFs. Hierbei sind übrigens bereits die Kosten berücksichtigt. Die Fonds waren nach Kosten stärker als die genannten ETFs. Das bedeutet: Auf kurz- bis mittelfristige Sicht kann es immer mal Sinn machen, einen aktiven Investmentfonds im Depot zu führen. Zumindest, wenn man diesen nach einem intelligenten Ratingverfahren geprüft hat und somit eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit für eine Outperformance gewährleistet wird. Dies ist bei dem Verfahren von my-si durchaus der Fall.

Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es keinem aktiven Investmentfonds über einen längeren Zeitraum (20 Jahre plus X) gelingt, seine Outperformance aufrechtzuerhalten. Der Indexanbieter S&P Dow Jones kommt sogar zu dem Ergebnis, dass 99 Prozent aller aktiven Fondsmanager in der Kategorie „Aktien Welt (ohne Nachhaltigkeit)“ nach zehn Jahren schlechter abschneiden als der Markt (MSCI World).

Fazit

Das f-fex Fondsrating bietet einen einzigartigen und sehr interessanten Ansatz. Es berücksichtigt zum einen, wie gut ein Fonds bzw. ETF den Faktor Nachhaltigkeit umsetzt. Dies wird durch das ISS ESG Rating sichergestellt. Zum anderen werden außerdem Risiko- und Performancekennzahlen geprüft, um die renditestärksten Produkte zu finden.