16. Januar 2021

Wie Sie Ihr ETF-Depot mit Aktiensparplänen sinnvoll ergänzen

Immer mehr Anleger bauen mit Aktiensparplänen Vermögen auf. Dies kann eine sinnvolle Beimischung zu einem klassischen Sparplan mit ETFs sein. Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten sollten.

Beim Vermögensaufbau predigen wir in jeder Ausgabe: breite Streuung ist unerlässlich. Dennoch juckt es vielen Anlegern in den Fingern, auch auf Einzelaktien zu setzen. Der sportliche Eifer, den Markt potenziell zu schlagen, ist nicht zu unterschätzen.

Kein Wunder, denn wem das gelingt, dem winken beachtliche Renditen. Man denke hier etwa an Tech-Werte wie Apple, Amazon oder Tesla, die in den vergangenen Jahren überragende Kursperformances erzielt haben – und besser liefen als jeder ETF.

Vorsicht bei Einzelaktien

Doch bei allem Eifer: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Denn ein Unternehmen, das heute gut dasteht oder zukunftsfähig aussehen mag, muss nicht automatisch auch morgen auf der Gewinnerseite stehen. Nehmen Sie als Negativbeispiel etwa Nokia. Der finnische Mobilfunkkonzern galt lange als das Erfolgsunternehmen schlechthin. Und das auch noch in einer attraktiven Wachstumsbranche. Oder die Deutsche Bank: Sie galt hierzulande lange als das Vorzeigeinstitut. Heute spielt das Geldhaus international keine große Rolle mehr.

Doch man muss gar nicht so weit zurückgehen. Als deutsche Hoffnung im Fintech-Sektor einst in den Dax aufgestiegen, entpuppte sich Wirecard als Luftnummer. Zugegeben: Sowohl die positiven als auch die negativen Beispiele sind Extremfälle, aber sie verdeutlichen sehr gut die Eigenschaften einer Anlage in einzelne Aktien. Es kann steil bergauf, aber auch bergab gehen. In beide Richtungen ist die Entwicklung breit streuender ETFs gebremst.

Das sollten Sie grundsätzlich beachten

Natürlich steht es Ihnen frei, wie Sie beim Vermögensaufbau am liebsten vorgehen. Wir raten grundsätzlich zu einem ETF-Weltportfolio bestehend aus Aktien und Anleihen. Sollten es Ihnen einzelne Unternehmen jedoch derart angetan haben, bietet es sich an, diese mit Aktiensparplänen zu besparen und als Beimischung im ETF-Portfolio zu betrachten.

Sollten Sie ausschließlich auf Einzelaktien setzen wollen, so ist es ratsam, eine größere Anzahl verschiedener Aktien zu besparen. Das senkt ähnlich wie bei ETFs die Risiken. Hier kommen dann in den meisten Fällen eher kleinere einzelne Sparpläne infrage. Es ist daher ratsam, einen Broker zu wählen, der für kleine Sparbeiträge nur geringe Gebühren nimmt – oder idealerweise gar keine!

Tipp: Unser Beitrag „Aktiensparen für Einsteiger “ beantwortet alle wichtigen Einstiegsfragen rund um das Thema Aktiensparen.

Darauf sollten Sie beim Einrichten von Aktiensparplänen achten

Achten Sie bei der Einrichtung von Aktiensparplänen unbedingt auf die Kosten. Langfristig macht sich dies im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt. Die Angebote der Broker variieren. Manche Anbieter eignen sich besonders für geringe Sparraten, andere hingegen sind bei hohen Sparraten besonders günstig.

Falls Sie eine Namensaktie besparen möchten, können je nach Anbieter auch noch Gebühren für die Eintragung in das Namensregister anfallen. Das kann etwa bei der Consorsbank * pro Sparrate zusätzlich 1,95 Euro an Gebühren ausmachen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, ob der gewünschte Broker Bruchstücke anbietet.

Tipp: An dieser Stelle hilft Ihnen unser „Aktien-Sparplan-Vergleich “ weiter.

Ein Beispiel zur Erklärung: Bei einer Sparrate von 25 Euro und einem Aktienpreis von 100 Euro hätte ein Anleger bei Ausführung des Sparplans 0,25 Stücke der Aktie in seinem Depot. Bei der nächsten Ausführung (bei gleichbleibendem Aktienkurs) wären dann 0,50 Stücke im Depot. Selbst für diese Bruchstücke besteht ein Anspruch auf Dividenden. Bei einem Broker, der keine Bruchstücke anbietet, würde die Ausführung in dem genannten Beispiel nicht stattfinden. Hier müssten daher mindestens 100 Euro Sparrate aufgebracht werden.

Welcher Anbieter ist der Beste?

Zwei Angebote stehen derzeit über allen: Jenes von Trade Republic * und das des Scalable Capital * Broker. Anleger können dort 1.000 Aktien kostenfrei besparen. Im Niedrigsparbereich bieten sich außerdem Maxblue, Comdirect * und die Consorsbank an, da hier die Gebühren prozentual erhoben werden. Ein fester Satz wird beim Smartbroker fällig. Die 80 Cent (mindestens 0,20 Prozent) je Ausführung relativieren sich mit zunehmender Sparrate. Ein Sparplan wird ab einer Rate von 125 Euro ausgeführt.

Fazit

Achten Sie bei Aktiensparplänen auf ausreichende Streuung. Es scheint durchaus vernünftig, fünf und mehr Aktiensparpläne anzulegen. Die besten Broker für Aktiensparpläne sind Scalable Capital Broker und Trade Republic. Die Auswahl an Aktien ist dort mit Abstand am größten. Zudem sind dies die einzigen Anbieter mit gebührenfreien Aktiensparplänen.

Tipp: Sie möchten weitere Infos zum Thema? In unserem Wissensbeitrag“Aktiensparplan – Das müssen Sie beachten“ haben wir das im Detail beschrieben.

Unsere Aktiensparplan Empfehlungen

Wir empfehlen die folgenden Direktbanken für einen Aktiensparplan.
AnbieterAnzahl Aktienmind. SparrateBruchstücke möglichKosten 
Quelle: extraETF.com
Scalable Capital1.000ab 25 €Ja0,0 %Mehr Infos *
Trade Republic1.000ab 10 €Ja0,0 %Mehr Infos *
S Broker679ab 50 €Nein2,50 %Mehr Infos *
ING *483ab 1 €Ja1,75 %Mehr Infos *
Consorsbank500ab 25 €Ja1,50 %
Mehr Infos *
Comdirect387ab 25 €Ja1,50 %Mehr Infos *
Smartbroker89ab 125 €Nein0,20 % (mind. 0,80 €)Mehr Infos *
Targobank *55ab 50 €Nein2,5 % (mind. 1,50 €, max. 3 €)Mehr Infos *
Maxblue101ab 50 €Ja1,25 %Mehr Infos *