6. Februar 2013
Japan

Wird Japan die beste Börse des Jahres 2013?

Der Nikkei ist jüngst aus einer mehrjährigen Seitwärtsbewegung ausgebrochen und hat ein 3-Jahres-Hoch erreicht. Und der Anlageprofi Jens Ehrhardt glaubt, dass die Rallye an Japans Aktienmarkt weitergehen könnte.

Exportorientierte Konzerne profitieren vom schwachen Yen

Um 33 Prozent ist der Nikkei seit Mitte Dezember 2012 gestiegen – mit solch einer fulminanten Hausse hat kein Fondsmanager gerechnet. Nach oben getrieben wurden die Kurse japanischer Aktien unter anderem infolge des schwachen Yen. In Relation zum US-Dollar hat der Yen in den vergangenen drei Monaten um mehr als zwölf Prozent abgewertet. Von der Schwäche der japanischen Währung profitieren exportorientierte Konzerne wie Honda, Nissan und Toyota enorm.

Konjunkturprogramm und sehr lockere Geldpolitik

Von großer Bedeutung ist auch, dass Japans Regierung die Konjunktur ankurbelt – und zwar durch Investitionen von umgerechnet 116,3 Milliarden US-Dollar. Parallel dazu setzt die japanische Notenbank eine sehr lockere Geldpolitik um, die den Yen weiter schwächen dürfte. Im Rahmen dieser Strategie wird sie künftig jeden Monat Staatsanleihen im Wert von umgerechnet circa 109 Milliarden Euro aufkaufen.

Mehrwertsteuererhöhung im nächsten Jahr

Expertenmeinungen zufolge wird der private Konsum in Japan mittelfristig zunehmen. Diese Prognose ist nicht aus der Luft gegriffen, da in Japan im April 2014 die Mehrwertsteuer angehoben wird und die Verbraucher zuvor in großem Stil einkaufen werden. Darüber hinaus stehen die Chancen gut, dass einige japanische Unternehmen die Löhne ihrer Angestellten erhöhen werden.

Jens Ehrhardt ist optimistisch

Mit 11.463,75 Punkten hat der Nikkei jüngst ein 3-Jahres-Hoch erreicht. Zwar dürfte die Rallye an Japans Aktienmarkt kurzfristig an Dynamik verlieren, aber bis Jahresende könnte der japanische Leitindex weiter nach oben klettern. Dafür sprechen zumindest die guten Konjunkturaussichten des Industrielandes. Aus Anlegersicht interessant ist auch, dass der erfahrene Vermögensverwalter Jens Ehrhardt in einem Interview mit dem Handelsblatt folgendes sagte: „Japan könnte die beste Börse des Jahres werden, aber nur unter der Bedingung, dass die Notenbank weiter die eigenen Staatsanleihen kauft, um die Zinsen tief zu halten.“

Attraktiver Japan-ETF von iShares

Risikofreudige Anleger, die auf den japanischen Aktienmarkt setzen wollen, ordern Anteile des iShares-ETFs (WKN: A1H53P) auf den MSCI Japan Monthly EUR Hedged. Der Clou ist, dass der Emittent dieses ETFs das Währungsrisiko durch Absicherungsgeschäfte mit Devisenterminkontrakten reduziert. Die Gesamtkostenquote dieses Indexfonds beträgt 0,64 Prozent. Da die japanischen Blue Chips bereits gut gelaufen sind, sollten Anleger den ETF im Depot gering gewichten.