28. Oktober 2021
So funktioniert der Bitcoin-ETF

Wirklich so revolutionär? So funktioniert der Bitcoin-ETF

Am 19. Oktober 2021 war es so weit. In den USA ging der erste Bitcoin-ETF BITO von ProShares an den Start und hat Krypto-Fans in helle Aufregung versetzt. Noch ist der ETF in Deutschland nicht handelbar, doch der Schritt ist sicher richtungsweisend. Aber: Wie auch andere Krypto-ETPs ist auch dieser ETF nur auf den ersten Blick wirklich ein Bitcoin-ETF.

Investieren in Futures

Denn der neue ETF investiert nicht in Bitcoins selbst, sondern in Terminkontakte, die auf Bitcoins beruhen. Das bedeutet: Der Fonds bezieht sich auf Futures, also den künftigen Wert der Währung. Genau wie beim Rohstoffhandel verpflichten sich Käufer, die Ware zu einem bestimmten Termin zum genau dann vorherrschenden Preis zu kaufen. Das Ganze ist also hochspekulativ.

Angenommen also, Sie kaufen den ETF mit der Maßgabe, dass ein Bitcoin in drei Jahren 75.000 Dollar wert ist. Dann ist das Ihr Kaufpreis. Ist er nun am Stichtag 90.000 Dollar wert, haben Sie Gewinn erzielt. Ist er aber nur 60.000 Dollar wert, haben Sie einen Verlust gemacht, denn die 75.000 Dollar müssen Sie trotzdem zahlen. Das Risiko ist also auch mit dem ETF nicht unerheblich. Und das Prinzip des Future-Handels ist kompliziert. Für Anfänger ist der Bitcoin-ETF daher definitiv nicht geeignet.

Und die amerikanische Finanzaufsicht SEC warnt daher auch trotz Zulassung klar vor einem unüberlegten Kauf des ETFs. Sie verkündeten via Twitter, potentielle Käufer sollten vor einem Investment sorgsam Risiken und Vorteile abwägen.

Kryptowährungen für alle

Kryptowährungen in einem oder mehreren ETFs zu bündeln, hat für Anlegerinnen und Anleger definitiv Vorteile. Dass sie somit viel einfacher in den Kryptohandel einsteigen können, ist nur der offensichtlichste. Ein weiterer: Der ETF wird – ganz im Gegensatz zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen – an der Börse gehandelt und ist somit bestimmten Regulierungen unterworfen. Wer also vor einem Investment bislang zurückschreckte, weil der Markt eben nicht reguliert ist, fühlt sich also möglicherweise von der Idee des Bitcoin-ETFs angesprochen.

ETC statt Bitcoin-ETF

Es geht aber auch weniger kompliziert, denn Krypto-ETNs – und ETCs gibt es schon länger am Markt. Sie sind sogenannte Inhaberschuldverschreibungen und investieren selbst in Bitcoin und Co. Dadurch profitieren Anleger mit, wenn die entsprechende Währung an Wert zulegt.

Interessenten können mit so indirekt in Kryptowährungen investieren und vom Hype profitieren. Ohne Risiken sind jedoch auch ETNs und ETCs nicht. Geht der Anbieter pleite, verlieren auch die Anleger. Wer es dennoch wagen möchte, sollte sich den BTCetc – ETC Group Physical Bitcoin (WKN: A27Z30) anschauen. Er ist von der Börse Frankfurt zugelassen und vollständig durch Bitcoin besichert. Noch dazu ist er klimaneutral.