2. November 2017
Anleihen-ETF: Inflationsschutz jetzt einbauen

Anleihen-ETF: Inflationsschutz jetzt einbauen

Mehr als zwei Billionen Euro. Diesen kaum vorstellbaren Betrag hat die Europäische Notenbank (EZB) mittlerweile durch Käufe von Anleihen der Mitgliedsländer der Eurozone und ihrer Unternehmen angehäuft. Der EZB ist das aber noch nicht genug. Sie will noch mehr Anleihen kaufen. Letzte Woche hat die Notenbank beschlossen, das Kaufprogramm zu verlängern. Doch die Währungshüter haben zugleich den Einstieg in den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik eingeläutet. Das Kaufprogramm wird deutlich auf 30 Mrd. Euro im Monat gedrosselt – die Hälfte des aktuellen Volumens. Und Notenbanker wie der deutsche Bundesbank-Präsident Jens Weidmann pochen darauf, ein konkretes Enddatum zu nennen. Vorerst soll die Verlängerung bis September 2018 weiterlaufen. Die unverkennbar wirtschaftliche Erholung im Euroraum dürfte den Druck auf EZB-Chef Mario Draghi erhöhen, die geldpolitischen Zügel zu straffen.

Höhere Teuerungsraten ante portas

Noch aber begründet Draghi die Geldschwemme mit der zäh unbefriedigenden Inflation. Die hohe Liquidität im Markt soll die Teuerung schließlich ankurbeln, aus Sicht von Draghi ist ihr das noch nicht in zufriedenstellenden Maße gelungen. Doch der Weg ist vorgezeichnet. Auch in Europa bewegt sich die Notenbank in Richtung strafferer Geldpolitik und perspektivisch auch einer Erhöhung der Zinssätze – auch wenn das mit erhöhter Vorsicht erfolgen dürfte. Die Entwicklung könnte dennoch steigenden Preisdruck mit sich bringen. „Obwohl die Zentralbanken in den Industrienationen allmählich dazu übergehen, ihre Geldpolitik zu straffen, unterschätzen Märkte und Investoren nach wie vor die Wahrscheinlichkeit eines Inflationsanstiegs“, sagt Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt beim Asset Manager Edmond de Rothschild. Bislang habe das kräftige Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten kaum Auswirkungen auf die Konsumentenpreise. „Es gibt aber allen Grund, davon auszugehen, dass der Trend bald dreht“, warnt Melman. Er sei davon überzeugt, dass „sich die Inflation schrittweise auf ein normales Niveau einpendeln wird“.

Zugang zu inflationsgeschützten Staatsanleihen

Um sich auf den Inflationsanstieg vorzubereiten, hat Edmond de Rothschild Asset Management den Anteil an US-Anleihen und Schwellenländeraktien in ihren Portfolios reduziert. ETF-Anleger haben die Möglichkeit, inflationsgeschützte Anleihenfonds in ihr Depot zu legen. Der db x-trackers II – Global Inflation-Linked Bd. UCITS ETF (WKN: DBX0AL) bietet Zugang zu inflationsgeschützten Staatsanleihen entwickelter Länder, die in der jeweiligen Heimatwährung emittiert wurden. Der Fonds ist währungsgesichert in Euro. In diesem Jahr performte der ETF leicht negativ, 2016 kam es zu einem Zuwachs von 8,18 Prozent. Die Kosten liegen bei überschaubaren 0,25 Prozent im Jahr.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Inflationsanleihen: Gegen Risiken der Zinswende absichern

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