19. Januar 2022
Die Inflation steigt.

Anleihen-ETF mit Schutz vor Inflation – die Hilfe für den Notfall

Wie können Anleger auf den aktuell starken Preisdruck reagieren? Das Depot sollte angepasst werden, sonst drohen Verluste. Spezielle Anleihen-ETFs sind ein Ausweg.

Die hohe Inflation treibt die Anleger um. Während in den USA die Notenbank gegensteuern will und die Straffung der Geldpolitik als geeignetes Mittel der Wahl betrachtet, um dem Teuerungsdruck etwas entgegenzusetzen, wartet die Europäische Notenbank EZB weiter ab.

EZB-Direktorin Isabel Schnabel begründete das in einem aktuellen Zeitungsinterview folgendermaßen: „Unseren Entscheidungen liegt eine mittelfristige Perspektive von etwa ein bis drei Jahren zugrunde. Auf mittlere Sicht gehen wir davon aus, dass die Inflation deutlich sinkt. Das ist der Grund, warum wir derzeit nicht die Zinsen erhöhen, wie manche fordern.“

Das Problem dabei ist: Die EZB lag mit ihren Prognosen in der Vergangenheit nicht selten daneben. Doch Schnabel bleibt hartnäckig: Kurzfristig würden Zinsanhebungen ohnehin wenig Wirkung zeigen, sagt sie: „Wenn wir heute Maßnahmen ergreifen, wirken diese erst mit Verzögerung.“ Nur die zukünftige Inflation sei so zu beeinflussen, begründet sie das Nichtstun der EZB. Ökonomen besorgen diese Ansichten. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer warnte jüngst: Wenn die EZB jetzt nicht geldpolitisch den Fuß vom Gas nehme, drohe ab 2023 eine neue Inflationswelle. „Es darf nicht weiter zu viel Geld in Umlauf kommen. Daher sollte die Zentralbank jetzt ihre Zinsen maßvoll anheben.“

Anleihen: Nächste Teuerungswelle im Anmarsch

Wie können Anleger auf den starken Preisdruck reagieren? Fakt ist, das Depot sollte auf die hohe Inflation ausgerichtet werden, sonst drohen Verluste. Der Investmentstratege Mirko Kohlbrecher von der Spiekermann & CO AG rät: „Anleger, die sich vor Inflation schützen wollen, denken in erster Linie an Aktien, Immobilien und Gold. Dabei übersehen sie: Gegen die Geldentwertung kann man sich mit einer speziellen Art von Staatsanleihen mindestens genauso effektiv wappnen.“

Die Rede ist von inflationsgeschützten Anleihen, sog. Inflation-Linked Bonds. Diese werden von zahlreichen Staaten ausgegeben. „Anders als bei gewöhnlichen Anleihen, bei denen sich der Nominalwert, auf den sich die Zinszahlung bezieht, nicht verändert, passt sich der Nominalwert bei Inflation-Linked Bonds im gleichen Maß wie die Inflationsrate an“, erklärt Kohlbrecher. „Zudem verändern sich die prozentualen Zinszahlungen analog zum größer werdenden Kapitalstock“. Auf diese Weise könnten sich Anleger effektiv vor einer möglichen Geldentwertung schützen.

Effektiver Inflationsschutz mit Anleihen

Klassische Staatsanleihen hält der Experte in diesem Umfeld als wenig sinnvoll, es drohe auf Dauer ein nominaler Wertverlust der Anlage. Inflationsgeschützte Anleihen werden hingegen in zahlreichen ETFs gebündelt, beispielsweise dem Lyxor Euro Government Inflation Linked Bond (DR) UCITS ETF (WKN: LYX042).

Der Lyxor-ETF bildet den Referenzindex MTS Mid Price Investment Grade Inflation-Linked Bond Index so genau wie möglich ab. Dieser misst die Performance der größten Inflation-Linked Staatsanleihen mit mindestens zwei Investment Grade Ratings von den drei Haupt-Rating Agenturen der Eurozone ab. Der ETF wird in Euro gehandelt. Im Jahr 2021 rentierte der Anleihen-ETF mit +6,24 Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,07 Prozent im Jahr. 

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