Argentinien

Argentinien: Vom Saulus zum Paulus

Der langjährige Paria wird zum regionalen Musterschüler. Nach harten Jahren der Durststrecke geht es in der zweitgrößten südamerikanischen Volkswirtschaft Argentinien wieder rasant aufwärts. Auch an der Börse: Der Hauptindex Merval in Buenos Aires hat einen fulminanten Jahresstart mit zweistelligen Zuwächsen hingelegt, nach bereits kräftigem Wachstum von über 40 Prozent im vergangenen Jahr. Das ist zweifellos eine Folge der marktfreundlichen Politik des neuen Präsidenten Mauricio Macri, der Devisenkontrollen ebenso beerdigt hat wie den langjährigen Konflikt mit den Altschuldnern. Zudem wurden verschiedene Steuern gesenkt und die Inflation hat zuletzt deutlich nachgelassen.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Macri versucht auch, Haushaltslöcher zu stopfen, was in Lateinamerika üblicherweise nicht auf der Tagesordnung steht. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Übergangsjahr 2016 werde Argentiniens Wirtschaft 2017 um 2,7 Prozent wachsen, prognostizierte der Internationale Währungsfonds Anfang des Jahres. Zuletzt hat die mächtige Ratingagentur S&P die positive ökonomische Entwicklung geadelt und das langfristige Rating für argentinische Staatspapiere von „B-“ auf „B“ heraufgesetzt. Der Ausblick wurde als „stabil“ eingestuft, das heißt, auf kurze bis mittlere Sicht sind keine Abstufungen zu erwarten. S&P begründete den Schritt mit den Fortschritten, die das Land bei der Bereinigung einer Reihe von Schieflagen gemacht hat. Zudem sei die Glaubwürdigkeit für die Finanzmärkte verbessert worden.

Aktienmarkt in Argentinien haussiert

Das Land ist demnach wieder auf dem Schirm ausländischer Investoren. „Argentinien hat sowohl in der Wirtschaft als auch am Aktienmarkt eindeutig Luft nach oben“, sagt Maarten-Jan Bakkum, Stratege und Schwellenländerexperte bei NNIP. Rund eineinhalb Jahre nach dem Amtsantritt von Präsident Mauricio Macri finde „ein gewaltiger Wandel“ statt. Auch wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt: Insgesamt sei Argentinien eindeutig auf einem guten Weg. Nun wird gehofft, dass Morgan Stanley das lange Jahr im abseits der Finanzmärkte stehende Land im kommenden Juni vom Frontier Market zum Emerging Market hochstuft. Das könnte einen neuen Schub und gewaltige Investitionswelle auslösen, denn viele Fonds dürfen ihnen anvertraute Gelder nicht in Frontier-Staaten anlegen, in Emerging Markets jedoch schon. „Die Reise hat erst begonnen und es ist noch längst nicht zu spät, argentinische Aktien zu kaufen“, heißt es in einer Studie von Morgan Stanley.

ETF-Investments für jede Risikoneigung

Mutige ETF-Investoren sollten sich den GLOBAL X MSCI ARGENTINA ETF (WKN: A1T965) näher anschauen. Die Performance des Fonds auf Sicht eines Jahres liegt bei rund 38 Prozent, die Kosten bei 0,17 Prozent. Der Vergleichsindex (MSCI World) hat im selben Zeitraum eine Rendite von gut 19 Prozent erzielt, allerdings ist das Risiko aufgrund der breiten Streuung begrenzter. Anleger, die das Risiko senken wollen, sei der LYXOR MSCI WORLD UCITS ETF (WKN: LYX0AG), der mit einer niedrigen Volatilität besticht und in diesem Jahr mit einem Plus von 4,55 Prozent bereits ordentlich performt hat, nahegelegt. Der Kostenbeitrag liegt bei 0,30 Prozent.

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