6. März 2018
Auto-ETF: Europäische Autoaktien noch nicht abschreiben

Auto-ETF: Europäische Autoaktien noch nicht abschreiben

In einer Zeit, in der es nach Abgasmanipulationen, drohenden Fahrverboten in deutschen und französischen Städten und der Diskussion um Elektroautos für die europäische Autobranche eh nicht gut läuft, setzte US-Präsident Trump mit seiner Drohung, Importzölle auf PKWs aus der EU zu erheben noch einen drauf. Branchenvertreter warnten vor den Folgen eines Handelskriegs. Nach Berechnungen des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer wären vor allem die zum VW-Konzern gehörenden Marken Audi und Porsche von Strafzöllen betroffen, die keine eigenen Werke in den USA unterhalten. Für Volkswagen rechnet der Leiter des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen im Fall von Strafzöllen mit Gewinneinbußen von rund fünf Prozent, falls die Exporte aus den USA nicht gegengerechnet würden. Auch der britische Hersteller Jaguar Land Rover oder die schwedische Marke Volvo wären betroffen.

Autobranche strotzt vor Kraft

Das alles ist ein wenig wohlschmeckendes Potpourri, das so schnell nicht für erfolgreiche Autoaktien sorgen wird. Die BMW-Aktie verlor in der vergangenen Woche fünf Prozent an Wert, die von VW sogar sieben Prozent. Die Dieseldebatte wird anhalten, der starke Euro, der Autos in Drittländern teurer macht, wird nicht viel günstiger werden, und der Druck, die Modellpalette zu elektrifizieren, wird bleiben. Und doch ist die Autobranche robuster, wendiger und innovationsfreudiger als man glauben mag. Das Beispiel Volkswagen zeigt, dass selbst ein verheerender Skandal, wie die Manipulationen bei Diesel-Motoren den Konzern nicht umhaut, er im Gegenteil von einem operativen Erfolg zum nächsten eilt, Rekordumsätze und -gewinne feiert. Statt Diesel kaufen die Europäer nun halt Benziner, und bei Elektroautos ist es keineswegs ausgemacht, dass sich Branchenführer Tesla am Ende durchsetzt. Die Finanzmacht europäischer Hersteller spricht eher dafür, dass diese schicke und praktikable Autos bauen können, die selbst Teslas alt aussehen lassen. Zudem wird der wichtigste Automarkt der Welt in China weiter wachsen. Dort spielen gerade deutsche Hersteller eine große Rolle. Auch etwaige Importzölle der USA sind nicht für alle Autobauer ein Problem. Fast alle deutschen Konzerne bauen ihre Fahrzeuge für den US-Markt bereits in den Vereinigten Staaten.

Geduld ist weiter gefragt

Die Autobranche ist in Bewegung und im Umbruch. Vieles spricht aber dafür, dass die europäischen Hersteller die unruhige Zeit erfolgreich bewältigen können. Und dann werden auch die Aktienkurse wieder steigen. Etwas Geduld ist hier allerdings noch gefragt. Der LYXOR STOXX EUROPE 600 AUTOMOBILES & PARTS UCITS ETF (WKN: LYX0AN) bildet die Unternehmen des europäischen Automobilhersteller- und zulieferer-Sektors aus dem Stoxx Europe 600 Index ab. Deutsche Titel tragen zu knapp 60 Prozent der Positionen des thesaurierenden ETFs bei. In diesem Jahr gewann der Fonds knapp ein Prozent, die Kostenquote liegt bei 0,30 Prozent im Jahr.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Deutsche Elektro-Autos kommen in Fahrt

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