8. August 2017
Autoaktien - Nur wer wagt, gewinnt

Autoaktien - Nur wer wagt, gewinnt

Keine leichte Zeiten für Inhaber von Autoaktien. Vor allem die erfolgsverwöhnte deutsche Automobilindustrie steht im Kreuzfeuer der Kritik. Die Diskussion um die Umweltfreundlichkeit des Diesel-Motors und der Kartellverdacht belastet. BMW, Daimler und VW-Papiere haben in diesem Jahr noch keinen Stich machen können, besser sieht es dagegen bei der europäischen Konkurrenz aus. Doch die Branche steht insgesamt unter Druck. In Deutschland herrscht nach dem „Nationalen Forum Diesel“ in der vergangenen Woche weiter Ungewissheit, wie es mit der Antriebsart des Selbstzünders langfristig weitergeht. Fahrverbote für ältere Diesel-Autos sind noch immer virulent. Auch die Affäre um manipulierte Emissionswerte ist noch nicht aufgearbeitet. Hier steht nun Daimler im Visier der Behörden. Nicht zuletzt sorgt der Verdacht, dass die großen Hersteller sich zwei Jahrzehnte lang zu technischen Themen und zu Zulieferbeziehungen abgesprochen haben sollen, für Unsicherheit. Hier drohen Milliardenstrafen der EU-Kommission.

Experten weiter zuversichtlich

Analysten blicken angesichts der Risiken entsprechend zurückhaltend auf die Aktien der Branche. Und doch bleibt der Unterton zuversichtlich, zumal sich die jüngsten Geschäftsergebnisse sehen lassen können. Die Konzerne verdienen prächtig. „Die aktuelle Image- und Glaubwürdigkeitskrise fällt in eine Zeit, in der die deutschen Automobilhersteller aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr gut positioniert sind und hohe Erträge erwirtschaften“, analysiert Autoexperte Eric Heymann von der Deutschen Bank. Dies erleichtere es den Unternehmen, die in den nächsten Monaten und Jahren wohl eher steigenden Kosten zu tragen. Ähnlich argumentiert Frank Schwope von der NordLB. „Die relativ starken Ergebnisgrößen werden zwar vom drohenden Kartellskandal überschattet“, schrieb Schwope mit Blick auf die VW-Vorzüge. Weil Volkswagen aber gegenwärtig operativ stark sei, behalte er seine Kaufempfehlung bei.

Operatives Umfeld bleibt einträglich

Viele Autoaktien sind nach ihren jüngsten Kursverlusten nun günstig bewertet. Mögliche Kosten der Diesel- und Kartellthematiken könnten zudem größtenteils eingepreist sein. Anleger haben darüber hinaus die Möglichkeit, mit einem ETF auf die europäische Autohersteller und -zuliefererbranche das Risiko breit zu streuen. Der LYXOR STOXX EUROPE 600 AUTOMOBILES & PARTS UCITS ETF (WKN: LYX0AN) etwa bildet Unternehmen des europäischen Automobilhersteller- und Zulieferer-Sektors aus dem sektorübergreifenden STOXX Europe 600-Index ab. Deutsche Unternehmen nehmen gut 60 Prozent der Positionen im Fonds ein. Im laufenden Jahr kletterte der ETF um 1,37 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30 Prozent.

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