17. Oktober 2018

Autobranche: Mutige auf die Überholspur

Der europäische Autosektor steht unter Druck und vor großen Herausforderungen. Teils selbst verschuldet, teils von außen oktroyiert. Doch so schlecht ist die Ausgangslage in der Autobranche nicht, man sollte den Sektor noch nicht abschreiben. 

Der VW-Chef warnt: „Aus heutiger Sicht stehen die Chancen vielleicht bei 50:50, dass die deutsche Automobilindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehört“, sagte Herbert Diess Anfang der Woche auf einer VW-Veranstaltung in Wolfsburg. Als wären die internationalen Risiken durch den Zollkonflikt zwischen den USA und China oder den Brexit nicht schon herausfordernd genug, „üben sich Regulatoren in bisher unbekannter Hast darin, unserer Branche neue Technikvorgaben zu machen“, sagte Diess. Insbesondere auf die Politik ist der Manager nicht gut zu sprechen: „Der jetzige Feldzug gegen die individuelle Mobilität und damit gegen das Auto“ nehme existenzbedrohende Ausmaße an. „Ich denke dabei an die beinahe hysterische Stickoxiddiskussion um wenige Problemzonen in unseren Städten, die sich in den nächsten Jahren von selbst auflösen werden“, sagte Diess. Angst vor dem Strukturwandel habe er nicht, betonte der VW-Chef. Die Frage sei aber, in welcher Geschwindigkeit und wie dieser Strukturwandel ablaufe.

Autobranche am Scheideweg: 50:50-Chance

Die europäische Autobranche steht in der Gegenwart unter Beschuss und gleichzeitig vor großen Herausforderungen in der Zukunft. Los ging es mit dem Diesel-Skandal, der an den deutschen Herstellern noch immer wie eine Klette hängt und die Aktien an der Börse anfällig für Rückschläge machte. Manipulierte Abschaltvorrichtungen, Streit mit Aktionären und weitere Widrigkeiten wie die Luftreinheitswerte in den deutschen Städten oder die neuen europäischen Abgastests namens WLTP. Um im Bild von VW-Chef Diess zu bleiben: Die Autobranche steht am Scheideweg. Entweder gelingt es ihr, sich auf die neuen Zeiten nach den Verbrennungsmotoren einzustellen. Oder ihr droht eine schleichender Niedergang. „So eine Industrie kann schneller abstürzen, als viele glauben,“ sagt Diess. Noch ist es für die Hersteller möglich, sich aus den selbst verschuldeten und von außen auferlegten Fesseln zu befreien. Ihre Ausgangslage ist noch immer gut: die Zeit der Rekordgewinne liegt so lange noch nicht zurück, die Absatzsteigerungen bis September, also vor Einführung des neuen Zulassungsverfahrens WLTP, waren teils berauschend.

Keine schlechte Ausgangslage

Den Auto-Aktionären stehen unruhige Zeiten bevor: Wahrscheinlich werden die Anleger erst in ein paar Jahren wissen, ob sie auf das richtige Pferd gesetzt haben. Doch in der Branche steckt noch immer ein gewaltiges Innovationspotenzial. Dabei haben die Konzern auch das nötige Kleingeld für neue Entwicklungen schon verdient. Wer mutig ist und an die Zukunft der europäischen Autobranche glaubt, sollte sich Lyxor STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF (WKN: LYX0AN) näher anschauen. Der Index bildet die Unternehmen des europäischen Automobilhersteller- und Zulieferer-Sektors aus dem sektorübergreifenden STOXX Europe 600 Index direkt ab. Der Fonds hat in diesem Jahr schwer verloren, die meisten Risiken dürften nun aber eingepreist sein, so dass durchaus die Chance auf eine Aufholjagd besteht. Die Gebührenhöhe liegt bei 0,30 Prozent im Jahr.

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