4. Februar 2022
Basiskonsumgüter-ETF: Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten

Basiskonsumgüter-ETF: Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten

Lebensmittel braucht der Mensch immer. Die Aktien von Herstellern solcher Basiskonsumgüter können vor allem in Krisenzeiten ihre Stärken ausspielen. Anleger mit einem solide aufgestellten Depot kommen an dieser Branche nicht vorbei. 

Es sind turbulente Zeiten an den Börsen. Die Inflation treibt Blüten, die neue Geldpolitik, besonders in den USA, entzieht dem Markt Liquidität, nicht zuletzt sorgen geopolitische Konflikte, wie die Ukraine-Krise, für Unsicherheit. Das alles lenkt den Blick des geneigten Investors auf Aktien und Branchen, die sich in solch ungemütlichen Phasen als beständig und solide erweisen. Hier kommt der Basiskonsumgüterbereich ins Spiel. Eine Branche, von manchen als ‚unscheinbar‘ belächelt, die gerade im aktuell ungemütlichen Klima ihre Stärken ausspielen kann. Dabei geht es auch in diesem Segment beizeiten wild ab. Als kürzlich der Vorstoß des europäischen Großkonzerns Unilever, die Konsumgüter-Sparte des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline zu schlucken, publik wurde, liefen die Kurse mancher Branchen-Mitglieder kurzzeitig Amok.

Der Pharmakonzern habe insgesamt „drei unaufgeforderte“ Angebote von Unilever erhalten, hieß es in einer Mitteilung von Ende Dezember. Das letzte Angebot umfasste einen Gesamtwert von 60 Mrd. Euro. GSK habe jedoch alle drei Angebote abgelehnt, da die diese die Konsumgüter-Sparte und dessen Zukunftsaussichten „grundlegend unterbewerteten“. Unilever will trotz der Ablehnung offenbar weiter an den Übernahmeplänen festhalten. Wie Bloomberg vor wenigen Tagen berichtete, werde möglicherweise ein weiteres, noch höheres Angebot vorbereitet.

Gewisse Krisenresistenz

Konsumgüter werden in zwei Gattungen unterteilt: Unter Basiskonsumgütern werden Güter verstanden, auf die Menschen nicht verzichten können oder wollen, unabhängig von der finanziellen Situation oder dem wirtschaftlichen Umfeld. Es liegt auf der Hand, dazu zählen Lebensmittel, aber auch Produkte zur Körperpflege oder Artikel für den Haushalt. Im Gegensatz dazu hängt die Nachfrage nach Nicht-Basiskonsumgütern (zyklische Konsumgüter) stark von der wirtschaftlichen Lage und der persönlichen finanziellen Ausstattung des Konsumenten ab.

Zu diesem Bereich zählen Güter und Dienstleistungen, auf die unter Umständen verzichtet werden oder deren Konsum eingeschränkt werden kann – beispielsweise Autos, Luxusgüter oder Elektronikprodukte. Den üblichen Risiken unterliegen freilich auch Aktien aus dem Sektor der Basiskonsumgüter. Doch eine gewisse Krisenresistenz ist ihnen nicht abzusprechen, schon per definitionem nicht. Es handelt sich um Produkte, die immer nachgefragt werden, unabhängig von den Umständen. Nahrung braucht der Mensch schließlich immer.

Basiskonsumgüter gelten als defensiv

Anleger können breit und diversifiziert über einen ETF in den Basiskonsumgüterbereich investieren, beispielsweise mit dem Lyxor MSCI World Consumer Staples TR UCITS ETF (WKN: LYX0GJ). Dieser sparplanfähige Fonds bietet Zugang zum Basiskonsumgüter-Sektor in den Industrieländern weltweit. Gut 55 Prozent der Unternehmen stammen aus den USA, es folgen Großbritannien, Schweiz und Japan. Im laufenden Jahr gab der ETF bisher um 1,5 Prozent nach, 2021 ging es um gut 20 Prozent nach oben. Der ETF ist mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,3 Prozent p.a. vergleichsweise günstig. Dividendenerträge werden thesauriert und nicht ausgeschüttet. 

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