Anleihen sind kein sicherer Hafen mehr und bergen sogar Risiken, glauben Investment-Experten. Ein ETF kann von fallenden Anleihekursen profitieren.

Der ETF zur Zinswende

Die Zinswende ist im Gange. Und mit steigenden Zinsen geben auch die Kurse von Anleihen mehr und mehr nach. Anlage-Experten wie Juan Nevado, Manager des M&G Conservative Allocation Fund, setzen schon seit Jahren nicht mehr auf Anleihen. „Gerade mit Staatsanleihen westlicher Länder verlieren Anleger aufgrund der negativen Verzinsung sogar langfristig Geld. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag vor 30 Jahren real bei sechs Prozent, heute bei minus einem Prozent. Das ist auf lange Sicht nicht haltbar“, so der Experte. Auch hält Nevado die alte Regel, wonach sich Aktien und Anleihen häufig invers entwickeln, für überholt. „Früher korrelierten Staatsanleihen negativ mit Aktien, boten also einen gewissen Schutz bei fallenden Aktienmärkten. Das ist heute anders. Denn weil viele Anleihen derzeit so teuer sind und mit den Aktienmärkten steigen oder fallen, erhöhen sie sogar das Risiko“, erläutert der Portfoliomanager. Aus diesem Grund setzen Nevado und sein Team sogar auf Short-Positionen auf Anleihen.

Anleihen besser meiden oder Short gehen

Dabei geht Nevado selektiv vor und glaubt, dass es in den USA, in der Euro-Peripherie, Schwellenländern sowie bei manchen Unternehmensanleihen sogar noch zu Kurssteigerungen kommen kann. Anleger, die an eine fortgesetzte Zinswende glauben, sollten Anleihen in jedem Fall meiden und stattdessen auf Barmittel setzen. Unter gewissen Umständen kann sich auch eine Short-Position, wie sie Nevado verfolgt, lohnen. Während der Fondsmanager selektiv vorgeht, gibt es auch passive Instrumente, die sich für ein Investment eignen.

Zuletzt im Aufwind: Short-ETF auf Europa-Anleihen

Der Xtrackers II Eurozone Government Bond Short Daily Swap UCITS ETF (WKN: DBX0AW) bildet die Entwicklung von europäischen Staatsanleihen invers ab und profitiert so von Kursverlusten und der Zinswende. Aktuell sind 139 Millionen Euro investiert. Im laufenden Jahr steht zwar ein Kursverlust von 0,6 Prozent zu Buche, zuletzt ging es für den ETF aber nach oben. Wichtigste Emittenten im ETF sind Frankreich (24,56%), Italien (22,72%), Deutschland (17,02%) und Spanien (13,6%). Die Gesamtkostenquote beträgt 0,15 Prozent.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

Tipp: In der Doppelausgabe Juli/August des EXtra-Magazins erfahren Sie mehr über den möglichen Trend zur Zinswende sowie andere heiße Anlagethemen.