15. Juni 2016
Afrika Anlageziel

Der "Schwarze Kontinent": Ein heißes Anlageziel

Im Zeitraum der Jahre 2001 bis 2014 glänzte der „Schwarze Kontinent“ mit Wachstumsraten von jährlich 5 Prozent. Zum Vergleich: Das weltweite Bruttoinlandsprodukt legte in dieser Zeit um durchschnittlich 4 Prozent zu. Getragen wurden die verschiedenen Volkswirtschaften in erster Linie vom Rohstoffsektor, vor allem in der Republik Kongo, Guinea und Sudan. So befinden sich ca. 10 Prozent der bekannten weltweiten Ölreserven in afrikanischen Böden. Hinzu kommen zahlreiche mineralische Bodenschätze, die für die industrielle Produktion von Bedeutung sind. Doch in der letzten Zeit wurde dieser Reichtum vielen Ländern mit dem dramatischen Verfall der Rohstoffpreise zum Verhängnis. Die Wachstumsrate des Kontinents verlangsamte sich im vergangenen Jahr auf 3,7 Prozent. Ein tiefer Wachstumseinbruch blieb aber aus und wird nach Einschätzung der OECD auch nicht mehr eintreten. Die Organisation rechnet im African Economic Outlook für 2016 mit einer Wachstumsrate von 5 Prozent. „Das anhaltend hohe Wirtschaftswachstum deutet darauf hin, dass Afrika den starken Rückgang der Rohstoffpreise seit 2014 bisher relativ gut überstanden hat“, heißt es in einer aktuellen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) für das Bundesministerium für Entwicklung.

Wachstumstreiber in Afrika: Konsum

Doch Afrika hängt nicht nur an den Rohstoffen. Viele Länder durchliefen in den vergangenen Jahren einem Strukturwandel weg von der traditionell kleinteiligen Agrarwirtschaft und hin zu mittelständisch geprägten Dienstleistungs- und Industrieunternehmen. Wirtschaftsbereiche, wie etwa der Transport- und die Kommunikationsbranche, Groß- und Einzelhandel, sowie Finanzdienstleistungen werden bedeutender. Zu einer wichtigen Wachstumsstütze zählt auch die gestiegene Konsumneigung einer größer werdenden Mittelschicht. Nicht zuletzt hat sich auch der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen laut dem IfW Kiel positiv entwickelt. In 2015 bewegten sich die Direktinvestitionen in Infrastrukturprojekte mit 55 Mrd. Dollar demnach in der gleichen Größenordnung wie die öffentliche Entwicklungshilfe.

Die 50 größten afrikanischen Unternehmen in einem ETF gebündelt

Die Bedingungen sind in den verschiedenen Regionen Afrikas sehr unterschiedlich. Interessierte Anleger können mit einem ETF unkompliziert pauschal auf die größten Unternehmen des Kontinents setzen. Der db x-trackers MSCI Africa TOP 50 Index UCITS ETF (WKN: DBX0HX) bildet laut db-X-trackers die Entwicklung von 50 Aktien mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung ab. Nach Regionen besitzt aktuell das höchste Indexgewicht Südafrika (55,19 %), vor Nigeria (14,04 %), Marokko (8,65 %) und Kenia (8,54 %). Nach Sektoren haben Finanzwerte das größte Gewicht im Index (43,17 Prozent), vor Telekommunikationsunternehmen (13,79 Prozent) und Basiskonsumgütern (13,54 Prozent). In diesem Jahr erzielte der ETF einen Gewinn von 5,43 Prozent bei einer Pauschalkostenquote von 0,65 Prozent.

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