Deswegen haben Schwellenländer-ETFs jetzt gute Karte

Deswegen haben Schwellenländer-ETFs jetzt gute Karten

Der Krieg in der Ukraine sorgt für hohe Volatilität an den Kapitalmärkten, auch in den Emerging Markets. Wie stark wirkt er sich auf Schwellenländer aus?

„Direkt vom Konflikt betroffen ist nur ein kleiner Teil des Emerging-Markets-Universums, an dem allein Asien einen Anteil von 80 Prozent hat“, erläutert Urs Antonioli, Head of EM EMEA & Latin America Equities bei UBS Asset Management (UBS-AM). Die stärkste Nebenwirkung, steigende Energie- und Rohstoffpreise, haben breiter gestreute Effekte. „Zu den Profiteuren der höheren Preise zählen Energie- und Rohstoff-exportierende Länder im Mittleren Osten sowie einige Staaten aus Lateinamerika und Afrika, einschließlich Südafrika. In Asien sind Indonesien und Malaysia als Rohstoffexporteure gut positioniert, die meisten anderen asiatischen Emerging Markets eher nicht“, sagt Antonioli.

Einstiegsfenster für China

Belastend für die wirtschaftliche Erholung vieler Emerging Markets sind die Inflation sowie hohe und steigende Zinsen. „Wir sehen hier aber Anzeichen für ein Ende des Zyklus“, sagt Antonioli. Viele haben ihre Zinssätze bereits angehoben und dürften bald ihre Wirtschaft stimulieren müssen, etwa China und Brasilien. „In China sehen wir jetzt einen guten Zeitpunkt für langfristige Investoren, um nach ausgewählten Anlagemöglichkeiten zu schauen. Über die vergangenen Monate sind die Bewertungen auf attraktive Niveaus gefallen – auf fast 40 Prozent unter ihrem jüngsten Höchstwert“, sagt Projit Chatterjee, Senior Equity Specialist Emerging Markets und Asia-Pacific bei UBS-AM.

Vier Argumente, die für Schwellenländer-Aktien sprechen

Gesunde Unternehmen: Solide Bilanzen sollten es den Unternehmen aus den Emerging Markets ermöglichen, künftige Schwierigkeiten zu überstehen und in Wachstum zu investieren, sobald sie das makroökonomische Umfeld für sicherer halten.

Tipp: Hier findest du unsere ETF-Empfehlungen für Schwellenländer.

Starke Volkswirtschaften: Die makroökonomischen Fundamentaldaten haben sich deutlich verbessert. Viele der Schwellenländer, die vor zehn Jahren ein Zwillingsdefizit hatten, sind heute in einer viel stärkeren Position. Außerdem neigen Schwellenländer dazu, sich in einem Umfeld steigender Zinsen gut zu entwickeln.

Günstige Bewertungen: Schwellenländer-Aktien werden gegenüber ihren historischen Werten und gegenüber den Industriemärkten mit einem Abschlag gehandelt. Nach der jüngsten Korrektur im April ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis in den Schwellenländern auf einem Niveau, das wir in den letzten 20 Jahren kaum gesehen haben. Viele Unternehmen bieten großes Aufwärtspotenzial gegenüber ihrem inneren Wert.

Emerging-Markets-Währungen sehen attraktiv aus: Vor allem jetzt, da die Inflation in vielen Ländern ihren Höhepunkt erreicht hat und sie wieder solide reale Renditen bieten.